Mit "gemischten Gefühlen" geht Kapfenberg-Trainer Abdulah Ibrakovic in die am Freitag beginnende Saison der Admiral 2. Liga. Kapfenberg gegen Liefering ab 18:30 Uhr im LIVE-Stream >>>
Der 50-Jährige erwartet im Gespräch mit LAOLA1 eine unangenehme Saison für seine Mannschaft. "Sportliche Ziele hängen immer von der wirtschaftlichen Basis ab", nennt Ibrakovic das fehlende Budget als größtes Problem.
Auf junge Spieler zu setzen ist für den Bosnier die einzige Alternative.
"Es gibt keinen anderen Weg für uns. Wir sind schon knapp 20 Jahre in der 2. Liga, waren zwischendurch sogar in der Bundesliga. Mit Austria Lustenau sind wir die Dinos. Wir haben schon etwas, die Grundlage ist da. Aber momentan ist es mit der wirtschaftlichen Lage sehr schwierig für uns. Der Präsident hat schon die letzten drei, vier Jahre mit wenig Geld durchgestanden, aber ich denke, nach Corona ist es jetzt das schwierigste Jahr für uns."
Ibrakovic nennt zwei große Ziele
Die "sehr kurze" Vorbereitung macht es für den runderneuerten Kader nicht einfacher. Einige Leistungsträger der vergangenen Spielzeit wagten den Absprung, die Neuzugänge kommen großteils aus der eigenen Nachwuchsschmiede.
"Wir haben zwei Ziele: Erstens wollen wir in der Liga bleiben, das wird schwierig. Und zweitens wollen wir so viele Spieler wie möglich für die höchste Liga in Österreich entwickeln."
Ibrakovic erwartet daher in den ersten Spielen noch nicht zu viel von seiner Mannschaft:
"Es war eine sehr kurze Vorbereitung. Vier Wochen sind für ein neues Team zu wenig. Für eine neue Hierarchie, neue Gesetze ist das ganz ehrlich zu kurz. Wenn es zumindest noch ein, zwei Wochen wären, wäre es super. Dann könnte man eine Stammformation finden, ein neues Modell vertiefen. Wir sind noch in der zweiten Phase. Die erste Phase war die Organisation, das Umschalten von Defensive auf Offensive, aber die dritte Phase haben wir noch gar nicht erreicht. Ich hoffe, das schaffen wir in den nächsten Wochen."
Nach einer Saison ohne Absteiger soll im kommenden Jahr der Klassenerhalt wieder auf sportlichem Wege geschafft werden.
"Wir haben zwei Ziele: Erstens wollen wir in der Liga bleiben, das wird schwierig. Und zweitens wollen wir so viele Spieler wie möglich für die höchste Liga in Österreich entwickeln."
"Fokus liegt auf Jugendarbeit"
Dass die Moral in seiner Truppe passt, bewiesen die Ibrakovic-Mannen schon im Cup gegen die Vienna, als man trotz langer Unterzahl einen spektakulären 5:3-Sieg feiern konnte. Neuzugang Matthias Puschl zeigte dabei mit zwei Treffern genauso wie Levan Eloshvili, dass ihr Trainer sie zurecht als Führungsspieler bezeichnet.
Den Abgang von Leistungsträgern wie Leo Mikic oder Kapitän Michael Lang wird man trotzdem nicht so schnell auffangen können. Ibrakovic warnt: "Wir haben keine neuen Spieler gekauft, aber wieder unsere jungen Spieler von unten nachgezogen. Das darf man nicht unterschätzen. Unser Fokus liegt eindeutig auf der Jugendarbeit."
Aber schon in der vergangenen Spielzeit bewies Ibrakovic, dass er mit den jungen Akteuren arbeiten kann - am Ende stand Platz zehn zu Buche. Eine Platzierung, die Ibrakovic wohl auch dieses Jahr sofort nehmen würde. Auch wenn er lachend sagt: "Dann bin ich nicht zufrieden, ich will Erster werden", aber schnell anfügt: "Ich bin realistisch, Platz 13 ist das Ziel, alles was wir darüber machen, ist eine super Arbeit."
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