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Null Punkte! Die Gründe für Dornbirns Fehlstart

Sportchef Eric Orie bleibt optimistisch! Dass es nicht einfach wird, wusste Dornbirn.

Null Punkte! Die Gründe für Dornbirns Fehlstart Foto: © GEPA

0:2, 1:3, 1:2, 0:1 - der Saisonstart der FC Dornbirn ist ergebnistechnisch in die Hose gegangen.

Vier Spiele, null Punkte, auch wenn man gegen St. Pölten, Amstetten, Steyr und Horn ran musste. Die Vorarlberger sind trotz knapper Niederlagen von Anfang an das Schlusslicht der Admiral 2. Liga. Dass die Saison keine einfache wird, war allen Beteiligten klar.

Noch lässt man aber auf der Birkenwiese die Köpfe noch nicht hängen. Sportdirektor Eric Orie weiß den Fehlstart im Gespräch mit LAOLA1 einzuschätzen. "Der Saisonstart ist natürlich nicht gelungen, das muss ich schon ehrlich sagen. Wir müssen nicht um den heißen Brei herumreden. Das hat natürlich schon seine Gründe", weiß der Niederländer in Diensten des Ländle-Klubs.

Der 54-Jährige meint weiters: "Wir glauben aber, dass wir die letzten zwei Spiele sicher konkurrenzfähig waren und die Möglichkeiten gehabt hätten, um einen oder mehr Punkte zu holen. Es sind einfach noch Kleinigkeiten, die fehlen, was im Fußball nicht ohne ist, weil das oft auch die entscheidenden Sachen sind."

"Wir haben schon noch Vertrauen"

Noch scheint Dornbirn weit davon entfernt zu sein, Konsequenzen anzukündigen. Denn die Überzeugung ist vorhanden, dass der eingeschlagene Weg der richtige sein wird und jeder Neustart Zeit und Geduld benötigt.

"Wir haben schon noch Vertrauen und wollen den Spielern auch die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln. Dass es nicht einfach wird, haben wir alle hier gewusst", strahlt Orie wie immer Positivität aus.

"Der Verein hat einen Neustart gewagt und denkt, dass die Art und Weise, wie wir es jetzt machen wollen, auch auf heimische Talente zu setzen, der richtige und einzige Weg ist, für einen kleinen Verein wie uns. Wir haben schon das Vertrauen, dass wir noch ankommen können in der Liga und werden schon noch die nächste Zeit abwarten, wie die Entwicklung weitergeht."

Die nächsten Aufgaben lauten Lafnitz, Vienna und Rapid II. Die Rote Laterne ist ein Ballast, den die Dornbirner am liebsten weit von sich wegschieben würden, doch die Realität ist hart und zeigt den Aufholbedarf auf.

Spieler müssen sich "so schnell wie möglich an diese Liga adaptieren"

Woran es noch hapert oder worum es sich bei den Kleinigkeiten handelt, die Orie offen anspricht?

"Wir haben in den ersten drei Spielen immer eine Rote Karte bekommen. Wir haben in den ungünstigsten Momenten individuelle Fehler gemacht, wodurch wir auch Spieler verlieren. Wir haben im letzten Spiel sogar einen Elfmeter verschossen, wo man noch einen Punkt mitnehmen kann."

Der Sportchef führt dies vor allem auf die fehlende Erfahrung im Kader zurück. Viele Spieler hätten vergangene Saison noch in der Regionalliga und darunter gespielt oder kommen direkt aus der Akademie. Die Unterschiede zu gestandenen 2. Liga-Teams habe man in den ersten Runden deutlich gesehen.

"Das sind sehr wohl Spieler mit Potenzial und Talent, aber sie müssen sich jetzt so schnell wie möglich an diese Liga adaptieren. Denn hier werden solche Dinge einfach bestraft und gnadenlos ausgenützt", so Orie, der auch auf die Rückkehr der angeschlagenen Spieler hofft, um von der Kaderdichte her weitere Schritte setzen zu können.

Keine Schwarzmalerei, aber auch keine Transfers mehr geplant

Apropos Kader: Ein Nachrüsten auf dem Transfermarkt scheint nicht mehr eingeplant zu sein. "Keine budgetäre Möglichkeit im Moment", so der Tenor beim Zweitligisten, der jedoch nichts endgültig ausschließen will.

Das "Rot-Problem" sei von Trainer Thomas Janeschitz mit Sicherheit angesprochen worden, auch wenn Orie von unglücklichen Entscheidungen spricht. "Es ist nicht alles so gut gelaufen natürlich, wir verstecken uns da nicht oder jammern, aber es waren einfach viele Entscheidungen, die nicht für uns gepfiffen worden sind. Das müssen wir akzeptieren und wieder auf die richtige Seite kommen."

Optimismus ist ein wichtiges Gut im Fußball, Geduld ist das andere. Da große Sprünge in Dornbirn ohnehin nicht an der Tagesordnung stehen und kleinere Brötchen gebacken werden, wirft man die Flinte nicht so schnell ins Korn.

Schwarzmalerei ist obendrein nicht nach dem Geschmack von Orie. "Wer mich ein bisschen kennt, weiß sowieso, dass ich ein sehr positiver Typ bin. Wir glauben daran, was wir hier gemacht haben, mit hundertprozentiger Überzeugung. Ich sehe auch jeden Tag wie hier akribisch gearbeitet wird und Thomas die Mannschaft mit Geduld fordert und entwickelt. Das ist entscheidend."

"Wir können im Moment schon noch damit leben"

Bei einem kleinen Klub mit überschaubarem Budget sei es nicht möglich "alles mit Finanzen zu regeln". Die Besinnung auf eigene Stärken und die Enwicklung des Dornbirner Spiels steht im Vordergrund, auch wenn den Verantwortlichen natürlich bewusst ist, dass Fußball ein Ergebnissport ist.

"Aber es gehört auch dazu, dass man manchmal Sachen in Kauf nehmen muss, die jetzt so passiert sind bei uns. So lange das von allen Leuten richtig beurteilt wird, können wir im Moment schon noch damit leben und sind noch guter Dinge, dass wir bald anschreiben werden."

Zeit wird's! Der erste Schritt oder die ersten Punkte visiert die Janeschitz-Truppe im Auswärtsspiel in Lafnitz an, die Steirer sind mit zwei Siegen und zwei Niederlagen in die Saison gestartet und haben somit sechs Zähler mehr am Konto als der Konkurrent.

Nun muss Dornbirn die Lehren ziehen und die fehlenden Kleinigkeiten ausbügeln, damit Ories positive Stimmung erhalten bleibt.

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