Blau-Weiß Linz war dem Untergang geweiht, die Alarmglocken schrillten.
Die Tatsache, dass der Spielbetrieb nicht mehr bis zum Saisonende gesichert werden konnte, löste eine Welle der Entrüstung, Empörung und Unsicherheit aus.
Existenzängste machten sich beim Klub aus der HPYBET 2. Liga breit. Der Vorstand trat zurück, mit Stefan Reiter wurde ein erfahrener Geschäftsführer installiert, doch dessen Überraschung war groß, wie er beim LAOLA1-Besuch in seinem Büro verrät: "Gewusst von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten, habe ich leider nichts bei meinem Start. Das hätte auch bald dazu geführt, dass ich das Ganze nach wenigen Tagen fast wieder beendet hätte."
Doch der 59-Jährige stellte sich der Krise, auch wenn er meint: "So eine Situation habe ich eigentlich noch nie erlebt." Nun gilt Reiter für viele als BWL-Retter.
Im LAOLA1-Interview erklärt Reiter, warum er sich Blau-Weiß Linz antat, wie prekär die Situation war, wie viel Unsicherheit herrschte, wie das Ruder herumgerissen werden konnte, welches Potenzial schlummert und ob die Bundesliga mit dem Stadionneubau als Ziel ausgegeben wird.
LAOLA1: Wie zufrieden sind Sie mit der sportlichen Entwicklung im Frühjahr gewesen?
Stefan Reiter: Wir hatten durch den Trainerwechsel doch einen Umbruch im sportlichen Bereich. Ronald Brunmayr macht einen sehr guten Job. Wir hatten in den drei Runden keine Niederlage, das ist wesentlich. Wir stehen ja in der Tabelle nicht so gut da. Ich glaube, dass die Qualität der Mannschaft um einiges besser ist, als wo wir derzeit stehen. Das ist auch die zentrale Aufgabe des Trainers mit der Mannschaft, Änderungen vorzunehmen und wurde bisher gut umgesetzt.
LAOLA1: Sie sind mittlerweile seit Anfang November im Amt. Wie intensiv war diese Eingewöhnungsphase? Es war ja doch schon einiges los bei Blau-Weiß Linz.
Reiter: Es war schon sehr, sehr intensiv. Ich bin doch schon über 30 Jahre im Profi-Fußball und generell im Fußball mein ganzes Leben tätig, aber das war ganz was Neues für mich. So eine Situation habe ich eigentlich noch nie erlebt. Aber okay, das braucht man vielleicht auch einmal im Leben. Aber ich denke, wir haben es gemeistert.
LAOLA1: Scheinbar können Sie jetzt schon ein bisschen drüber lachen...
Reiter: Irgendwie schon. Ich verstehe natürlich auch verschiedene Umstände. Man will natürlich mit aller Gewalt einen Betrieb aufrechterhalten. Hier ist man aber eine Art Schneepflug-System gefahren, man hat die schwierigen Themen immer weggeschoben, aber irgendwann steht man an. Dadurch ist dann mein Job nach zwei, drei Tagen der geworden, dass ich eine Art Krisenmanagement betreibe und versuche, dass in die Bahnen zu bringen. Das ist mir mit großer Unterstützung von vielen Partnern gelungen. Wir sind heute praktisch schuldenfrei und ausfinanziert. Der Verein steht sehr gut da, das würden sich viele andere Vereine so wünschen. Was ich dazu beigetragen habe, ist, dass ich aufgezeigt habe, was wirklich los ist und ich diese Maßnahmen mit den Partnern gesetzt habe, damit wir den Verein wieder in ruhige Gewässer bringen. Das ist uns gelungen.
LAOLA1: Meines Wissens wollten Sie gar nicht mehr zurück in den Profi-Fußball. Warum hat Sie diese Aufgabe dann trotzdem gereizt – trotz dieser Krise?
