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BW Linz bringt sich um mehr als "Heidelbeeren"

Bitteres Remis gegen Steyr: Der Motor stockt auch zum Frühjahrsauftakt.

Wieder nichts mit einem Sieg! Blau-Weiß Linz hat die Seuche am Fuß über die Winterpause der Admiral 2. Liga konserviert.

Auch zum Frühjahrs-Auftakt gegen Vorwärts Steyr reichte es wieder nur zu einem 1:1, dem vierten Liga-Remis in Folge und dem sechsten Spiel en suite ohne einen Dreipunkter. Dabei feierten die Stahlstädter in der Vorbereitung in fünf Partien ebensoviele Siege, sogar ein Bundesligist wurde geschlagen (3:2 gegen die Admira).

Im ersten Ernstfall waren die Blau-Weißen zwar das deutlich engagiertere Team, ein Lucky Punch durch Günes in der 87. Minute kostete nach der Führung durch Aleksandar Kostic (65.) aber einmal mehr kostbare Zähler.

"Kann man eh nichts machen", war das ernüchterte Fazit des BWL-Torschützen danach im "ORF". "Natürlich tut es weh, wenn du am Ende noch das Tor bekommst. Aber es kann passieren."

Besser Wind als kein Licht

Starker Wind verblies das Spiel nach Seitenwechsel etwas, kostete den Gastgebern auch etwas ihre spielerischen Vorteile. Auf die Umstände wollte sich Gerald Scheiblehner aber nicht ausreden.

"Es ist ein Freiluftsport, damit muss man umgehen. Es waren schwierige Bedingungen, aber viel Wind ist besser als kein Licht", spielte der Linzer Trainer scherzhaft auf den Grund der Spielverschiebung am Freitag an.

"Wenn man unkonzentriert ist, ist nicht der Wind schuld, da müssen wir bei der Sache sein. Dann gewinnen wir 1:0. Es war nicht unverdient für Steyr, wir nehmen das mit und werden in St. Pölten konzentrierter auftreten."

 

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Auch die knappen Entscheidungen seien nicht auf der Seite des Vorjahres-Meisters gewesen. Ein Mitrovic-Abseits sah Scheiblehner anders, dazu hätte Kevin Brandstätter schon früh Gelb-Rot sehen können. "Aber dem Schiri gebe ich keine Schuld", bekräftigte der Blau-Weiß-Betreuer.

Es geht nicht nur um "Heidelbeeren"

Sein Team reißt durch die sieglose Serie mittlerweile eine Lücke auf die vorderen Plätze auf. Mit Ausnahme des FC Liefering konnten alle Teams, die vor dem Fünftplatzierten liegen, gewinnen. Der Abstand auf Tabellenführer Austria Lustenau beträgt schon elf Punkte.

Da ist es nur zu gut, dass 2021/22 als weiteres Lehrjahr in den mittelfristigen Ambitionen gesehen werden kann. Dass es nur um "Heidelbeeren" ginge, wollte Sportdirektor Tino Wawra schon in der Halbzeit nicht hören.

"Es geht im Profisport immer um etwas, da haben wir vom Charakter her auch die richtigen Spieler dafür geholt. Die den Weg mit uns gehen, den nächsten Schritt machen und auch irgendwann in die Bundesliga wollen. Das sieht man an jedem Wochenende und in jedem Training."

Die internen Zielsetzungen für dieses Übergangsjahr wären aktuell noch erreicht. Ein Rang zwischen Platz drei und fünf soll am Ende herausschauen, um die Entwicklung für die nächsten Jahre aufrechtzuerhalten.

"Wir sind im Vergleich zur Meistermannschaft zwei Jahre jünger geworden, das ist schon ordentlich", erinnert Wawra. Um da Routine reinzubringen, wurde etwa Christoph Schösswendter verpflichtet - ein Transfer, der schon eher im Hinblick auf den Sommer getätigt wurde.

Dennoch soll der Ex-Verteidiger von Rapid und der Austria demnächst wieder am Platz stehen, und eine "gewisse Stabilität" bringen, die nun etwa beim Steyrer Ausgleich offensichtlich fehlte.

Steyrer Zuversicht weiter gestärkt

So war der gefühlte Sieger des Abends eher auf der Gegenseite zu finden. Vorwärts Steyr punktete nach dem Nachtragsspiel gegen Horn erneut, meldete nach einer guten Vorbereitung - in welcher der Traditionsklub ungeschlagen blieb - weitere Ansprüche auf den Klassenerhalt an.

Zwei Punkte sind es noch, die den aktuellen Vorletzten vom FC Dornbirn und dem rettenden Ufer trennen. Im Gegensatz zur unmittelbaren Konkurrenz zeigt die Formkurve aber klar nach oben, und ein Last-Minute-Punkt bei einem Angstgegner bringt weiteres Selbstvertrauen. Bei zehn Niederlagen in 14 Duellen mit Blau-Weiß Linz war es erst das dritte Unentschieden.

"Das macht total viel Mut. Wir holen jetzt auf und ich bin fest überzeugt, dass wir den Klassenerhalt noch schaffen", freute sich Paul Sahanek. Sein Trainer Daniel Madlener spürte neue Zuversicht für die nächsten Aufgaben: "Weil wir sehen, dass sich Arbeit einfach rentiert."

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