Altach, Grödig, LASK, Admira Wacker und nun bei Zweitliga-Tabellenführer Wattens. Seit neun Jahren ist Ione Cabrera mittlerweile als Profi-Fußballer in Österreich aktiv.
"Ich fühle mich schon als Österreicher", sagt der Spanier auf der Homepage der WSG Wattens.
Dabei konnte sich der Innenverteidiger wohl nur schwer vorstellen, so lange hier zu bleiben, als er im Jänner 2010 bei SCR Altach landete. Im sonnigen Gran Canaria aufgewachsen, erwartete ihn im Ländle bei seiner Ankunft der tiefste Winter.
"Wenn es in Gran Canaria zu stark regnet, dann entfällt das Training. In Österreich wird bei jedem Wetter trainiert und gespielt."
"Ich bin mitten im Jänner nach Altach gekommen, das war am Anfang schon ein Schock. Wenn es in Gran Canaria zu stark regnet, dann entfällt das Training. In Österreich wird bei jedem Wetter trainiert und gespielt. Daran musste ich mich erst gewöhnen, mittlerweile macht es mir nichts mehr aus", erinnert er sich.
"Die Umstellung war damals schon enorm. Ich trainiere im Urlaub vor der Vorbereitung immer sehr viel. Dennoch, alleine von der Luftfeuchtigkeit, dem Schnee und den Minusgraden - das ist schon jedes Mal eine Herausforderung - nicht nur körperlich, sondern auch vom Kopf her. Keine Sonne - das ist nicht gut für uns Spanier", so Cabrera.
Katastrophe in der Südstadt
Nach eineinhalb Jahren in Altach wechselte der Spanier im Sommer 2011 nach Grödig, vier Jahre später heuerte er beim LASK an, nach einer Saison in der Stahlstadt ging es noch weiter in den Osten, nämlich zur Admira.
Doch in der Südstadt lief es für den Abwehrspieler so überhaupt nicht. In zwei Jahren absolvierte er lediglich vier Spiele – zwei für die Profis, zwei für die Amateure.
Sein Debüt für die Niederösterreicher – ein 0:5 beim Wolfsberger AC – war praktisch schon wieder die Abschiedsvorstellung. Nicht nur aufgrund von Verletzungen.
"Das Match war eine Katastrophe. Ich kann mich nicht daran erinnern – auch in meiner Jugend nicht – so ein schlechtes Spiel abgeliefert zu haben. Danach habe ich kein Spiel mehr für die Admira gemacht (Anm.: abgesehen von 8 Minuten gegen St. Pölten). Das war enorm schwer für mich und ich dachte auch kurz daran, es mit dem Fußball zu lassen", gibt Cabrera zu.
Am Weg zur UEFA-Pro-Lizenz
Im Sommer wurde der mittlerweile 33-Jährige auf der Suche nach einer neuen Aufgabe in Tirol fündig, in Wattens unterzeichnete er einen Einjahres-Vertrag. Neun Mal stand Cabrera bisher in der Startelf, sechs Mal musste er sich mit einem Platz auf der Bank begnügen.
Insgesamt hat der Legionär nun schon 129 Zweitliga- und 32 Bundesliga-Partien auf dem Buckel. Wegen seiner Einsätze für die Amateure der Admira, des LASK und der Grödiger kann der Routinier von sich sogar behaupten, in Österreich von der ersten bis zur vierthöchsten Spielklasse alles gesehen zu haben.
Wenn seine aktive Karriere irgendwann endet, will der Wattens-Profi dem Fußball auf jeden Fall erhalten bleiben. Dafür sorgt er vor.
"Ich will unbedingt Trainer werden. Ich habe die ersten beiden Niveaus bereits in Spanien absolviert und bin gerade dabei, dass diese auch in Österreich anerkannt werden, bevor ich die letzte Stufe – die UEFA Pro-Lizenz – in Angriff nehme", verrät er.
VIDEO: Cabreras bisher einziges Tor für Wattens