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Admira zurück in die Bundesliga? Stöger: "Bin kein Zauberer"

Mit der Verpflichtung von Peter Stöger als Sportdirektor sichert sich die Admira einen echten Erfahrungsgaranten. Das sind die Erwartungen und Pläne:

Admira zurück in die Bundesliga? Stöger: Foto: © GEPA

Mit der Verpflichtung von Peter Stöger als Sportdirektor hat die Admira einen waschechten Transfercoup gelandet.

Mit dem erfahrenen Ex-Fußballer - unter anderem fungierte Stöger als Übungsleiter von Borussia Dortmund - hat man in der Südstadt nun jede Menge Expertise an der Seite, mit der man den angeschlagenen 2.-Liga-Klub, der beinahe in die Regionalliga Ost durchgerasselt wäre, wieder auf Vordermann bringen möchte.

In seiner nun beginnenden Zeit bei den Maria Enzersdorfern will der 57-Jährige die Weichen auf Erfolg stellen, die den Traditionsklub langfristig in Österreichs oberste Spielklasse zurückführen sollen. 

"Haben die Ideen, den Klub zu fördern"

Über die erwartungsvollen Ansprüche, die auch extern sehr hoch sind, ist sich Stöger durchaus im Klaren: "Die Ansprüche sind größer, als wenn ich nicht da wäre. Wir haben die Idee, den Klub zu entwickeln und die Rahmenbedingungen zu fördern, damit alle Nachwuchsspieler gute Chancen haben."

Weiters gibt er jedoch zu bedenken, keine Wunder vollbringen zu können: "Die Chancen auf Wiederaufstieg kann ich jetzt nicht einschätzen. Ich bin ein seriöser Arbeiter, kein Zauberer. Wir wissen, was mit den richtigen Entscheidungen möglich ist, dennoch sind uns ein paar Vereine einen Schritt voraus, da müssen wir aufholen."

Ein erster Ansatzpunkt für die Aufholjagd ist eine breite Analyse des Kaders. Zu viele Baustellen hatten die Südstädter in der abgelaufenen Saison auf nahezu allen Positionen.

Admira für Stöger "kein Neuland"

"Wir haben einen Zweitligaklub, der eigentlich aufgestellt ist wie ein Bundesligaverein. Natürlich habe ich nicht nur die letzten Spiele gesehen, ich war immer mal mit den Trainern in Kontakt, somit ist das kein Neuland für mich", erklärt der 57-Jährige.

"Am Ende sind natürlich einige Dinge passiert, die nicht gut gelaufen sind, man hat sich mehr vorgestellt. Bei dieser Analyse der Fehler sind wir gerade noch am Anfang, genau deshalb sind wir mit den Jungs in dem Bereich stets im Austausch", so Stöger über die Analyse der begangenen Fehler, die beinahe katastrophale Folgen für die Niederösterreicher gehabt hätten. 

"Da ich die Admira kenne, bin ich überzeugt, dass da mit den handelnden Personen auch einiges umsetzbar ist, weswegen ich mich dafür entschieden und andere Angebote abgelehnt habe."

Einen guten Eindruck konnte der 57-Jährige von Interimstrainer Tommy Wright gewinnen, der das Ruder im Saisonfinish gerade noch herumreißen konnte. Bezüglich dessen Zukunft beim Verein, will sich der Wiener allerdings noch Zeit geben.

Wright-Entscheidung soll demnächst fallen

"Ich wurde heute präsentiert und habe mich gestern erst bei der Geschäftsstelle vorgestellt, wo mich die meisten auch gekannt haben. Die Jungs aus dem Trainerteam haben das gut gemacht, jetzt werden wir in naher Zukunft Gespräche mit Tommy führen und unsere Sichtweisen austauschen", so Stöger.

"Klar ist, sie haben das gut gemacht, wir wollen sie im Verein halten. Über mögliche Konstellationen, die aktuell nicht so einfach sind, werden wir nachdenken. Wir sind sehr optimistisch, dass die Gespräche positiv laufen werden, egal in welche Richtung", sagt der Ex-Dortmund-Trainer weiter.

Was Stöger unter schwierigen Konstellationen versteht, stellt er im Nachsatz klar: "Damit meine ich die offenen Stellen und die Lizenzthematik unserer Trainer (Tommy Wright besitzt aktuell keine UEFA-Pro-Lizenz, Anm.), die einen guten Job erledigt haben. Dahingehend müssen wir eben Entscheidungen treffen, auch über weitere Ab- und Zugänge."

Stöger nahm Angebot auch aus persönlichen Gründen an

Zwar ist der Wiener bei den Südstädtern erst kurz im Amt, mit der Admira, der er trotz weiterer Angebote zugesagt hat, hat Stöger dennoch langfristig bereits jetzt großes im Visier und setzt dabei auf seine langjährige Expertise:

"Ich bin jetzt in einem schönen Betätigungsfeld, in das ich meine Erfahrungen einbringen kann, weil ich bereits in vielen Positionen gewesen bin. Da ich die Admira kenne, bin ich überzeugt, dass da mit den handelnden Personen auch einiges umsetzbar ist, weswegen ich mich dafür entschieden und andere Angebote abgelehnt habe", erklärt er.

"Auch für mich persönlich ist es sehr angenehm, gerade in Österreich zu sein. So habe ich mich für dieses spannende Projekt aus dem Interesse heraus entschieden, mitzuwirken und die Admira wieder in die Bundesliga zu bringen", so Stöger weiter. 

Frauenfußball zwangsläufig ein Thema

Um in die Bundesliga zurückkehren zu können, muss man sich bei den Südstädtern zwangsläufig mit dem Thema Frauenfußball, dessen Förderung ab der kommenden Saison zur Pflicht wird, beschäftigen. 

"Wir haben uns gestern darauf verständigt, dass wir das Thema Frauenfußball angehen werden und blicken dem positiv entgegen. Aktuell haben wir es aber noch nicht entscheidend diskutiert, jedoch selbstverständlich werden wir dahingehend etwas unternehmen", gibt der 57-Jährige zu. 

Auch von den Fernsehschirmen muss sich der Neo-Sportdirektor, genauso wie von seiner Heimatstadt, nicht verabschieden: "Meine Arbeit bei 'Sky' wird weitergehen, obwohl mein Fokus natürlich auf der Admira liegen wird. Mit 'Sky' und der Admira ist aber alles abgesprochen, es ist für alle Beteiligten sicher nicht schlecht und auch für die Admira wird es vom Image her nicht nachteilhaft sein."

Nachbesserung bei Infrastruktur geplant

Nachteilhaft ist für die Südstädter allerdings das inzwischen leidige Thema Infrastruktur, an der man, neben dem in die Jahre gekommenen Stadion, in der kommenden Zeit auf jeden Fall etwas ändern müsse, auch im Hinblick auf eine mögliche Rückkehr in Österreichs Fußball-Oberhaus. 

"Natürlich wollen wir bei der Stadioninfrastruktur, die etwas in die Jahre gekommen ist, Akzente setzen und etwas tun. Dazu sind wir im Austausch mit dem Bund und den Eigentümern. Wir wollen die Bedingungen so verbessern, dass man den bestmöglichen Platz hat, um sich zu entwickeln. Dazu zählen natürlich neben dem Stadion auch die Trainingsplätze, die besonders für eine Frauenmannschaft eine ganz wichtige Rolle spielen. Wir werden an der Infrastruktur auf jeden Fall arbeiten und diese verbessern", schließt Stöger ab.


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