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Der neue Weg in Blau und Weiß

Was Trainer Thomas Sageder in Linz bewegen will:

Der neue Weg in Blau und Weiß Foto: © GEPA

"Der Verein ist irgendwie spannend."

Die Rede ist vom FC Blau-Weiß Linz und die Aussage stammt vom Trainer der Kampfmannschaft: Thomas Sageder ist seit Dezember 2017 im Amt und mit 34 Jahren der Jüngste im Vergleich mit seinen 15 Kollegen in der neuen 2. Liga - Amstettens Robert Weinstabl ist nahe dran, aber sechs Tage älter.

Sageders Vita liest sich spannend, war der ausgebildete Lehrer doch etwa auch ein Jahr für Red Bull in Ghana tätig. "Das war eine brutal super Lebenserfahrung“, blickt Sageder auf die Saison 2010/11 zurück.

Danach kam es zum ersten Engagement bei den Blau-Weißen als Assistent von Thomas Weissenböck, Edi Stöhr und Gerald Perzy, ehe es ins Innviertel ging und Michael Angerschmid, Oliver Glasner, Paul Gludovatz und auch Helgi Kolvidsson seine Vorgesetzten hießen.

Nach einem Jahr fußballerischer Trainer-Pause trainierte Sageder den SV Wallern in der Regionalliga Mitte, als in der Vorsaison wiederum Blau-Weiß rief. In seiner ersten vollen Saison als Cheftrainer will der Oberösterreicher mit Sportchef David Wimleitner etwas entwickeln.

FC Wacker Innsbruck II vs. FC Blau-Weiß Linz, Sa., 11.8., 14:30 Uhr (LIVESTREAM >>>)

Klein und regional

Sportlich begann die Saison allerdings zunächst enttäuschend mit dem Aus in der 1. Cup-Runde

Nach der Niederlage bei ATSV Stadl-Paura ("Wir haben uns selbst zu viel Druck auferlegt") ist der Auftakt in die Premieren-Saison der neuen 2. Liga mit zwei Siegen mehr als geglückt.

"Ich denke, wir haben eine gute Mannschaft zusammengestellt, mit jungen, talentierten Burschen, aber auch mit Spielern, die Bundesliga-Erfahrung haben. Wir wollen eine gute Rolle spielen", sagt Sageder im Gespräch mit LAOLA1.

Die Mannschaft wurde fast komplett ausgetauscht, nur sieben Spieler sind jetzt wie auch in der Vorsaison Teil des Kaders. Das hat aber nicht nur mit dem schlechten Abschneiden 2017/18 zu tun.

"Wir haben vom Budget her herunterfahren müssen, die Mannschaft aus der vergangenen Saison war so nicht mehr leistbar. Ich wollte eine kleinere Mannschaft, aber auch eine regionalere."

Mario Ebenhofer kehrte etwa erfolgreich ins Heimat-Bundesland zurück und traf bislang in jedem Pflichtspiel für die Blau-Weißen.

Die Agenda 2027

Der Stahlstadt-Klub, der im allseits ungeliebten Linzer Stadion spielt, will sich aber auch abseits des Platzes in den kommenden Jahren etwas aufbauen. Zum 20-jährigen Bestehen wurde am Valentinstag 2017 die Agenda 2027 ausgerufen.

Kurzum: Die Profis sollen bis dahin in der Bundesliga spielen, die Amateure in der OÖ-Liga kicken. Auch der Nachwuchs soll entsprechend reüssieren sowie die Fans mitgenommen werden. Der Klub ist mittlerweile ein Mitgliederverein, auf den neuen Trikots sind die Namen selbiger verewigt.

Während sich Lokalrivale LASK als Klub der Oberösterreicher versteht, betonen die Blau-Weißen ihre Linzer Identität als Stahlstadtklub, was wiederum auch am Trikot mit den rot-weißen Streifen sichtbar ist. Trainer Sageder und Sportchef Wimleitner sollen dafür sorgen, dass der sportliche Erfolg Einzug hält.

Hier wird ein Schritt nach dem anderen gegangen. Sageder: "Unser erklärtes sportliches Ziel für diese Saison, ist nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Wir wollen einmal eine solide Saison spielen und bestmöglich in der oberen Tabellenhälfte dabei sein."

"Eine österreichische Krankheit"

Nach zwei Spieltagen sieht es diesbezüglich sehr gut aus, Sageder denkt aber freilich auch langfristiger: "Wir wollen unsere Spieler weiterentwickeln, unsere Amateure weiterentwickeln, die aktuell in der Bezirksliga spielen. Da wollen wir zumindest die Landesliga erreichen, um eine Basis für die Zukunft zu erreichen. Wir haben einige Maßnahmen für den Nachwuchs unternommen, wollen den Verein dahingehend in den nächsten Jahren professioneller aufstellen."

Die neue 2. Liga befindet Sageder dahingehend als Chance, mit Kritikern, die sich schon vor der Saison entsprechend negativ äußerten, kann der Jung-Coach nichts anfangen.

"Es ist eine österreichische Mentalität – und fast Krankheit – bei allem Neuen oder Anderen aufzuzählen, was alles nicht funktionieren kann. Aber ich denke, wir haben spannende Spiele vor uns, vor allem spannende Derbys, was Oberösterreich betrifft. Die Spiele gibt es nur noch zwei Mal, Ried kommt nur mehr einmal, da gehe ich schon davon aus, dass mehr Zuschauer sich das ansehen werden.“

Das Duell in Linz steigt erst im Frühjahr, zunächst gastieren die Blau-Weißen am Wochenende auf dem Tivoli. Dort soll der neu eingeschlagene Weg erfolgreich fortgesetzt werden.

FC Wacker Innsbruck II vs. FC Blau-Weiß Linz, Sa., 11.8., 14:30 Uhr (LIVESTREAM >>>)

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