Die Verweigerung der Spielzulassung für die kommende Saison trifft den SC Austria Lustenau offenbar unerwartet. Die Bundesliga hat dem Vorarlberger Zweitligist in erster Instanz nicht nur die Lizenz für die höchste Spielklasse verweigert, sondern auch für die 2. Liga.
Weil die Bundesliga dem Stadion der Vorarlberger keine Bundesliga-Tauglichkeit bescheinigt, fällt der Verein um den Lizenzbonus, den ein Zweitligist bei einem positiven Lizenzbescheid für die BUndesliga bekommen würde, um.
Der Klub erklärt: "Im Budget für die kommende Saison geht die Bundesliga davon aus, dass der Verein keinen Lizenzbonus bekommen wird. Dadurch entstehen Lücken im Budget, die nicht ohne weiteres geschlossen werden können. Insgesamt verliert die Austria 460.000 Euro. Dieses Loch im Budget hat den Senat auch dazu veranlasst, die Zulassung für die 2. Liga in erster Instanz nicht zu erteilen."
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Nun sollen Land und Gemeinde den Verein aus der brenzligen Situation befreien.
Bernd Bösch, der Vorstandssprecher der Lustenauer, erklärt: "Wir sind natürlich irritiert über diese Entscheidung der zuständigen Gremien. Der SC Austria Lustenau muss jetzt innerhalb von acht Tagen nachweisen, dass sich der Verein trotz dieses Einnahmenausfalls finanziell über Wasser halten kann. Das wird nicht leicht, aber Geschäftsführung und Vorstand werden in den nächsten Tagen mit Hochdruck daran arbeiten, dass wir die notwendigen Sicherheiten aufbringen können. Wir gehen davon aus, dass uns Land und Gemeinde in dieser von uns unverschuldet schwierigen Situation nicht hängen lassen."
Das Land und die Gemeinde sind gefragt
Der Klub werde gegen die Entscheidung Protest einlegen und "parallel weitere Möglichkeiten prüfen, den Stadionprojektfortschritt und die Bundesligatauglichkeit in einem Etappenbauplan nachzuweisen, um die Lizenz doch noch zu erhalten", so der Klub.
Das Bauprojekt "Reichshofstadion NEU" befinde sich zwei Monate hinter dem Bauzeitplan. Die vorliegenden detaillierten Bau- und Projektpläne sowie die bereits getätigten Investitionen von mehr als 1 Million Euro hätten aber nicht mehr ausgereicht, um den Senat zu einer Ausnahmegenehmigung zu bewegen.
Bösch appelliert noch einmal an die Politik: "Um unseren Betrieb aufrecht zu erhalten, brauchen wir jetzt ein klares Bekenntnis von Seiten des Landes und der Gemeinde, das Stadion bundesligatauglich zu machen. Neben den bereits getätigten Zusagen sind auch schriftliche und bindende Unterlagen notwendig und vor allem müssen Taten folgen."