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Dornbirn: Regionale Talente und ein Brasilianer für die Tore

Der FC Dornbirn setzt weiter darauf, Talente zu entwickeln. Vorne soll es bei den Rothosen aber wieder ein Brasilianer richten.

Dornbirn: Regionale Talente und ein Brasilianer für die Tore

"Ich glaube, dass es wichtig ist, dass man Dinge, die man über eine Saison hinweg erzählt, dann auch lebt", sagt Dornbirns Trainer Thomas Janeschitz (57). Die Prinzipien des FC Dornbirn wurden bereits in der Vorsaison etabliert. Zum einen geht es darum, junge Talente weiterzuentwickeln. Zum anderen, vorne einen Knipser zu etablieren.

Die Jungen

Weiterhin ist beim FC Dornbirn Jugend Trumpf. Um einige erfahrenere Akteure wie William Rodrigues (29), Sebastian Santin (29) und Cavafe (24) scharen sich auch heuer wieder zahlreiche Youngsters, die zum Teil auch schon in der Vorsaison Entwicklungsschritte zeigen konnten. Genau das ist auch der Plan, wie Janeschitz bestätigt.

Als Vorbild dient Leo Mätzler: Er reifte in der Vorsaison zum U21-Teamspieler, ist nun wieder bei Bundesligist Austria Lustenau unter Vertrag. "Im Grunde ist das das Schönste für einen Trainer, für einen Klub - wenn er das, was er verkauft, dann am Ende auch belegen kann", so Janeschitz.

SV Lafnitz gegen FC Dornbirn, Samstag, 14:30 Uhr, im kostenlosen LIVE-Stream >>>

Dragan Marceta zieht nun in Dornbirns Mittelfeld die Fäden
Foto: © GEPA

Statt Mätzler soll nun der gebürtige Vorarlberger Dragan Marceta in der Zentrale werken, mit seinen 23 Jahren ist der ehemalige Lustenau- und Steyr-Akteur einer der Erfahreneren, der auch eine Führungsrolle einnehmen soll. "Er ist auch einer von denen, die sich Dornbirn jetzt auch eher trauen. Weil sie gemerkt haben, hier kann man sich entwickeln", erklärt Janeschitz, der zugibt, dass es in der letzten Saison schon ein "Risiko-Projekt" gewesen sei. Mit Noah Bitsche wurde ein weiterer Vorarlberger zurückgeholt.

Statt dem großen Geld die Plattform zur Weiterentwicklung – das ist die Dornbirner Philosophie, die nun auf mehr Vertrauen stoße. Auch in dieser Saison würden sich wieder viele Spieler gut entwickeln, ist sich Janeschitz sicher.

Das wäre für das Dornbirner Überleben in der Liga nicht unwesentlich (FC Dornbirn: Heuer bestenfalls kein Zittern bis zum Schluss >>>). Mit Rechtsverteidiger Matheus Favali wurde etwa ein Routinier von Bregenz abgeworben (Janeschitz: "Das ist auch das, was wir wollen: Dass wir die Spieler wieder wegbekommen"), mit Lorenz Rusch und Samuel Mischitz rücken zwei junge, einheimische Potenzial-Spieler auf seine Position nach. Gut zwei Wochen vor Saisonstart wusste Janeschitz aber dennoch: Zwei, drei Akteure mit Erfahrung und Qualität fehlen dem Kader noch.

Sportdirektor Eric Orie (55) wurde fündig: Vom litauischen FC Hegelmann wurde mit Misaki Sato (24) ein Japaner für das zentrale Mittelfeld geholt, Ramon de Andrade Souza (24) wurde als klassischer "Neuner" verpflichtet. Er soll der erhoffte Knipser sein.

Thomas Janeschitz und Eric Orie sind mittlerweile ein eingespieltes Team
Foto: © GEPA

Der Brasilianer

Das ist der zweite Teil der Dornbirner Philosophie. Junge Spieler aus der Region, die sich weiterentwickeln sollen – und vorne ein Brasilianer, der die Tore macht. "Ja, das passt gut", meint auch Janeschitz angesprochen auf diese Definition. Die letzten beiden Male traf Eric Orie ins Schwarze.

Er holte mit Renan einen Angreifer aus der Eliteliga Vorarlberg, der 15 Tore in 17 Spielen erzielte und nach Südkorea wechselte. Besetzte die vakante Stelle mit Gustavo Santos nach, der in 13 Einsätzen acht Treffer erzielte und mittlerweile bei Bundesligist Altach unter Vertrag steht. 

Ob ein Renan 2.0 oder ein Gustavo 2.0 nach Dornbirn komme? "Das würde sehr helfen", meinte Janeschitz beim Media Day der Admiral 2. Liga noch lachend. Er hoffe sehr, dass der Spieler, der komme, die Quote auch halten könne. Ramon de Andrade Souza – genannt "Ramon Tanque" ist ebenjener Brasilianer, der die Quote erfüllen soll. 

"Es war auch noch einmal ein Zeichen, dass man längerfristiger plant - in Dornbirn schien ja unvorstellbar, dass man längerfristiger denken kann."

Thomas Janeschitz, über seine Vertragsverlängerung

Das Team um das Team

Als letztes Puzzlestück der Dornbirner Philosophie gilt wohl das Team um das Team. "Es ist ganz wichtig für einen Klub wie Dornbirn, dass du einen Staff hast, der zusammenhält, eine Sprache spricht - und das auch als Plattform sieht. Das macht schon Spaß", sagt Janeschitz.

Mit Roman Ellensohn hat er zur neuen Saison einen Co-Trainer bekommen, der zuletzt beim FAC und bei SW Bregenz tätig war. "Er hat sicher schon etwas mehr Erfahrung, was mir auch hilft", so Janeschitz. 

Er selbst verlängerte den Vertrag im Ländle bereits im April – als der FC Dornbirn noch lange nicht den Klassenerhalt fixiert hatte. "Es war zu dem Zeitpunkt auch noch einmal ein wichtiges Zeichen, dass man längerfristiger plant - was ja in Dornbirn auch unvorstellbar war, dass man längerfristiger denken kann", erklärt Janeschitz seine Entscheidung.

Er habe sich mit dem Projekt identifiziert, es mache ihm unheimlich Spaß. Und er spüre das Vertrauen in seine Person. "Und das ist für einen Trainer schon wichtig, wenn man auch in schwierigen Phasen spürt, man hat die Rückendeckung."

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