Reiter: Von dieser Krise wusste ich nichts. Es stimmt, dass ich eigentlich nicht mehr in den Profi-Fußball zurückkehren wollte. Ich war der Meinung, dass fast 30 Jahre genug sind. Ich bin auch schon in einem bisschen fortgeschrittenem Alter. Hier haben mich zwei Dinge gereizt: Erstens die Bekanntschaft mit Stakeholdern vom Verein, die mich gebeten haben, hier mitzuarbeiten. Zweitens, was wirklich extrem reizvoll war, war die Aussicht auf das neue Stadion für Blau-Weiß Linz, was etwas Einzigartiges in Europa ist. Dieses Stadion soll hoffentlich in drei Jahren fertiggestellt sein. Dann habe ich mir überlegt, dass es schon ein sehr großer Reiz ist, dem gesamten Verein drei Jahre zu helfen sich weiterzuentwickeln und dann in dieses Stadion einzuziehen, wo der Verein dann wirklich Möglichkeiten hat, mehr aus sich zu machen. Deshalb habe ich mich schlussendlich dafür entschieden. Gewusst von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten habe ich leider nichts bei meinem Start. Das hätte auch bald dazu geführt, dass ich das Ganze nach wenigen Tagen fast wieder beendet hätte. Aber dann hat mich ein bisschen der Ehrgeiz gepackt und es ist weitergegangen.
LAOLA1: Sie haben von diesem Ausmaß wirklich nichts gewusst? Der Vorstand ist zurückgetreten, es gab dann diesen „Kassasturz“ – 800.000 Euro fehlten. Ist erst dann das wahre Malheur zu Tage gekommen?
Reiter: Nein, diesen Kassasturz habe ich gemacht, das war meine Aufgabe. Dann haben wir diese Maßnahmen gesetzt. Es war dann wichtig, dass wir uns ein Umfeld schaffen, ein neuer Vorstand kommt, wir konnten ein Kuratorium gründen, das uns jetzt sicherlich auch in der Zukunft helfen wird – nicht nur direkt mit finanziellen Mitteln sondern auch mit ihren Kontakten und Know-how. Es wurden hier leider Gottes in verschiedenen Bereichen sehr viele Versäumnisse gemacht. Deshalb galt es, das Ganze aufzuarbeiten. Das ist uns zum Großteil mit meinem Team und unseren Stakeholdern gelungen, darüber bin ich sehr froh. Aber das war nicht ich alleine, sondern ich habe das nur geöffnet und darauf hingewiesen, was möglich wäre und was zu machen ist.
LAOLA1: Nachdem sie fast wieder aufgehört hätten: Wie sehr hat Sie die ganze Causa dann in den Wochen danach an Ihre Grenzen gebracht? Oder waren Sie sich immer sicher, dass Sie das Ruder herumreißen werden?
Reiter: Die Belastung war eine sehr hohe. Damit hatte ich eigentlich nicht mehr gerechnet, dass das noch einmal vorkommt. Es ist sehr schwierig gewesen, aber es hat sich Gott-sei-Dank gut weiterentwickelt.Wir arbeiten jetzt genauso, wie jeder andere Verein. Es war aber auch sehr interessant und auch für mich sehr viel Neues – trotz 30 Jahre Profi-Fußball-Erfahrung. Dem habe ich mich gestellt und bin zufrieden.
LAOLA1: Ist konkret nachzuvollziehen, ob, wie und wann sich der Verein übernommen hat oder war wirklich ein jahreslanges vor sich Herschieben dafür verantwortlich?
Reiter: Das war ein Prozess der letzten Jahre. Man kann da nicht die eine Person rausknüpfen und sagen: Du warst der Schuldige! Das ist sicher nicht der Fall. Man muss auch dazusagen: Jeder wollte das Beste für den Verein! Aber man war dann aus verschiedenen Gründen nicht dazu in der Lage, das dementsprechend zu strukturieren. Es war sehr viel ehrenamtliche Arbeit dabei. Vielleicht hat auch eine Person gefehlt, die offen und ehrlich kommuniziert, das ist nicht ganz so gelaufen. Ich habe versucht, das ein bisschen umzustellen und denke, dass es so jetzt passt.
LAOLA1: Zu Jahresbeginn gab es die erlösende Nachricht, dass der Spielbetrieb bis zum Ende der Saison gesichert ist. Wie schwer war es, dieses entstandene Loch auszugleichen?
