Wie lange gibt es den FC Wacker Innsbruck noch? Der Umstand, dass diese Frage gestellt werden muss, verdeutlicht die dramatische Lage bei den Tirolern.
Ein Konkurs steht im Raum, scheint inzwischen fast schon unausweichlich. Weiterhin wartet der Klub aus der Admiral 2. Liga auf die versprochenen drei Millionen Euro von Neo-Investor Thomas Kienle. Das Thema zieht sich seit Wochen, angeblich blockiert eine Bank die Zahlung.
Währenddessen trudeln beim FC Wacker und bei Menschen, die beim Klub angestellt sind, immer mehr Zahlungsaufforderungen ein.
Keine Gehälter, keine Mieten
Wie die "TT" berichtet, warten die Spieler auf die April-Gehälter, bei anderen Mitarbeitern soll es bereits Rückstande aus den Monaten Februar und März geben. Zudem soll es auch beim Ausrüster Rückstände geben, weshalb die Kicker aktuell offenbar keine neuen Fußballschuhe mehr erhalten.
Und auch die Mieten für die Wohnungen der Spieler, die eigentlich der Klub bezahlt, wurden angeblich seit Monaten nicht mehr überweisen. Einige Kicker wurden laut "TT" von den Vermietern bereits aufgefordert, Beträge aus den eigenen Taschen zu zahlen, um nicht rausgeworfen zu werden.
Der Stadionbetreiber fordert 310.000 Euro
Dramatisch ist auch die Situation rund um das Stadion. Im Februar bzw. Mai 2021 sollen die letzten Zahlungen an die "Olympiaworld", den Stadionbetreiber erfolgt sein. Die Außstände sollen sich auf rund 310.000 Euro belaufen - und da soll das Sponsoring der "Olympiaworld" an den Klub in der Höhe von rund 300.000 Euro bereits gegenverrechnet sein.
Dabei ist die Miete für die Spielstätte eigentlich subventioniert. Doch Land und Stadt überweisen die Förderung nur, wenn die bezahlten Rechnungen vorgewiesen werden, was seit Monaten nicht mehr der Fall sein soll. Die Schlinge zieht sich zu. In der "Krone" sagt Olympiaworld-Geschäftsführer Matthias Schipflinger: "In Absprache mit Stadt und Land wurde die Summe eingemahnt. Das ist der vorletzte Schritt."
Viele, viele weitere Forderungen
Gewissermaßen eine Deadline ist der 15. April, wenn das Heimspiel gegen den GAK ansteht. Caterer und Sicherheitsfirma sollen ob der Zahlungsrückstände nämlich nicht mehr gewillt sein, ihren Dienst zu tun. Ob der Spielbetrieb dann überhaupt fortgesetzt werden kann, ist mehr als fraglich.
Damit nicht genug, gibt es auch noch Zahlungsaufforderungen der Krankenkasse und des Finanzamts, ein Krankenhaus wartet, dass OP-Kosten beglichen werden, Spielervermittler warten auf ihr Geld,...
Dass die Lizenz in erster Instanz nicht erteilt wird, ist praktisch fix. Da kann der Gang vor das Protestkomitee die Zulassung für die 2. Liga aber noch klären. Doch das ist nicht das größte Problem des Klubs, der aktuell ums nackte Überleben kämpft.