Beim FC Dornbirn überschlugen sich in der vergangenen Woche die Ereignisse. Die Causa um den windigen "Sportberater" Franz Schwaiger hält den Klub in Atem und das dürfte auch eine ganze Zeit noch so bleiben.
Indes kommen immer mehr Details ans Tageslicht. Dem Klub dürfte das Wasser bis zum Hals stehen, was Präsident Domig wohl zur Zusage gegenüber "Heilsbringer" Schwaiger veranlasste.
Posse um fehlende Fortbestandsprognose
Ein Bericht von "vol.at" lässt diesen Schluss jedenfalls nahe liegen. Im Vorjahr erhielt der Klub die Lizenz für die 2. Liga unter der Auflage, dass eine Fortbestandsprognose bei der Bundesliga einzubringen ist.
Diese hätte bereits im Herbst übermittelt werden sollen, es wurde aber ein Aufschub bis 31. Jänner erwirkt. Doch auch der reichte wohl nicht, denn der Klub ist die Unterlagen noch immer schuldig. Das lässt darauf schließen, dass die Fortbestandsprognose wohl nicht positiv ausgefallen wäre. Schon im Dezember offenbarte Präsident Hubert Domig auf der Jahreshauptversammlung, dass ein Verlust von 93.000 Euro zu Buche stehe.
Am Freitag wurde vom Klub eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der es heißt, dass der vermeintliche Neo-Coach Roberto Pätzold sein Engagement nicht auf finanzielle Forderungen stützte und keine Deadline gesetzt habe. Während Vereinschef Domig öffentlich aber von einer Deadline Pätzolds bis Mittwochmittag sprach und erklärte, dass kein Geld eingegangen sei, weshalb Pätzold abreiste.
Schwaiger ein "notorischer Betrüger"?
Dass Schwaiger so schnell einsteigen konnte, liegt wohl daran, dass man seinen Hintergrund nicht korrekt geprüft hat, wenn überhaupt. Schwaiger scheint nämlich kaum etwas vorgelegt zu haben, nachdem alles derart schnell gegangen war.
Den Hintergrund eines bisher im Geschäft Unbekannten zu überprüfen erfordert Zeit, es braucht zudem Garantien und verbindliche, also schriftliche, Zusagen. Dem Vernehmen nach habe all das kaum oder gar nicht existiert.
In Sachen zwielichtiger Geschäfte scheint Schwaiger hingegen kein gar so unbeschriebenes Blatt zu sein. Er habe auch zwei deutsche Saunameister betrogen, wie "vol.at" herausfand. Diese habe er mit erlogenen Versprechen überredet, mit ihm in der Therme Loipersdorf zu arbeiten, wo er auch selbst tätig ist. Bezahlt wurden sie nicht, auch andere Saunameister wurden betrogen. Einer der beiden Deutschen sieht in Schwaiger einen "notorischen Betrüger".
Der "Hühnerschiss" Würzburger Kickers
Den von Schwaiger versprochenen, großen Kooperationsverein dürfte es ebenso nie gegeben haben. Die Würzburger Kickers wurden gehandelt, worauf Domig gegenüber der "Neuen" meinte, dass diese im Vergleich zum tatsächlichen Verein "ein Hühnerschiss" wären. Es handle sich um ein viel größeres Kaliber.
Doch auch dabei wurde Domig nicht stutzig. Mehr noch sollte Schwaiger "vol.at" zufolge als Gegenleistung für die Vermittlung von Sponsoren und Spielern die Transferrechte an einzelnen Kickern erhalten. Dies könnte auch die Triebfeder hinter Schwaigers Handeln sein.
Damit würde der FC Dornbirn aber gegen geltendes FIFA-Recht verstoßen. Denn die Veräußerung von Transferrechten an Spielern ist laut diesem nicht erlaubt.
Am Sonntag veröffentliche der Verein ein Schreiben, in dem sich Domig für sein Handeln entschuldigt und die Verantwortung übernimmt (hier nachlesen>>>). Er wolle noch so viel wie möglich in Ordnung bringen. Ob ihm das unter diesen Umständen noch gelingt, steht auf einem anderen Blatt.