Und täglich grüßt das Murmeltier: Der SV Horn muss sich für die kommende 2. Liga-Saison nach einem neuen Trainer umsehen.
Der nunmehrige Ex-Coach Alexander Schriebl und die Waldviertler beenden nach gerade einmal sieben Monaten die gemeinsame Zusammenarbeit. Ursache für die Trennung sind "Kompetenzüberschreitungen" seitens des Vereins, erklärt Schriebl gegenüber der "NÖN".
Geschäftsführer Andreas Zinkel soll dem Salzburger vorgeschrieben haben, im letzten Saisonspiel gegen den SKU Amstetten anstelle von Stammtorhüter Sebastian Gessl dessen Backup Simon Kronsteiner ins Tor zu stellen. "Als Trainer lasse ich mir sowieso nicht in die Aufstellung dreinreden. Ich trage ja schließlich die Verantwortung dafür", so Schriebl.
Dies sei aber nur eine von "mehreren Kompetenzüberschreitungen" gewesen sein, betont der Salzburger. Schließlich sei man auch in puncto Kaderplanung auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen, obwohl der Vertrag des 42-Jährigen erst im März bis Saisonende 2022/23 verlängert wurde.
"Keine Strukturen bzw. keine klare Linie"
Schriebl erläutert: "Fakt ist aber auch, dass ich bei der Kader-Planung für die kommende Saison nicht genug Einfluss hatte. So etwas erschwert den Arbeitsprozess ungemein." Er wollte die Anzahl der Ausländer reduzieren, da "zwei starke Legionäre reichen. Mir wäre ein Weg vorgeschwebt, wie ihn der GAK oder Lafnitz gehen."
So gehe Horn einen Weg, "wo es keine Strukturen bzw. keine klare Linie des Vereins gibt." Dies fehle den Waldviertlern auch, sagt Schriebl: "Es braucht einen Sportdirektor und einen Geschäftsführer Wirtschaft. Es braucht auch einen hauptberuflichen Trainer, der für die Analysen zuständig ist."
Dennoch will der Ex-Seekirchen-Coach nicht alles negativ sehen: "Das Ganze war ein ungeheurer Lernprozess für mich. Fragen wie "Wie behält man in schwierigen Situationen Haltung?, "Wie vertritt man seine Linie?" – darauf galt es Antworten zu finden, die mich als Mensch weitergebracht haben."