Es war wohl DIE Szene des Spiels:
Beim Spielstand von 1:1 setzt Oluwaseun Adewumi Ried-Schlussmann Andreas Leitner, der weit vor dem Tor steht, arg unter Druck. Ein Pressball der beiden Akteure steigt hoch in die Luft - während Leitner zurück zu seinem Kasten sprintet, kann sich das FAC-Talent die Kugel annehmen und hat freie Bahn und einen leeres Tor vor sich.
Am Ende ist es die eine Ballberührung zu viel, denn Adewumis Schuss überquert nicht die Linie, sondern landet in den Fingern des Schlussmannes der "Wikinger". Das Gast-Geschenk der Rieder wurde nicht angenommen.
Der FAC muss sich zum Saison-Auftakt im Top-Spiel gegen die SV Ried (Matchbericht>>>) mit einem Punkt begnügen und tut dies letzten Endes auch, anders als der Gegner.
Mörec: "Was mich ärgert..."
"Die erste Halbzeit war solide. Wenn man aber die zweite Hälfte betrachtet, sind es zwei verlorene Punkte", konstatiert FAC-Coach Mitja Mörec nach Abpfiff im Interview mit LAOLA1. Das Endresümee des 40-Jährigen fällt jedoch positiv aus: "Insgesamt müssen wir aber mit dem Punkt zufrieden sein. Wir haben gegen eine starke Mannschaft, gegen den Absteiger gespielt."
Die Leistung der Floridsdorfer war im ersten Durchgang überschaubar, aber "solide", hält Mörec fest. "Das Problem war aber, dass wir es kaum geschafft haben, vorne drinnen die Bälle zu sichern."
Ganz anders fiel der Auftritt in Hälfte zwei aus, wo der ehemalige Bundesliga-Akteur sein Team taktisch umstellte und prompt die richtigen Reaktionen sah. "Die Jungs haben das extrem gut umgesetzt", spricht Mörec lobende Worte an sein Team.
Im Sinne von "Zuckerbrot und Peitsche", hat der FAC-Trainer dann aber noch einen Kritikpunkt loszuwerden: "Was mich ärgert, ist das Gegentor. Das passiert uns leider öfters, dass der Gegenspieler an den zweiten Ball kommt, danke sagt und das Tor erzielt. Das darf nicht passieren."
Mörec nimmt Adewumi in Schutz
Zur verpassten Gelegenheit seines jungen Schützlings Adewumi bezieht Mörec ebenso Stellung und nimmt ihn in Schutz. "Ich würde das nicht als Fehler ansehen. Es war aufgrund des Spins ein extrem schwieriger Ball", so der Trainer der Athletiker. "Er wird weiter seine Chancen erhalten. Wir müssen ihn jetzt aufbauen."
Kommende Woche am Freitag (ab 18:10 Uhr im LIVE-Stream>>>) hat der FAC-Youngster im Duell gegen die Kapfenberger SV eine neue Chance, sein Glück zu finden, auch wenn die Vorbereitungszeit auf den Gegner diesmal kurz ausfällt.
"Dadurch, dass wir am Sonntag gespielt haben, haben wir weniger Zeit, um uns auf Kapfenberg einzustellen. Am Montag ist Regeneration angesagt, dann hat die Mannschaft einen freien Tag. Das heißt, wir haben nur zwei Tage", klärt Mörec auf.