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Aufstieg? Wer der SV Ried gefährlich werden kann

Maximilian Senft, Cheftrainer der SV Ried, blickt der Mission Aufstieg freudig entgegen. Zudem spricht er über die Philosophie und Pläne der Innviertler.

Aufstieg? Wer der SV Ried gefährlich werden kann Foto: © GEPA

Die SV Ried gilt als einer der Favoriten auf den Meistertitel in dieser Saison der ADMIRAL 2. Liga.

Beim Mediaday sind sich die meisten Trainer einig: Die "Wikinger" werden im Kampf um den Aufstieg eine große Rolle spielen.

Nach der "zufriedenstellenden" Vorbereitung geht es für die Innviertler am Freitag (ab 18:00 Uhr im LIVE-Stream) gegen den SV Stripfing los. "Es wird eine herausfordernde Saison, auf die wir uns sehr freuen", sagte Senft gegenüber LAOLA1.

 

Admira Konkurrent Nummer eins - Quartett in Lauerstellung

Er rechnet mit einem engen Kampf um den begehrten ersten Platz. Einer der größten Konkurrenten wird für den gebürtigen Wiener die Admira sein: "Die Admira hat richtig viel Qualität und Erfahrung reingebracht und auch einen Trainer (Anm. Thomas Silberberger) mit sehr viel Erfahrung, der auch schon aufgestiegen ist in die 2. Liga."

Neben den Südstädtern hat der 34-Jährige weitere Kandidaten parat: "Ich denke, dass die Vienna nach den Leistungen im Frühjahr auf dem Zettel stehen muss. Auch St. Pölten, mit ihren potenten Investoren und guter Qualität im Kader, habe ich auch auf der Rechnung."

Zudem betonte Senft, dass auch der FAC, "der seit Jahren kontinuierlich gute Arbeit macht", auch ein Faktor sein könnte. Ebenso muss mit Absteiger Austria Lustenau gerechnet werden. "Die sind in einer ähnlichen Situation wie wir es letztes Jahr waren, die haben richtig viel Qualität", so der Ried-Coach.

Umbruch nach dem Bundesliga-Abstieg

Im März 2023 übernahm Senft die Innviertler - damals noch in der Bundesliga. In 13 Spielen gab es nur einen Sieg, die Folge war der Abstieg. Damals befand sich der Klub in einer Umbruchphase. "Die 13 Spiele in der Bundesliga sind nicht vergleichbar zu heute. Es ging darum, sich kurzfristig über Wasser zu halten", so Senft.

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Mittlerweile wurde der Kader umstrukturiert, auch im Betreuerstab hat sich einiges getan. Genauso wie am Transfermarkt, wo die "Wikinger" besonders letztes Jahr ordentlich aktiv waren. Leistungsträger wie Mark Grosse, Wilfried Eza, Nikki Havenaar, David Bumberger, Fabian Wohlmuth - die Liste ist lang - wurden geholt. Mit Arjan Malic zog man ebenso ein Talent hoch.

Die Folge war nach einem holprigen Start ein souveräner zweiter Platz in der 2. Liga. Nun gilt es diesen Schwung in die neue Spielzeit mitzunehmen. Die Erwartungshaltung in Ried ist groß, der Aufstieg soll her: "Wir sind sehr gut gewappnet für die Saison."

"Ich sehe das als großes Kompliment an unsere Akademie"

Trotz des Optimismus gab es auch den einen oder anderen Wermutstropfen. Mit Malic (Sturm) und Diego Madritsch (Altach) hat Ried zwei Talente abgeben müssen. "Gerade der Arjan Malic war eine Stammkraft. Er hat so gut wie jedes Spiel gemacht und charakterlich die Mannschaft extrem unterstützt", sagte Senft.

Zwar schmerzen die Abgänge etwas, jedoch zieht der Ried-Trainer ein positives Resümee: "Ich sehe das als großes Kompliment an unsere Akademie, dass solche Spieler bei CL-Starter heiß begehrt sind." Den Weg, eigene Nachwuchsspieler zu fördern, möchten die Innviertler weiter gehen.

Nicht nur junge Talente sind für das Mannschaftsgefüge wichtig. Auch Routine ist ein wesentlicher Bestandteil für den Erfolg. Daher waren die Innviertler darauf bedacht, auch in diesem Transferfenster zuzuschlagen. Jedoch nicht mehr so viel wie in der letzten Saison.

"Wir haben geschaut, dass wir Charaktere reinbekommen, die uns eine ähnliche Kraft geben und zu der SV Ried passen", lautete das Anforderungsprofil von Senft. Und das setzten die "Wikinger" um: Mit Abwehrchef Michael Sollbauer (Rapid), Stürmer Saliou Sane (Würzburger Kickers) und Mittelfeldmann Martin Rasner (Admira) wurde auf jeder Position viel Routine dazu gewonnen.

Wiedersehen mit Sollbauer

Gerade die Verpflichtung von Sollbauer erweckt bei Senft Erinnerungen. Gemeinsam waren sie 2020 Kameraden beim damaligen englischen Zweitligisten FC Barnsley, wo Senft als Co-Trainer von Gerhard Struber fungierte. "Ich hab mit ihm (Anm. Sollbauer) sehr schöne Zeiten in Barnsley erlebt, wo wir gemeinsam den Nicht-Abstieg geschafft haben", blickte der heutige Ried-Coach zurück.

Vier Jahre später kommt es zum Wiedersehen. Welche Rolle der gleichaltrige Sollbauer einnehmen wird, ist klar. "Ich denke, er wird eine absolute Führungsrolle übernehmen", meinte Senft. Auch ähnliche Rollen werden Sane (32) und Rasner (29) zugemutet.

"Sane ist das Stürmerprofil, was wir gesucht haben. Wir wollten einen Neuner dazubekommen, der uns auch auf schwierigerem Untergrund die Bälle festhalten kann", sagte der Wiener. Ebenso fand er über Rasner stets lobende Worte: "Ein Spieler mit Top-Charakter, ein richtiger Fighter."

"Dann müsste man auf jeden Fall adaptieren"

Hinzu kommen die Verpflichtungen von Felix Wimmer (Union Gurten) und David Berger (St. Martin). Mit Benjamin Sammer und Alexander Mankowski wurden zwei Akademie-Spieler hochgezogen.

Laut Senft steht der Kader für die neue Saison: "Ich bin sehr zufrieden mit dem aktuellen Kader. Wir haben qualitativ und charakterlich eine gute Mannschaft."

Jedoch ist das Transferfenster noch lang. In Österreich endet dieses am 5. September. Sollte bis dahin noch der eine oder andere Abgang reintrudeln, würden die Innviertler reagieren. Mit Fabian Wohlmuth könnte eine wichtige Stütze die Mannschaft verlassen. Er liebäugelt mit einem Engagement in der ADMIRAL Bundesliga (Alle Infos >>>).

"Es gibt Preise, zu denen wir Spieler verkaufen müssen. Dann müsste man auf jeden Fall adaptieren", stellte Senft klar.


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