Reiter: Der Verein selbst hatte Verbindlichkeiten, die nicht so groß waren, aber auch die waren zu erledigen. Die Ausfinanzierung des Spielbetriebs ist auch erledigt. Also wir hatten keine großen Schulden bei den Spielern, Angestellten, Finanzamt, Behörden oder Bank – nirgendwo. Der Verein ist jetzt wirklich top aufgestellt, das passt. Natürlich muss es auf einem abgespeckten Niveau weitergehen. Wir haben bereits ein Roh-Budget erstellt, ein wirklich ausgeglichenes für nächste Saison.
LAOLA1: Sie haben einen extra dicken Ordner abgeben müssen. Sehen Sie Tücken beim Lizenzierungsverfahren mit etwaigen Auflagen, etc.?
Reiter: Selbstverständlich, der Jahresabschluss wurde ja nicht zeitgerecht abgegeben. Das ist ein Versäumnis, das im Vorjahr passiert ist. Das war mir damals auch nicht bekannt, als ich begonnen habe, weil das hätte eigentlich schon erledigt sein sollen. Da wird es Sanktionen geben, wir müssen uns in die Hände des Senats begeben. Wir werden das auch akzeptieren müssen. Allerdings haben wir den Verein wirtschaftlich reorganisiert und ich glaube, es ist schon wichtiger, den Ausblick zu haben, dass es in Zukunft dementsprechend ordentlich weitergeht. Das ist gegeben, das ist belegbar. So gesehen hoffen wir, dass es keine zu großen Auflagen geben wird.
LAOLA1: Für Sie ist das 2. Liga-Lizenzierungsverfahren auch etwas Neues. Was ist für Sie der große Unterschied zur Bundesliga bzw. durch die Liga-Reform?
Reiter: Das Zulassungsverfahren, wie es jetzt heißt für die 2. Liga, ist gegen ein Lizenzierungsverfahren eine wesentlich einfachere Sache. Bei uns war es nicht ganz so, weil schon die erste Auflage war, dass wir mehr liefern müssen, das ist schon Richtung Lizenzierung gegangen, obwohl wir uns nicht lizenziert haben. Also mit vielen Inhalten der klassischen Lizenzierung der höchsten Spielklasse, das haben wir auch fristgerecht alles abgegeben.
LAOLA1: Sie waren jahrelang sportlicher Leiter. Wie kann man sich Ihren Einfluss als Geschäftsführer auf das Sportliche vorstellen? Wie läuft die Zusammenarbeit mit Sportdirektor Tino Wawra?
Reiter: Ich trage hier die Hauptverantwortung für alle Bereiche. Selbstverständlich ist Tino mit Ronnie Brunmayr grundsätzlich fürs Sportliche verantwortlich, aber es hängt ganz klar mit dem Wirtschaftlichen zusammen. Ich mische mich ganz sicher nicht in Taktik oder Aufstellung ein, aber ich beobachte auch die Spiele und das Training und tausche mich in erster Linie mit Tino Wawra aus. Ich gebe Ihm den einen oder anderen Hinweis oder Tipp, aber umsetzen müssen sie es mit ihrem Know-How und Wissen. Das ist auch für mich in Ordnung, ich habe das, wie gesagt, nicht mehr so richtig vorgehabt. Das war nicht mehr meine Zielsetzung. Ich werde mich auch nicht zu groß einmischen, gebe aber gewisse Sachen vor – eher im wirtschaftlichen Bereich und sie müssen darum eine Mannschaft basteln oder schauen, wie sie mit den Spielern dementsprechend zurande kommen.
LAOLA1: Der Trainerwechsel von Goran Djuricin zu Brunmayr war trotzdem kurz nachdem sie gekommen sind. Hatten Sie Einfluss darauf, war das ein erstes Ausrufezeichen?
Reiter: Ich wurde natürlich gefragt, was ich davon halte. Ich konnte keine große Meinung abgeben, weil ich erst ein einziges Spiel und vielleicht zwei Trainings gesehen hatte. Es war also nicht direkt mein Einfluss, ganz im Gegenteil. Ich habe nur das Okay gegeben und die Meinung mitgetragen. Aber es war der Wunsch der sportlichen Entscheidungsträger. Es war dann mit mir abzusprechen, weil eine Auflösung immer Geld kostet.
