Der hoch verschuldete Vorarlberger Traditionsverein FC Dornbirn hat einen neuen Vorstand.
Der bisherige Obmann Hubert Domig und sein Vize sind am Samstagabend im Rahmen einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung abgewählt worden.
Während der neue Vorstand rund um Gerhard Ölz sich ab sofort um die sportlichen und tagesaktuellen wirtschaftlichen Agenden kümmert, muss Alt-Vorstand Domig das aktuelle Sanierungsverfahren abwickeln. Dies soll durch einen neuen Sponsor gelingen.
Zusage einer internationalen Sportmanagementagentur
(Text wird unterhalb des Videos fortgesetzt)
Die Situation beim FC Dornbirn ist weiterhin äußerst angespannt: Die Vorarlberger haben rund 700.000 Euro Schulden, der Insolvenzantrag auf Eigenverwaltung wurde am 20. Juni 2024 beim Landesgericht Feldkirch gestellt.
Die angestrebte Gläubigerausgleichsquote beträgt 30 Prozent. Für diese Summe von über 200.000 Euro habe er die unterschriebene Zusage einer internationalen Sportmanagementagentur, so Domig.
Das Geld liege bereits auf der Bank auf einem geprüften Treuhandkonto. Die Sportmanagementagentur darf im Gegenzug bis zu sechs von ihr bezahlte Spieler beim FC Dornbirn einsetzen.
Domig und der bisherige Vize-Obmann Andreas Genser übernehmen das Ausgleichsverfahren in Eigenverantwortung. Was noch fehlt, ist die Zustimmung von über der Hälfte aller Gläubiger.
Ziel ist die Regionalliga
Sollte dieser Sanierungsplan erfolgreich sein, plant der FC Dornbirn in der nächsten Saison in der Regionalliga einzusteigen.
Der neue Vorstand Gerhard Ölz erklärt: "Wir haben darum gekämpft, den Worstcase zu vermeiden: den Verein in Liquidation zu schicken, dem folglich die Damen nicht mehr bundesligaspielberechtigt wären, alle Spielerinnen und Spieler 'frei' wären und die Kampfmannschaften absteigen würden. Auch hätten rund 280 Kinder und Jugendliche eine unklare sportliche Zukunft. Darum kämpfen wir seit Wochen hart und haben uns für den Weg entschieden, unseren Verein zu sanieren."
Der bisherige Trainer Eric Orie wird weiterhin als Sportdirektor fungieren und sich um die Kaderplanung kümmern.
Der "Dornbirner-Weg"
Der neue Vorstand such aber weiterhin nach finanzkräftigen Sponsoren, um dieses Unterfangen zu bewerkstelligen. Der FC Dornbirn ist längst nicht gerettet, ein erster Schritt in die richtige Richtung ist aber getan.
"Langfristig wollen wir den Nachwuchs fördern, Damenfußball weiterhin bundesligatauglich halten und den Männerfußball im Amateurbereich halten. Und so ein aktives, funktionierendes und ehrenamtliches Vereinsleben reaktivieren", erklärt Ölz den "Dornbirner-Weg".
"Wir trainieren rund 280 Kinder und Jugendliche, geben ihnen eine sportliche Zukunft und ein soziales Netz", zeigt Ölz auch die Bedeutung des Vereins für die Stadt Dornbirn auf.