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U19-Welle in Amstetten: "Die Mischung macht's"

Frischer Wind im Mostviertel! So sieht Fallmann die spannende Transferphase.

U19-Welle in Amstetten: Foto: © GEPA

Im Mostviertel herrscht Aufbruchstimmung!

"Der Hunger ist richtig groß", sehnt Jochen Fallmann den Saisonstart der Admiral 2. Liga herbei. Der Probegalopp ist Amstetten im ÖFB-Cup mit einem 4:0 beim SR Donaufeld geglückt.

"Wir sind auf den erwartet starken Gegner getroffen. Donaufeld hat uns in der ersten Hälfte voll gefordert, vor der Pause hätten wir den Ausgleich kassieren können. In der letzten halben Stunde ließen wir nichts mehr anbrennen und haben hochverdient gewonnen. Wir sind in der zweiten Runde, nur das zählt", lautet Fallmanns Bilanz zur heiklen Pflichtaufgabe.

Der Cup-Auftritt beim Regionalliga-Ost-Aufsteiger war zugleich das Debüt von vier Neuzugängen. Neben "Königstransfer" Dominik Starkl gab U19-Keeper Elias Scherf seinen Amstetten-Einstand von Beginn an. Das von Kooperationspartner LASK ausgeliehene Duo Dominik Weixelbraun und Sebastian Kapsamer spulte im Laufe der zweiten Halbzeit die ersten Minuten ab.

Faible für 2003er-Jahrgang

In Amstetten hat sich bislang eine spannende Transferphase Entwickelt. Neben Starkl und dem U19-Trio stößt Rechtsverteidiger Daniel Rosenbichler (26) aus Stripfing dazu. Aus der St. Pölten Akademie kamen mit Sebastian Schuller, Lukas Henikl (beide 18) sowie Marcel Moschinger und Harald Hauser (beide 17) vier vielversprechende Kicker.

"Wir haben geschaut, dass wir eine gute Balance zwischen Erfahrung und Jugend bekommen", begründet Fallmann die bisherigen Transfers. "In der Offensive haben wir mit Philipp Schellnegger und Wale Musa Alli sehr wichtige Spieler verloren. Auch Bojan Mustecic und John Frederiksen sind nicht mehr bei uns. Diese Positionen haben wir versucht nachzubesetzen."

Dass ausgerechnet drei U19-Nationalspieler in Amstetten andocken, kommt nicht von ungefähr. "Den 2003er-Jahrgang verfolge ich schon lange und intensiv", schmunzelt Fallmann, dessen Sohnemann Pascal ebenfalls bei der U19-EM im Einsatz war.

"Ich weiß, was in den Jungs steckt und was sie können. Sie haben es voriges Jahr schon in der Liga bewiesen. Jetzt gilt es, sie schnell ins Team zu integrieren." Weixelbraun und Kapsamer haben beim FC Juniors ihre Zweitliga-Feuertaufe gemeistert und sich gut entwickelt. Scherf sind beim SV Lafnitz nur fünf Spiele vergönnt gewesen. Umso mehr zeigte der Steirer während der Europameisterschaft auf.

Qual der Wahl: Verwüster oder Scherf?

Die starke Leistung hat Fallmann hautnah erlebt. Als Vater und Fan wohnte er den U19-Spielen seines Sohnes bei und konnte sich zugleich einen Eindruck von seinem künftigen Kickern machen.

Elias Scherf machte bei der U19-EM eine gute Figur
Foto: © GEPA

"Bei Weixelbraun war der Deal schon vor der EM unter Dach und Fach. Das Leihgeschäft von Scherf hat sich während der EM ergeben. Beide Seiten konnten sich das gut vorstellen."

Ob es in Amstetten für die gewünschte Spielzeit reicht, steht aktuell in den Sternen. Mit Dennis Verwüster hat Fallmann einen gestandenen Torhüter in den Reihen, der in seine vierte Saison im Mostviertel gehen wird. Eine Ellbogenverletzung, die hartnäckiger als zunächst angenommen ist, sorgt beim 24-jährigen Einsergoalie für eine längere Zwangspause. Für die ersten Partien bekleidet Scherf die Einserposition, ehe der Konkurrenzkampf eröffnet wird.

"Wir wissen sehr wohl, dass Dennis uns voriges Jahr in vielen Partien eine Stütze war und Punkte für die Mannschaft gerettet hat. Wir vergessen seine Leistungen nicht, aber Fußball ist ein Tages- und Leistungsgeschäft", heizt Fallmann den Zweikampf an. "Mit Scherfi hat Dennis jetzt richtig Konkurrenz bekommen."

Offen ist jedoch, wann Verwüster zur Option wird. "Da es eine schwierige Verletzung für einen Torhüter ist", wird Behutsamkeit in Amstetten großgeschrieben. "Es ist ein schleppender Prozess gewesen, aber er ist wieder im leichten Fangtraining. Riskieren wollen wir aber auch in Hinsicht auf seine weitere Karriere nichts."

Junge Welle und Starkl: "Die Mischung macht's"

In Sicherheit wiegt sich Fallmann auch bei Starkl, der als absoluter Wunschspieler galt. "Ich kenne Dominik schon lange. Er hat damals als Akademiespieler ein Testspiel mit uns gemacht, wo ich bei St. Pölten im Herbst meiner Karriere war. Der Kontakt ist nie abgerissen, ich habe seinen Weg stetig verfolgt."

Erster Einsatz für Dominik Starkl im Amstetten-Dress
Foto: © GEPA

Als die Möglichkeit schließlich da war, Starkl von der Admira nach Amstetten zu lotsen, zögerte Fallmann keine Sekunde. "In zwei Treffen haben wir uns gut ausgetauscht. Ich habe ihm den Verein nähergebracht, erklärt, was unsere Ziele sind und wie der Klub tickt. Ich denke, wir passen da sehr gut zusammen und ich bin froh, dass Dominik sich für uns entschieden hat."

Die geballte Erfahrung von 182 Bundesliga-Einsätzen soll dem Klub, aber vor allem den jungen Spielern zugute kommen. "Die Mischung macht's", blickt Fallmann optimistisch in die Zukunft.

Trotz zwei durchwachsenen Admira-Spielzeiten mit nur einem Ligatreffer strahlt der 43-Jährige vollstes Vertrauen aus. "Wir wollen ihm helfen, seine Stärken wieder auf den Platz zu bekommen, wie er es schon in der Vergangenheit bewiesen hat."

Weiterer Offensivspieler am Radar

Für den bevorstehenden Auftakt gegen Kapfenberg (Freitag, 18:10 Uhr im LIVE-Stream und LIVE-Ticker) sieht sich Fallmann gerüstet. Die Kaderplanung gilt weitestgehend als abgeschlossen. Auf einer Position will der Coach aber nachjustieren.

"In der Offensive wollen wir noch zulegen. Mit Joao Luiz Soares haben wir einen spannenden Spieler bei uns, der die Liga noch aus seiner Zeit bei Wacker Innsbruck kennt. Ihn hätte ich gerne dabei, es sind noch ein paar Details zu klären."

Definitiv keine Option ist hingegen sein eigen Fleisch und Blut. "Mein Sohn geht seinen eigenen Weg", schiebt Fallmann der Verpflichtung eines vierten U19-Teamkickers den Riegel vor. "Er hat es letztes Jahr bei Rapid ordentlich gemacht. Jetzt muss er weiterhin Gas geben, dann ist er auf einem guten Weg."

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