Der SV Horn hat turbulente Tage hinter sich!
Rein sportlich gesehen, gab es im Waldviertel zuletzt wenig zu beanstanden. Immerhin stand der SV Horn nach den ersten neun Runden der Admiral 2. Liga auf dem sensationellen zweiten Platz. Abseits des Rasens präsentierten sich die Horner aber bei weitem nicht so souverän.
Mit Rolf Landerl verloren die Niederösterreicher zuletzt nämlich ihren Cheftrainer. Der 46-Jährige warf das Handtuch, nachdem zuvor sein Co-Trainer rausgeschmissen wurde. Auf etwaige "Erpressungsversuche" von Geschäftsführer Andreas Zinkel, wie sie Landerl nannte, wollte der Trainer nicht eingehen (Mehr dazu >>>), weshalb sich Horn derzeit wieder auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer befindet.
Dies hielt den Spielbetrieb der Admiral 2. Liga jedoch nicht davon ab, aus der Länderspielpause zurückzukehren. Mit Philipp Riederer nahm deshalb in Steyr zunächst ein Interimscoach auf der Trainerbank Platz - und verbuchte gleich mal einen Erfolg.
3:1 gewann der SV Horn am Freitag in Steyr (Spielbericht >>>) und lieferte damit die perfekte Antwort auf die unguten Nebengeräusche der vergangenen Tage.
Interims-Coach Riederer: "Sieg immer die richtige Antwort"
"Mit einem Sieg gibt man immer die richtige Antwort", freut sich Riederer nach seinem gelungenen Debüt im "ORF".
"Wir haben den Gegner in der ersten Halbzeit dominiert, haben einen Schuss aufs Tor gehabt. Zweite Halbzeit haben wir es zwar etwas offener gestaltet, aber nach den Wechseln ist es ganz gut gelaufen und haben das Spiel verdient gewonnen", analysiert der 31-Jährige die Partie.
Neben dem Interimscoach stellte sich auch Geschäftsführer Zinkel den Fragen des "ORF". Dieser versuchte die schlechte Publicity der vergangenen Tage etwas herunterzuspielen: "Es geht weniger um Antworten, es geht um sportliche Leistungen. Wir haben zuletzt zwei Niederlagen einstecken müssen. Wir sind sehr froh, dass wir wieder den Turnaround geschafft haben und wichtige drei Punkte geholt haben."
Wird Riederer gar zur Vollzeitlösung?
Mit der Leistung seines Interimstrainers zeigte sich Zinkel sehr zufrieden: "Ich habe das in der Vergangenheit immer wieder betont. Bei uns geht es nicht um einzelne Personen. Bei uns geht es ums Gesamte, ums Team. Philipp Riederer hat das mit seinen Assistenten Michael Hennebichler und Simon Goigitzer sehr gut gemacht. Die ganze Mannschaft hat eine hervorragende Leistung gebracht und wir sind sehr froh und glücklich über diesen Sieg."
Mit Leistungen wie diesen könne sich Zinkel auch durchaus vorstellen, unter Umständen etwas länger auf Riederer zu setzen. Der 31-Jährige hat auf jeden Fall schon mal Werbung in eigener Sache betrieben.
"Ich glaube, wenn man siegt, wird man als Trainer immer gehandelt. Man wird sehen, was die nächsten Wochen bringen", so Riederer.
Zinkel hat vier, fünf Trainer-Kandidaten an der Angel
Die Entscheidung, was die Cheftrainerfrage des SV Horn angeht, wird auf jeden Fall nicht so lange auf sich warten lassen, wie Zinkel am Freitag mitteilt. "Wir hoffen, Anfang der Woche", so der Horn-Geschäftsführer.
Kandidaten gebe es einige. "Es wird immer reklamiert, 'es will keiner nach Horn'. Dem kann ich entgegnen. Es gibt viele namentlich sehr gute Kandidaten, die gerne in Horn Trainer sein möchten", erklärt Zinkel.
"Es waren vier, fünf Kandidaten mit denen wir gesprochen haben. Die sind alle in der engeren Auswahl", verrät er, ohne genauere Namen zu nennen.
"Wir werden am Wochenende die ganze Situation evaluieren", so Zinkel, der sich noch nicht in die Karten blicken lässt. "Wir haben sehr viele Gespräche in den letzten Tagen geführt und werden hoffentlich die für den Verein beste Entscheidung treffen."