LAOLA1: Von außen wirkt es, als wäre wieder Ruhe und Sicherheit eingekehrt. Wie hat sich die Unsicherheit geäußert und ist dieser Wandel im Verein auch für Sie so spürbar?
Reiter: Unsicherheit war ganz klar da, das hat man auch gesehen. Das betrifft dann auch immer die Spieler. Obwohl sie immer pünktlich ihr Gehalt bekommen haben – daran ist es nie gescheitert - , haben sie natürlich Angst gehabt, ob da irgendetwas passiert, auch im Umfeld. Aber Respekt, so richtige Unsicherheit war eigentlich nicht zu spüren. Sie haben alle zusammengehalten, die Situation war allen klar. Sie haben gewusst, dass es ein paar Wochen und Monate dauert, um das Schiff wieder ins richtige Wasser zu bringen. So gesehen sind alle dazu gestanden, haben abgewartet und uns das Vertrauen gegeben. Ich glaube, wir haben sie nicht enttäuscht.
LAOLA1: Also glauben Sie auch, dass der sportliche Einbruch schon auch mit dieser Situation zu tun hat?
Reiter: Zum Teil war das sicher so.
LAOLA1: Im Frühjahr ist es besser gelaufen. Hilft das dem ganzen Klub, damit umzugehen?
Reiter: Ganz klar, sportlicher Erfolg hilft natürlich, weil dadurch die Aufmerksamkeit wieder da ist. Man sieht, dass was funktioniert, wir haben etwas vor. Wir wollen die nächsten zwei, drei Jahre hier etwas aufbauen, um dann im neuen Stadion den hoffentlich noch mehr Besuchern etwas bieten zu können. Dass wir dann zumindest ein Spitzenverein in der 2. Liga sind und vielleicht – wenn alles passt – die Ansprüche in die Höhe schrauben können.
LAOLA1: Mit dem Background und dieser Fan-Base – müsste sich der Verein nicht selbst sanieren und Sponsoren anlocken? Oder macht es die Situation in Oberösterreich kompliziert?
Reiter: Der Konkurrenzkampf ist in Ordnung. Aber ich denke, dass hier Vertrauen verloren gegangen ist. Jetzt liegt es an uns, dieses wieder zurückzugewinnen. Bei der Fan-Base ist es wie bei den Partnern und Sponsoren. Zum Teil ist es uns schon gelungen, manche müssen wir noch abholen. Aber ich denke, wir sind überall auf dem richtigen Weg. Ich bin auch überzeugt, dass dieser Verein das Potenzial hat. Und ganz richtig: Eigentlich muss er sich selber finanzieren können, das schafft er auch. Wir werden die nächsten zwei, drei Jahren kleinere Brötchen backen, aber mit dem neuen Stadion hat der Verein eine riesige Kraft, da wird sich das Zuschauer-Interesse massiv erhöhen. Das ist ein kleines, feines, reines Fußballstadion. Da entsteht eine Strahlkraft, die spürt man auch jetzt schon.
LAOLA1: Trotzdem kennen Sie den oberösterreichischen Fußball wohl besser als jeder andere. Muss man nicht doch auch zurückstecken gegenüber der Konkurrenz, wenn mit dem LASK ein Team um den Meistertitel spielt und mit Ried eines um den Bundesliga-Aufstieg?
Reiter: Der LASK ist momentan auf einem internationalen Weg unterwegs, das haben sie sich erarbeitet und verdient. Der war vor wenigen Jahren noch in der Regionalliga, jetzt spielen sie international. Ried wird den Aufstieg schaffen, davon bin ich auch hundertprozentig überzeugt. Das sind dann natürlich keine direkten Konkurrenten, wenn sie in der Bundesliga spielen. Die haben alle bessere Voraussetzungen vom Stadion, Einnahmen, etc. her. Wir wollen uns in der 2. Liga so positionieren, dass wir ein Fix-Bestandteil sind, uns Schritt für Schritt weiterentwickeln. Wir sind ein Verein der Stadt Linz, das ist ein ganz wesentlicher Punkt. Wir wollen das Linzer Publikum abholen, auch außerhalb. Wir haben eine positive Fan-Basis, die leider nicht ins Stadion kommt – das ist mir die letzten Monate aufgefallen. Es gibt unheimlich hohe Sympathiewerte für den Verein, aber sie müssen wieder zurückfinden. Das ist unsere Aufgabe. Ich denke, im neuen Stadion wird die Hütte voll sein.
