Der Floridsdorfer AC startet am Freitag (18:30 Uhr im LIVE-Stream) mit dem Gastspiel beim SKU Amstetten in die achte Spielzeit der 2. Liga. Angeführt von Trainer Mitja Mörec und seinem gleichgestellten Pendant Aleksandar Gitsov wollen die Wiener zur neuen Saison einen draufsetzen.
Mitte April übernahm das Duo den FAC auf Tabellenrang 14, um ihn in den verbliebenen sieben Runden auf den 9. Endrang zu führen. "Der Verein hat sich damals entschieden, dass wir interimistisch übernehmen. Die letzten Spiele haben wir eine solide Arbeit geleistet. Im Sommer hat sich der Verein entschieden, dass es mit uns weitergeht. Die Freude über das Vertrauen ist riesig. Jetzt liegt es an uns, hart zu arbeiten und gute Leistungen und Ergebnisse zu bringen. Am Ende wollen wir die Platzierung der letzten Saison toppen", verlautbart Mörec im Gespräch mit LAOLA1.
Tabellarisch besser standen die Blau-Weißen nur in der Debüt-Saison mit Platz acht unter der Leitung von Peter Pacult dar. Wenn man das Ergebnis aus der Vorsaison also toppen will, muss die Rekordsaison 2013/14 eingestellt werden. Diese Mission wird aber ohne Kapitän und Spielmacher Marco Sahanek in Angriff genommen.
Kapitän? Becirovic in der Pole Position
Der 31-jährige Sahanek galt stets als Dreh und Angelpunkt im Offensivspiel und hatte in der Vorsaison bei 46 Prozent der FAC-Tore seine Beine im Spiel. Nach seinem Abgang Richtung Thailand klafft nun eine Lücke hinter dem Sturm, wo mit Milan Jurdik (29) eine weitere erfahrene Personalie weggebrochen ist.
"Das waren sehr wichtige Spieler für uns", blickt Mörec, der einst in der Akademie des AC Milan die U18 in Dubai trainierte, zurück. "Dennoch haben wir mit Mirnes Becirovic, Christian Bubalovic und Marco Krainz erfahrene Spieler im Verein. Ich bin sicher, dass sie diese Führungsrolle übernehmen. Noch dazu haben wir gute Spieler dazubekommen, die in die Leaderrolle schlüpfen können."
(Text wird unter dem Video fortgesetzt.)
VIDEO - Mörec plaudert über seine Werdegang als Trainer:
In Sachen Führungsspieler sieht man sich im 21. Wiener Gemeindebezirk bestens gerüstet. Zum Saisonauftakt im ÖFB-Cup gegen den Salzburger Regionalligisten SV Seekirchen führte Mirnes Becirovic - mit 144 Einsätzen FAC-Rekordspieler - die Wiener als Kapitän aufs Feld, womit die Frage, wer die Schleife künftig tragen wird, geklärt scheint.
Für den 32-jährigen Außenverteidiger wäre die Kapitänsbinde kein Neuland. Bereits zuvor galt Becirovic als gleichgestellter Kapitän und übernahm jene Rolle auch während des Malta-Gastspiels von Sahanek. "Mit 'Beci' haben wir einen richtigen Führungsspieler und Vorbild für die Jungen", lobt Mörec.
Mihajlovic als fehlendes Puzzlestück?
Interessant wird es, wer die Scorer-Qualitäten von Sahanek wettmacht. Allein unter der Führung Mörec/Gitsov lieferte Sahanek in vier Einsätzen je drei Tore und Assists. Blickt man auf die Zugänge, so scheint mit Slobodan Mihajlovic vom GAK der naheliegendste Nachfolger auf. Sturm-Graz-Leihspieler Sebastian Zettl und Thomas Komornyik von Greuther Fürth II dürften als weitere Optionen parat stehen. Ist Mihajlovic das fehlende Puzzlestück?
"Ich glaube schon, dass "Slobo" uns im offensiven Bereich helfen kann. Ich will ihn jetzt nicht direkt mit Sahanek vergleichen, aber er hat Qualität, wie er im Training und in den Vorbereitungsspielen gezeigt hat. Er wird wichtig für unsere Offensive sein", so Mörec.
Für den nach Malta abgewanderten Jurdik wurde mit Joao Oliveira ein klingender Name aus Portugal verpflichtet. Der 22-jährige Mittelstürmer misst 1,90-Meter und soll zusammen mit Anthony Schmid und Juniors-Leihspieler Marcel Monsberger für Torgefahr sorgen. "Joao war bei uns auf Probetraining und hat gute Leistungen gebracht. Er ist ein intelligenter Stürmer, körperlich stark und verfügt über einen guten linken Fuß. Wir haben große Erwartungen."
Entscheidung um Nummer 1 gefallen
Personelle Aderlässe gibt es im Floridsdorfer Lager aber nicht nur vorne, sondern auch weiter hinten. Neben Sahanek und Jurdik gilt es die Abgänge von Innenverteidiger und Stammkraft Tin Plavotic (24, SV Ried) sowie Einser-Goalie Belmin Jenciragic (21, Admira) zu verkraften.
Um dem entgegenzuwirken konnten Ex-Young-Violets-Profi Jan Gassmann und Patrick Puchegger von Liga-Konkurrent Amstetten vom Projekt FAC überzeugt werden. Beide schmückten bereits im ÖFB-Cup die linke bzw. rechte Abwehrseite. Zwischen den Pfosten machte Lukas Gütlbauer gegen seine jüngeren Konkurrenten Simon Spari (19) und Stefan Staudinger (17) das Rennen.
"Wobei ich sagen muss, dass Simon Spari einen guten Eindruck macht. 'Staudi' ist unser jüngster Keeper und gilt als Nummer drei", sagt Mörec. Der 20-jährige Gütlbauer kam leihweise von Ried und soll in der Admiral 2. Liga Spielpraxis sammeln. "Mit Gütlbauer und Spari haben wir super Torhüter, da machen wir uns keine Sorgen."