Erstmals ist die zweite Mannschaft des SK Sturm Graz zweitklassig. Nach der Meistersaison in der Regionalliga Mitte gehen die "Jungen Schwoarzen" in ihre Premierensaison in der Admiral 2. Liga.
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Doch was erwartet Thomas Hösele, der Trainer der Amateure, von der ersten Saison in #LigaZwa? Wie schätzt er seine Talente ein? Und werden auch Kicker aus dem Profiteam zum Einsatz kommen?
All das und noch mehr beantwortet der 53-Jährige im LAOLA1-Interview:
LAOLA1: Wie hoch wird die Durchlässigkeit zwischen den Sturm-Profis und der zweiten Mannschaft sein?
Thomas Hösele: Es werden sechs, sieben Spieler im Trainingsbetrieb der Profis sein und sich dann Spielpraxis bei uns holen. Wir haben die gleichen Spielprinzipien, auch die Trainingsinhalte decken sich, das sollte für die Jungs kein Problem sein.
LAOLA1: Aber die Enttäuschung kann fallweise groß sein, wenn sich jemand Hoffnungen auf einen Spieltagskaderplatz bei den Profis macht und dann in der zweiten Mannschaft ran muss, oder?
Hösele: Das glaube ich nicht. Selbst wenn es so wäre… Es ist notwendig, mit Enttäuschungen umgehen und trotzdem Leistung bringen zu können.
LAOLA1: Wie groß sind die Reibungspunkte zwischen Christian Ilzer und Ihnen?
Hösele: Die Profis haben absolute Priorität. Es wird keine Reibungspunkte geben.
LAOLA1: Als Trainer der Amateure muss man also zurückstecken. Das ist nicht jedermanns Sache.
Hösele: Das ist das Los eines Trainers einer zweiten Mannschaft. Schlussendlich geht es um den Erfolg der Profis und die Entwicklung der jungen Spieler. Das weiß ich, das ist kein Problem.
LAOLA1: Wie zufrieden sind Sie mit der Transferphase?
Hösele: Wir wollen den eigenen Talenten, die den Aufstieg geschafft haben, die Gelegenheit geben, sich in der nächsthöheren Liga weiterzuentwickeln. Wir haben Martin Krienzer und Philipp Huspek verloren, mit Milan Toth einen Stürmer aus Ungarn geholt. Man wird sehen, ob sich in punkto Transfers noch etwas tut.
LAOLA1: Was erwarten Sie von Milan Toth?
Hösele: Er ist ein ähnlicher Typ wie es Krienzer war. Er hat einen guten Torriecher, seine Stärken in der Box, ist beidbeinig und kopfballstark. Ich gehe davon aus, dass er uns helfen wird.
LAOLA1: Mit Martin Krienzer ist der Top-Torjäger der Vorsaison zu Admira gegangen. Tut das weh?
Hösele: Klarerweise tut es einem Trainer weh, so einen Spieler zu verlieren. Aber das ist die Philosophie des Vereins, dass der Spieler woanders den nächsten Schritt macht, wenn er die Perspektive im Klub nicht hat. Bei ihm war das so. Er ist ein Top-Profi, der großen Anteil an unserem Aufstieg hatte.
"Die Überlegung, einen anderen Routinier zu holen, hat es nie gegeben"
LAOLA1: Sie haben Philipp Huspeks Abgang angesprochen. Er war der einzige Routinier im Kader. Geht es ohne?
Hösele: Das wird man sehen. Er war nicht nur am Feld, sondern vor allem in der Kabine ganz wichtig für uns. Sein Abgang tut schon weh, andererseits ist es verständlich, dass er wieder zurück nach Oberösterreich gegangen ist und dem Profisport adé gesagt hat. Dass er zu uns kommt, hat sich im Laufe der Saison so ergeben, weil er bei den Profis keine Perspektive mehr gesehen hat. Die Überlegung, einen anderen Routinier zu holen, hat es nie gegeben.
LAOLA1: Ist geplant, den einen oder anderen Profi, der etwa nach einer Verletzung Spielpraxis braucht, phasenweise in der zweiten Mannschaft zu integrieren?
Hösele: Das könnte sich im Laufe der Saison ergeben, das kann sicher möglich sein.
LAOLA1: Wir haben bisher über die Durchlässigkeit nach oben gesprochen, wie hoch wird sie nach unten, also zur U18 sein?
Hösele: Die Schere zwischen Profis und zweiter Mannschaft wird jetzt kleiner, die Schere zwischen zweiter Mannschaft und U18 möglicherweise ein bisschen größer. Wir haben einige U18-Spielberechtigte in unserem Trainingskader, ihre Leistungen werden zeigen, wer wo zum Einsatz kommt.
LAOLA1: Was ist das Saisonziel?
Hösele: Der Klassenerhalt, alles andere wäre vermessen.
LAOLA1: Die letzten Amateure-Teams hatten nach einem Aufstieg oder Umbruch zum Start immer Probleme. Das könnte ein harter Herbst werden.
Hösele: Dessen sind wir uns bewusst. Es geht darum, möglichst schnell Fuß zu fassen, da wird gerade der Beginn sehr wichtig sein. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt auch: Je länger die Meisterschaft gedauert hat, umso stärker werden die Amateurteams.
LAOLA1: Wie sehr freuen Sie sich schon auf die Derbys?
Hösele: Ich freue mich auf alle Spiele. Nach der Auslosung ist richtig Freude aufgekommen.
LAOLA1: Die Spiele werden in Gleisdorf ausgetragen. Wäre ihnen das Stadion in Liebenau lieber gewesen?
Hösele: Natürlich wäre es besser gewesen, ein echtes Heimstadion zu haben. Aber wir haben auch in Gleisdorf tolle Bedingungen und werden das Beste daraus machen.
LAOLA1: Wie weit ist Moritz Wels?
Hösele: Ein unglaublich talentierter Junge, der schon sehr früh zu den Profis gekommen ist. Er hat gerade die 7. Klasse abgeschlossen, also durch die Doppelbelastung mit der Schule ein unglaubliches Pensum zu bewältigen. Er wird seinen Weg gehen, weil er nicht nur talentiert ist, sondern auch eine tolle Mentalität hat. Der Junge ist nicht aufzuhalten.
LAOLA1: Christoph Lang ist schon ein bisschen älter.
Hösele: Ein sehr spannender Spieler mit sehr viel Potenzial. Ich hoffe, er bekommt die Möglichkeit, das auch in der Bundesliga zu zeigen. Er könnte ein Spieler sein, der überraschen kann.
LAOLA1: Einen letzten Namen habe ich noch: Sandro Schendl.
Hösele: Er ist vom Alter her genau zwischen Wels und Lang. Ich traue auch ihm den großen Durchbruch zu.