LAOLA1: Kann man sich den LASK in puncto Kontinuität als Vorbild nehmen?
Reiter: Kontinuität ist ganz was Wichtiges. Ich kenne es aus meiner Vergangenheit in Ried, das ging auch nur so und mit Vertrauen. Wir sind natürlich etwas anders strukturiert als der LASK und haben einen anderen Weg, aber man muss dem LASK gratulieren. Das haben sie richtig gut gemacht. Wenn auch bei uns das Vertrauen zurück ist, wird es auch uns gelingen.
LAOLA1: 20 Jahre Ried, Pasching, Oedt – war das für Sie nie ein Interessenskonflikt?
Reiter: Eigentlich nicht. Ich bin kein Fußball-Fan, sondern arbeite für den Fußball, das ist mein Job. Auch wenn man bei einem Verein ist, arbeitet man im Wesentlichen für den gesamten Fußball. So sehe ich meine Aufgabe, natürlich hier speziell für Blau-Weiß Linz, aber im Wesentlichen arbeite ich seit über 30 Jahren für den Fußball in Österreich.
LAOLA1: Es hieß, Blau-Weiß Linz will mit Ihnen die nächsten Professionalisierungs-Schritte machen. Wie sollen diese aussehen?
Reiter: In erster Linie muss alles in Ruhe passieren. Das ganze Vereinsgetriebe ist ja mittlerweile wieder sehr ruhig geworden. Das ist vielleicht der Aufmacher des Ganzen. Von der Professionalisierung her ist der Verein eh sehr gut aufgestellt. Es gibt einen Sportdirektor, einen Geschäftsführer oder auch einen Manager. Wir haben ein Team, das nicht jeder hat in der 2. Liga. Was wir nicht haben, ist eben die Heimstätte, die man braucht, um einen Verein weiterzuentwickeln. Das ist der nächste Professionalisierungs-Schritt.
LAOLA1: Hat die finanzielle Krise, die man jetzt hinter sich lassen konnte, überhaupt keinen Einfluss auf den Stadion-Neubau?
Reiter: Nein, überhaupt nicht. Fakt ist, dass Blau-Weiß Linz am Donaupark eine Heimstätte hätte, die natürlich nicht Bundesliga-tauglich ist, aber dort spielt ja noch unser Nachwuchs und unsere zweite Mannschaft. Und diese Anlage kommt durch den Umbau eines großen Möbelhauses dort weg. Damit wäre keine Heimstätte mehr da, aber diese steht dem Verein zu. Deswegen bekommen wir auch dieses Stadion. Spätestens in drei Jahren ist es soweit.
LAOLA1: Mit was für einem wirtschaftlichen Mehrwert rechnet man durch das neue Stadion?
Reiter: Das wichtigste Potenzial ist, dass wir unseren Zuschauerschnitt massiv erhöhen können. Jetzt haben wir eine Laufbahn, ein Halbstadion, es ist alles offen, man ist sehr weit weg – hier kann sich keine Stimmung entwickeln. Das ist aber was Wesentliches für einen Besucher, dass er eine gewisse Stimmung oder Komfort hat. Das ist hier leider nicht gegeben. Das Stadion ist auch 80 Jahre alt. Im neuen Stadion gibt es sehr viele Möglichkeiten wie die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln und viel mehr. Wenn wir nur einen Bruchteil des Potenzials der Sympathisanten dazu bewegen, ins Stadion zu gehen, dann ist es voll. Das ist die erste Zielsetzung, dann hast du die große Aufmerksamkeit der Partner und Sponsoren. So kann sich das positiv hinaufschaukeln – und auch sportlich. Jeder Spieler spielt gerne vor ausverkauftem Haus und nicht vor ein paar hundert Zuschauern.
LAOLA1: Das heißt, das Ziel auf lange Sicht muss eigentlich sein, dass der Verein irgendwann wieder Bundesliga spielt?
Reiter: Das werden wir sehen. Das Stadion gibt uns die Möglichkeit dazu, Bundesliga spielen zu können. Ob wir es nützen, liegt dann an uns.