Der SKN St. Pölten muss sich nach der 0:2-Niederlage gegen Blau-Weiß Linz (Spielbericht >>>) zumindest vorübergehend von der Tabellenspitze der Admiral 2. Liga verabschieden. Die Tabelle >>>
Gerade in den ersten 25 Minuten war man gegen die Stahlstädter schlicht zu passiv unterwegs und hatte in dieser Phase Glück, nicht in Rückstand zu geraten.
Schlussendlich standen die Wölfe nach den sehenswerten Toren von Koch (34.) und Ronivaldo (90+2.) aber mit leeren Händen da, die damit eine erste Vorentscheidung im Titelkampf verpassten.
Fehlende Erfahrung für Riegler ausschlaggebend
Innenverteidiger David Riegler sieht trotz der bitteren Niederlage jedoch auch Positives, das man in den Endspurt der Saison mitnehmen kann.
"Natürlich sind wir in erster Linie enttäuscht. In der ersten Hälfte sind wir schwer ins Spiel gekommen, haben aber versucht, unseren Plan durchzuziehen und für Gefahr zu sorgen. Es gab Chancen auf beiden Seiten, dann machen sie das Tor aus einem sehr schönen Standard. Die weiteren Umschaltsituationen haben wir dann leider nicht genutzt. Im zweiten Durchgang sind wir viel besser in die Partie gekommen, da haben wir uns mehr zugetraut und hätten uns auch was verdient gehabt", so der 20-Jährige nach dem 0:2.
Die unsicheren Minuten zu Beginn sind für Riegler eine Folge der fehlenden Erfahrung mit einer derartigen Situation.
"Wir sind eine junge Truppe und haben bei weitem nicht die Erfahrung, die GAK oder Blau-Weiß haben. Wir haben das ganze Jahr über richtig gut gearbeitet, es ist noch lange nicht vorbei, denn wir haben noch drei Spiele."
"Das macht uns so schnell niemand nach"
"Ich finde, dass wir trotzdem ein super Spiel gemacht haben. Natürlich passieren in so einem Spiel auch Unsicherheiten, die haben wir aber gut weggesteckt und sind besser in die zweite Halbzeit gekommen", sagt Riegler.
Für die kommende Partie gegen die formstarken Kapfenberger erhofft sich der gebürtige Wiener Neustädter erneut Zählbares.
"Wir werden das Spiel morgen mal analysieren, was gut war und was noch besser geht. Auf dieser Basis werden wir dann das Spiel in Kapfenberg auslegen. Dazu hat unser Trainerteam Woche für Woche eine super Taktik am Plan, die wir immer gut umsetzen und die auch gut funktioniert. Von dem her denke ich, dass wir in Kapfenberg was mitnehmen und weiter um den Titel mitspielen werden."
Auf die eigene Mannschaftsleistung in der aktuellen Saison ist Riegler besonders stolz: "Wir lassen generell die Köpfe auf keinen Fall hängen, denn das was wir mit einer derart jungen Mannschaft in der Saison geleistet haben, macht uns so schnell niemand nach."
Helm: "Hatten die ersten 25 Minuten zu viel Respekt"
Zu einem ähnlichen Schluss kommt SKN-Cheftrainer Stephan Helm.
"Für mich hat es heute daran gefehlt, dass wir die ersten 25 Minuten viel zu viel Respekt hatten. Eigentlich haben die Dinge, die wir uns vorgenommen haben, funktioniert. So wussten wir, dass Blau-Weiß immer wieder mit langen Bällen nach vorne arbeiten wird, das haben wir super wegverteidigt."
"Dann hatten wir in weiterer Folge unsere Konterchancen, die musst du einfach konsequent fertig spielen. Dann wäre der Spielplan gegen eine enorm spielstarke Linzer Mannschaft aufgegangen, die vorne brutalst sind", so der 40-Jährige unmittelbar nach der Partie.
Im zweiten Durchgang sah der gebürtige Wiener eine stark verbesserte St. Pöltner Mannschaft: "Da waren wir wesentlich mutiger, es hat aber weiterhin daran gemangelt, dass wir unsere Chancen, speziell die Stanglpässe, nicht fertig gespielt haben, weshalb es für uns heute nichts zu holen gab. Dennoch sind noch drei Spiele zu gehen, bei denen wir voll angreifen wollen."
"Es ist noch nicht vorbei"
Für das anstehende Spiel bei den formstarken Kapfenbergern will man sich bestmöglich vorbereiten: "Denn die Liga zeigt ja auch, dass jeder jeden schlagen kann. Daher liegt der direkte Fokus sofort auf dem Spiel gegen Kapfenberg. Heute nehmen wir das Wichtigste mit, dann glaube ich, dass es noch nicht vorbei ist."
Um die Titelchance weiter zu wahren, ist für Helm allerdings mehr Killerinstinkt notwendig, um gegen die kommenden Gegner zu bestehen.
"Natürlich ist es immer schwer, es heute an einzelnen Bereichen festzulegen. Fakt ist aber, dass wir da in Zukunft abgebrühter werden müssen. So auch bei Torhüter Stolz, der über die ganze Saison hinweg für mich top performt hat. Er muss da natürlich auch mal mutiger nach vorne spielen, dann kommen auch mal solche Dinge vor wie heute in der ersten Hälfte, obwohl da ja nichts passiert ist", spricht er zu letztlich folgenlose Schnitzer seines Goalies an.