"Die Entscheidung ist schwer gefallen, aber es gab keinen anderen Ausweg mehr", sagt Rolf Landerl.
Der 46-Jährige hat vor etwas mehr als zwei Wochen einen ungewöhnlichen Schritt getan. Er hat als Trainer des Sensations-Zweiten der Admiral 2. Liga hingeschmissen. Mit ihm hat sein gesamter Betreuerstab den SV Horn verlassen.
"Der Rücktritt kam absolut aus dem Nichts", behauptete Geschäftsführer Andreas Zinkel danach gegenüber der "NÖN".
Die Fakten sprechen eher gegen diese Darstellung. Der Machtkampf zwischen Zinkel und Landerl war seit Wochen offenkundig.
Die Eskalation
"Aus dem Nichts kam das natürlich nicht. Ich will nochmal betonen, dass es definitiv nicht nur ein Machtkampf zwischen ihm und mir war. Machtkampf ist sowieso ein zu heroisches Wort für so eine Situation", sagt Landerl in einer "Zwarakonferenz Spezial", in der er ausführlich zu den Vorkommnissen Stellung nimmt.
Endgültig eskaliert ist die Situation, als der Klub Co-Trainer Rafael Pollack beurlaubt hat.
Landerl lässt alles Revue passieren: "Im Laufe der ersten Runden sind gewisse Ungereimtheiten, grundlegende Meinungsverschiedenheiten in verschiedensten Bereichen entstanden. Der Verein hat versucht, Ruhe einkehren zu lassen, indem die Bereiche Wirtschaft und Sport bis auf weiteres getrennt wurden. Das ist gut gelungen, es ist Ruhe eingekehrt."
"Ausschlaggebend für das traurige Szenario war dann die Suspendierung meines engsten Mitarbeiters Rafael Pollack. Mir ist bis jetzt nicht klar, warum das passiert ist und ich wurde auch erst im Nachhinein davon informiert. Es gab durch Obmann Rudi Laudon dann den Versuch, die Risse zu kitten, aber wir hatten nach dem Gespräch alle kein gutes Gefühl", so Landerl. Es folgte der geschlossene Rücktritt des Trainer- und Betreuerstabs.
Der Coach weiter: "Ich will für Werte wie Loyalität, Zusammenarbeit und Zusammenhalt, die in unserem Geschäft sowieso langsam abhandenkommen, stehen. Das habe ich gefährdet gesehen. Nicht nur ich, sondern mein gesamter Staff."
In der "Zwarakonferenz Spezial" spricht Landerl über die Rolle von Horn-Obmann Rudolf Laudon, ein Schreiben, in dem der Trainerstab die Ablöse Zinkels forderte, seine sportlichen Erfolge mit den Waldviertlern und seine Zukunft:
