Austria Lustenau hat mit dem 0:1 gegen Blau-Weiß Linz die zweite Saisonpleite kassiert (Spielbericht >>>), ist aber nach wie vor das Maß aller Dinge in der ADMIRAL 2. Liga.
Deshalb muss man sich auch Gedanken machen, wie es im Falle eines Aufstiegs infrastrukturell weitergehen würde. Denn das altehrwürdige Reichshofstadion, seit 2018 als Planet Pure Stadion bekannt, erfüllt nicht die Auflagen für die Bundesliga.
Die Möglichkeiten der Lustenauer wurden in der Zwarakonferenz vor knapp zwei Wochen ausführlich diskutiert (HIER geht's zur Zwarakonferenz >>>), nun kann Vorstandssprecher Bernd Bösch im "ORF" schon nähre Informationen geben.
Streitigkeiten mit Nachbarn des Stadiongeländes konnten ausgeräumt werden. "Wir sind einen Schritt weiter. Der Bauangabe steht nichts mehr im Wege. Ich denke, dass wir dann auch in den nächsten Wochen die Finanzierungsbeschlüsse bekommen werden. Dann hoffen wir auf einen Baustart 2023", verrät Bösch, auf den mit den Verantwortlichen viel Arbeit zukommen wird.
Aufgrund des geplanten Stadion-Neubaus müsse man das alte Stadion im Falle des Aufstiegs noch nachrüsten, allerdings nicht in vollem Umfang. Ohne fortgeschrittene Stadion-Pläne wäre ein Bundesliga-Aufstieg gar nicht umsetzbar. Deshalb erklärt Bösch: "Parallel dazu müssen wir uns mit Sofortmaßnahmen auseinandersetzen, dass das Stadion im kommenden Jahr auch Bundesliga-tauglich ist - sofern wir es brauchen."
Stadion-Neubau ab 2023, altes Stadion umrüsten für Bundesliga
"Wir müssen im März bei der Lizenzierung wirklich nachweisen, dass wir einen Schritt weiter sind. Die Bau-Angabe muss gemacht sein, es muss weiter geplant sein, die Finanzierungs-Beschlüsse müssen da sein, aber da bin ich sehr zuversichtlich."
Der Neubau soll sich ungefähr auf Kosten von 18 Millionen Euro belaufen, Land, Gemeinde und Verein sollen die Kosten dafür tragen. Lustenau will über die Stadionpacht einen größeren Teil leisten. "Das wollen wir jetzt im Herbst klären und unter Dach und Fach bringen. Aber die Gespräche sind sehr positiv."
Wenn alles nach Plan läuft, könne der Bau 2023 beginnen. Da dies zu spät für einen Aufstieg in dieser Saison wäre, müsste eine andere Variante gefunden werden. Lustenau entscheidet sich für eine Adaptierung des bestehenden Stadions.
"Wir reden noch nicht vom Aufstieg, aber wir müssen bereit sein, damit es nicht an der Infrastruktur scheitert", bremst Bösch. Gleichzeitig betont er, dass etwa die Auswärtstribüne überdacht oder zusätzliche Kameratürme installiert werden müssten. "Aber das sind alles Dinge, die machbar sind. Es ist jetzt viel zu tun, aber wir wissen, was zu tun ist. Ich glaube, dass wir das hinkriegen."
Ausweich-Stadion in Bauphase sicher notwendig
Sollte es Verzögerungen geben, müsste es aber einen Plan B geben, etwa, dass man möglicherweise nach Altach ausweicht. Da der Neubau an dem gleichen Standort erfolgen würde, müsste man ohnedies zwischendurch einmal auf einem anderen Platz antreten. Sorgen, dass es daran scheitert, wenn sportlich der Aufstieg fixiert wird, hat Bösch aber keine.
"Ich habe da eigentlich keine Sorge, dass wir daran scheitern, dass es nicht vorwärts geht. Ich bin da sehr zuversichtlich, das ist so. In der Bauphase, die ist jetzt noch nicht durchgeplant, wird es wahrscheinlich schon eine Phase geben, wo wir ausweichen müssen, aber soweit sind wir jetzt noch nicht."