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Ein besonderes Talent im Jungbullen-Stall

Liefering-Coach Onur Cinel hat Gaoussou Diakité "einfach mal losgelassen". Und der Youngster aus Mali hat gezeigt, dass er eine große Zukunft vor sich hat.

Ein besonderes Talent im Jungbullen-Stall Foto: © GEPA

Bestens gelaunt schlenderte Gaoussou Diakité von der Kabine in Richtung Ausgang des FAC-Platzes. Dort wartete schon der Bus. Neben Diakité zog ein Kollege eine tragbare Box hinter sich her, lautstark dröhnte afrikanische Popmusik.

Gaoussou Diakité. Das ist der Name, den sich die rund 100 anwesenden Zuschauer nach dem 2:1-Sieg des FC Liefering beim SV Stripfing gemerkt haben.

"Er hat eine super Partie gespielt", sagt sein Trainer Onur Cinel. Erstmals hatte er den 18-Jährigen in der ADMIRAL 2. Liga in die Startelf gestellt.

"Wir haben ihn einfach mal losgelassen"

"Wir haben ihn einfach mal losgelassen und er hat es mit einem ganz, ganz großen Dankeschön zurückgegeben", freut sich Cinel. Und das ist fast noch eine Untertreibung.

Der Offensivspieler war der mit Abstand auffälligste Akteur am Rasen. Das 1:0 durch Raphael Hofer bereitete er mit einer mustergültigen Flanke vor, das 2:0 erzielte er in sehenswerter Manier selbst.

Eine Woche davor benötigte Diakité gerade einmal zwei Minuten, um nach seiner Einwechslung gegen den FAC zu treffen. Vier Spiele, 143 Spielminuten, drei Scorerpunkte – ein Einstand nach Maß.

Crystal Palace wollte ihn unbedingt

Foto: © GEPA

Dabei brauchen Neuzugänge aus Afrika beim FC Liefering zumeist ein wenig Zeit, um sich einzugewöhnen. "Es ist total schwierig, wenn du so einen Wechsel in ein fremdes Land machst. Aber bei ihm konnte man von Anfang an sehen, welchen Spaß er am Fußball hat", berichtet Cinel.

Das Talent aus Mali ist im Winter als Neuzugang präsentiert worden. Am Zettel haben ihn die "Bullen" aber schon lange. Im Winter 2021/22 absolvierte er bereits ein Probetraining in der Mozartstadt. Aufgrund der FIFA-Bestimmungen dürfen Nicht-EU-Ausländer aber erst mit 18 Jahren nach Europa wechseln.

Die Salzburger Verantwortlichen mussten sich bemühen, um den Angreifer zu überzeugen. Vor allem Premier-League-Klub Crystal Palace, wo er ebenfalls vorgespielt hat, warb intensiv um Diakité. Auch Stade Reims soll dran gewesen sein.

Doch wie so oft, wenn es um Talente aus Mali geht, machte Österreichs Serienmeister das Rennen.

Spieler aus Mali in Salzburg

Name Spiele RBS Spiele Liefering
Diadié Samassékou 134 26
Sékou Koita 99 15
Amadou Haidara 83 25
Mohamed Camara 79 35
Mamady Diambou 26 32
Daouda Guindo 25 23
Dorgeles Nene 24 31
Youba Diarra 9 7
Moussa Yeo - 29
Soumaila Diabaté - 21
Ousmane Diakité - 19
Mamadou Sangaré - 11
Gaoussou Diakité - 4

Mit "Diaki" (sprich "Tschaki"), wie sie ihn bei Liefering intern rufen, scheint der Scountingabteilung der Salzburger wieder einmal ein Goldgriff gelungen zu sein.

Der 18-Jährige bringt fußballerisch ein Gesamtpaket mit, wie es selbst beim FC Liefering in der Vergangenheit nur selten zu sehen war. Pfeilschnell, technisch überaus versiert, guter Schuss, gute Lösungen, gegen den Ball stark.

"Lösungen innerhalb von Millisekunden"

Cinel sagt: "Er bringt schon viel mit. Ihn machen die Lösungen, die er innerhalb von Millisekunden hat, aus. Die Entscheidungen, die er trifft, gepaart mit seiner Ballkontrolle und seiner Torgefahr – das ist schon richtig, richtig cool."

Der Coach weiter: "Er ist ein richtig guter Mensch, eine Frohnatur mit hoher Lernbereitschaft. Das ist eine extrem hohe Basis."

Vor allem physisch muss der Youngster aber noch aufholen. Cinel grinst: "Schritt für Schritt sind wir dran, ihn in ein paar Bereichen nochmal besser zu machen."

VIDEO: Die besten Szenen von Gaossou Diakité


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