23:2 Schüsse, 12:2 Ecken, dennoch war es für den SKN St.Pölten in der 22. Runde der Admiral 2. Liga ein steiniger Weg bis zu den drei Punkten.
Am Enden gewinnen die Wölfe hochverdient mit 3:1 gegen die Vienna, dabei sieht es aber lange nach einer Niederlage aus. Ein Doppelschlag zehn Minuten vor Schluss bringt St.Pölten schlussendlich auf die Siegerstraße und damit einen Schritt näher Richtung Aufstieg.
Die Hausherren übernehmen gleich von Beginn weg das Kommando und erarbeiten sich Chance um Chance. Die erste Möglichkeit vergibt Luis Hartwig bereits nach zehn Minuten - es sollte die erste Möglichkeit von vielen gewesen sein. In einer torlosen ersten Hälfte verzweifeln noch Jaden Montur (19.) und abermals Hartwig an Andreas Lukse (41.).
Einziges Manko: Die Chancenverwertung
Ulysses Llanez trifft kurz vor der Halbzeit nach einer guten Aktion mit seinem Schuss aus rund 18 Metern nur die Latte.
Nach diesem druckvollen Auftritt kommt auch Cheftrainer Stephan Helm ins Schwärmen: "Wenn das Zuschauen so viel Spaß macht wie heute, dann ist es umso besser. Man muss echt sagen, die Mannschaft hat von der ersten Minuten an total präsenten, aktiven und attraktiven Fußball gespielt."
Nach der Halbzeit jubeln dann völlig überraschend die Gäste aus Wien. Itama Noy bringt den Traditionsklub nach einem schönen Spielzug in der 49. Minute in Front. Anschließend setzt sich jenes Problem der ersten Hälfte fort. St. Pölten lässt zu viele Chancen liegen, wie auch Helm erkennt: "Die Tore haben gefehlt."
Der eingewechselte Rio Nitta scheiterte aus fünf Metern am glänzend parierenden Lukse.
Kapitän leitet die Wende ein
Es sollte bis zur 80. Minute dauern, bis die Hausherren erstmals jubeln durften. Nach einem Eckball von Thomas Salamon, steigt Kapitän Christian Ramsebner am höchsten und trifft zum Ausgleich (80.).
Exakt 90 Sekunden später zappelt der Ball erneut hinter Lukse im Netz. Ein schneller Angriff wird perfekt ausgespielt. Bernhard Gschweindl findet mit einer Flanke den freistehenden Nitta, der eiskalt zum viel umjubelten Führungstreffer trifft (82.).
Eine Schlussoffensive kann die Vienna dann nicht mehr zünden. Ganz im Gegenteil, dem heute so starke spielende Lukse unterläuft ein schwacher Abstoß, der von Gschweindl zur endgültigen Entscheidung bestraft wird (90.4.).
St. Pölten hat "Mentalität bewiesen"
Nach dem Spiel streicht Wölfe-Trainer Helm die Charakter-Leistung seiner Mannschaft hervor: "Am Ende mussten wird dann wieder richtig Mentalität und Teamspirit beweisen. Das haben wir dann auch gemacht."
Acht Runden vor Schluss hat St. Pölten zumindest bis Samstag vier Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger aus Linz. Der GAK lauert mit fünf Zählern Rückstand ebenfalls dahinter. Dennoch will man im Lager der Niederösterreicher "von Spiel zu Spiel schauen" und nimmt das Wort Aufstieg noch nicht in den Mund.
Auch wenn die Hausherren lange zittern mussten, gibt Helm zu, dass Spiele wie heute "ganz schöne Fußballabende" sind.
Vienna trauert "Spielglück" nach
Bei der Vienna hatte man vor allem mit dem schnellen Umschaltspiel zu kämpfen: "Sie haben von Anfang an ihren Spielplan durchgezogen, viele lange Bälle gespielt, was für uns sehr intensiv zu verteidigen ist", sagt Nicholas Wunsch nach dem Spiel.
"Ich glaube am Ende ist uns etwas die Kraft ausgegangen", wie drei Treffer in den letzten zehn Minuten belegen. Dem Sieg trauert man bei den Wienern dennoch nach: "Natürlich gegen St. Pölten brauchst du ein bisschen Spielglück und das war am Ende nicht ganz auf unserer Seite", erklärt Wunsch weiter.
Am Ende muss aber auch der 22-Jährige anerkennen, "das der Sieg von St.Pölten nicht unverdient war."