In Wien-Floridsdorf wächst aktuell wieder ein großes Talent heran.
Der FAC bot einst Marko Arnautovic oder Maximilian Entrup die richtige Bühne, um ihre ersten Schritte im Fußball zu gehen. Nun geschieht selbiges mit Oluwaseun Adewumi.
Der 19-jährige Offensivspieler hat in der vergangenen Spielzeit den Durchbruch geschafft und sich in der Profi-Mannschaft etabliert. Adewumi verpasste kein einziges der 32 Pflichtspiele, mit vier Toren und fünf Assists war der ÖFB-U19-Teamspieler teamintern der drittbeste Scorer. Zudem wurde er von der ADMIRAL 2. Liga ins Team der Saison gewählt.
Seine durchwegs guten Leistungen blieben natürlich nicht verborgen und haben das Interesse sowohl im In- als auch Ausland geweckt. Aus Österreich wurde konkret Double-Sieger SK Sturm Graz genannt, zwei weitere Bundesligisten sollen den pfeilschnellen Rechtsfuß ebenfalls beobachten.
Auch Italien oder England sollen locken, auf der Insel wurde Adewumi im Juni sogar vorstellig und führte mit einem dort ansässigen Klub Gespräche (Hier nachlesen >>>). Ein Transfer kam jedoch nicht zustande, das Juwel verbrachte die Sommervorbereitung beim FAC.
"Es gab ein konkretes Angebot"
Coach Mitja Mörec gibt im LAOLA1-Interview ein Update: "Seun war bei vielen Vereinen ein Thema. Soweit ich weiß, gab es bisher ein konkretes Angebot, das aber nicht gut genug für uns war."
Der 41-jährige Slowene rechnet damit, "dass Seun bei uns bleibt" und glaubt, "dass ihm das auch nicht schaden würde." Mörec erläutert: "Bei uns kann er sich gut weiterentwickeln, und wenn er noch so eine Saison wie die letzte spielt, wird er sicher noch mehr Angebote haben."
"Deshalb wäre es nicht schlecht, wenn er bei uns bleibt, sich hier weiterentwickelt und im Winter oder im nächsten Sommer den Schritt ins Ausland oder zu einem Bundesligisten macht."
Der Cheftrainer bescheinigt seinem Schützling "sehr viel Potenzial", in seiner dritten Profi-Saison soll die Entwicklung weiter steil bergauf gehen. Die letzte Saison sei bereits "richtig gut" gewesen, allerdings sieht Mörec das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. "Natürlich kann er noch mehr, er braucht noch Zeit", meint er.
Besonders vor dem Tor könne Adewumi noch kaltschnäuziger werden, generell traut Mörec dem Offensiv-Talent noch mehr Scorerpunkte als deren neun im letzten Jahr zu.
In Floridsdorf hätte er die Unterstützung des Trainerteams sowie des Vereins sicher. "Bei größeren Vereinen ist das vermutlich etwas weniger der Fall", glaubt Mörec. "Deshalb wäre es nicht schlecht, wenn er bei uns bleibt, sich hier weiterentwickelt und im Winter oder im nächsten Sommer den Schritt ins Ausland oder zu einem Bundesligisten macht."
"Seun beschäftigt das extrem"
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Dies hätte der Cheftrainer dem 19-Jährigen in Gesprächen auch so mitgeteilt. "Seun beschäftigt das extrem, das ist normal. Er ist ein junger Spieler", so Mörec. "Wir haben mit ihm schon geredet und schauen, dass er sich auf die tägliche Arbeit, das Training und die Spiele konzentriert."
Er mache dies überragend, betont der Coach. "Vielleicht hatte er am Ende der letzten Saison eine Phase, wo ihn das schon beschäftigt hat, aber in der Vorbereitung war er wieder der alte Seun", freut sich Mörec und verrät: "Leider hat er Pech gehabt und sich die Nase gebrochen."
Dadurch konnte Adewumi zwei Wochen lang nur eingeschränkt trainieren, "weil er auf seine Maske warten musste. Er hat zwei Testspiele verpasst, war aber im letzten Test (4:0 gegen Union Mauer, Anm.) wieder dabei und der alte Seun. Wir reden viel mit ihm, weil ich als Ex-Profi auch weiß, wie belastend das für einen Spieler sein kann."
Wie schon 2023 beim Perspektivlehrgang von Ralf Rangnick
Nach dem Pflichtspiel-Auftakt im ÖFB-Cup in Siegendorf (Samstag, 19:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>) wird der 19-Jährige dem FAC einige Tage fehlen.
Adewumi wurde von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick wie schon 2023 zum Perspektivlehrgang in Lindabrunn eingeladen (Alle Infos >>>). "Natürlich hätte ich gerne, dass er die ganze Woche bei uns mittrainiert", gibt der Floridsdorfer Übungsleiter offen zu.
Mörec weiß aber: "Es ist eine große Ehre, dass er dort dabei sein kann. Das muss er nützen, und wir werden ihm natürlich erlauben, dass er dorthin geht." Dies hätte sich der U19-Nationalspieler verdient. "Dort kann er sich zeigen, ein Spieler kriegt nicht immer die Möglichkeit, zu sowas eingeladen zu sein."