Mit einem 2:0-Heimsieg gegen Vorwärts Steyr startete der FAC in der elften Runde der Admiral 2. Liga einen Erfolgslauf, der 15 Spiele andauern sollte.
In den folgenden 189 Tagen sollten 13 Siege und zwei Remis die Floridsdorfer mitten in den Aufstiegskampf spülen, zwischenzeitlich sogar an die Tabellenspitze. Und ausgerechnet in Steyr könnte der FAC seine Chance auf den Meistertitel mit einer 0:1-Niederlage (Spielbericht >>>) verspielt haben.
Nachdem Austria Lustenau mit einem 2:1-Zittersieg bei der Kapfenberger SV vorlegte, standen die Wiener am Freitagabend gehörig unter Zugzwang - und zerbrachen erstmals unter dem Druck. In Oberösterreich hatte die Mannschaft des Trainer-Duos Mitja Mörec und Alexander Gitsov nicht viel auszurichten, Steyr hingegen reichte ein gelungener Angriff zum Sieg.
"Sie haben es gut gemacht", meint FAC-Kapitän Mirnes Becirovic im "ORF"-Interview. "Mit dem 1:0 im Rücken hat Steyr gut verteidigt. Wir haben schlechte Lösungen gefunden, dadurch ist das Spiel nicht so flüssig gelaufen. Von dem her muss man es eh so schlucken, wie es ist", gibt Becirovic zu.
Becirovic: "Dann flutscht es nicht mehr so leicht"
Coach Mörec ergänzt: "Wir haben gegen einen kompakten Gegner keine Lösungen gefunden. Wir haben es gegen die Fünferkette mit langen Bällen probiert, das ist eigentlich nicht unser Spiel."
Mit Martin Rasner und Patrick Puchegger musste der Slowene gleich auf zwei Leistungsträger verzichten, stellte die Mannschaft daher etwas um. "Natürlich gab es leichte Umstellungen, dann flutscht es nicht mehr so leicht, wie man es sich wünscht", stellt Becirovic fest.
Zudem könnte der kurz zuvor eingefahrene Auswärtssieg des direkten Aufstiegs- und Meisterkonkurrenten eine Rolle gespielt haben. "Ein paar Junge schauen sicher aufs Handy, mich persönlich interessiert das gar nicht", betont der 33-jährige Abwehrspieler.
Mörec stolz: "Wir spielen schon jetzt eine tolle Saison"
"Es muss jeder seine Hausaufgaben machen und gewinnen. Alles andere zählt eh nicht. Wenn sie alles gewinnen, muss man ihnen sowieso gratulieren", sagt Becirovic, der aber genauso wie sein Cheftrainer nicht aufgeben will.
Vier Punkte trennen den FAC vier Spiele vor Saisonende von Austria Lustenau, wie schnell sich einer Mannschaft ein Patzer unterlaufen kann, haben beide Teams in dieser Spielzeit schon erlebt. "Wir müssen weitermachen, es sind noch vier Spiele bis zum Ende", sagt auch Mörec, der "den Jungs nichts vorwerfen" kann. "Sie haben alles gegeben."
Abgerechnet wird bekanntlich erst zum Schluss, so lautet auch das Motto des FAC-Trainers. "Wir geben nicht auf! Es geht bis zur letzten Runde, wir werden versuchen, alles zu geben. Wir wollen bis zur letzten Runde dranbleiben, dann schauen wir, was passiert", erklärt der 39-Jährige.
Und wenn es doch nichts mit dem Aufstieg werden sollte, könne man trotzdem auf die gezeigten Leistungen in der heurigen Saison stolz sein. "Wir spielen schon jetzt eine tolle Saison. Die Jungs haben sich super entwickelt, jeder im Verein und in Wien kann stolz auf den FAC sein."