Sieben Runden dauerte es in der vergangenen Spielzeit der HPYBET 2. Liga, bis der FAC sieben Punkte gesammelt hatte. Diese Anzahl findet sich in dieser noch jungen Saison bereits nach drei absolvierten Partien auf dem Konto der Floridsdorfer.
Dabei feierte der FAC gegen den GAK und Wacker Innsbruck zwei 2:0-Heimsiege. Aus einer stabilen Defensive um die drei Innenverteidiger Tin Plavotic, Bernhard Fila und Christian Bubalovic agieren die Athletiker sehr souverän.
"Wenn man in vier Pflichtspielen nur zwei Gegentore bekommt, und die durch Standards, dann machst du defensiv viel richtig", sagt auch FAC-Trainer Mario Handl, einst selbst Innenverteidiger.
Auch beim Auswärtsmatch bei Vorwärts Steyr (Freitag, 19:10 Uhr, LIVE-STREAM und LIVE-Ticker) bauen die Floridsdorfer auf ihr neues Prunkstück.
Starke Zentrale
Gegen Wacker überzeugten aber nicht nur die drei zentralen Abwehrspieler, auch die Mittelfeldzentrale mit Rapid-Leihgabe Elias Felber und Osarenren Okungbowa wusste zu überzeugen. Auf den Flügeln hingegen baut der FAC auf pfeilschnelle Spieler wie Neuzugang Albin Gashi.
"Wir hatten unseren Kader sehr schnell beisammen und sind mit der Breite und der Qualität sehr zufrieden. Unser Konzept dürfte greifen, auch die Wechselspieler bringen immer sofort frischen Wind", freut sich Manager Sport Lukas Fischer.
Besonders überzeugen konnte der FAC in den Bereichen Leidenschaft und Kampfgeist. Auch Trainer Handl peitscht seine Jungs von der Seitenlinie aus immer wieder lautstark nach vorne. "Jeder weiß, was er zu tun hat. Meistens geht es nur um kleine Sachen", so der 44-Jährige.
"Prinzipiell kann man nicht verlieren, wenn man kein Gegentor bekommt."
Die beiden einzigen Gegentreffer für FAC-Schlussmann Belmin Jenciragic fielen beim Gastspiel in Horn nach einem Corner und einem Strafstoß. "Das liegt schon an uns", sagt Handl selbstbewusst.
Sein Manager pflichtet ihm bei: "Prinzipiell kann man nicht verlieren, wenn man kein Gegentor bekommt." Mit dem Auftritt gegen Wacker war man im Lager der Floridsdorfer dennoch nicht ganz zufrieden. Es sei ihm schon klar gewesen, dass man gegen Wacker nicht dominieren wird, aber mehr Zugriff sei schon wünschenswert gewesen, gibt Handl die Richtung für die kommenden Aufgaben vor.
Auch Fischer sieht noch Verbesserungspotenzial: "Wir wollen nicht das Spiel nur so dahin plätschern lassen und schauen, dass wir durch eine Standardsituation ein Tor machen, wir wollen offensiv schon aktiver sein." Aber: "Auch ein dreckiger Sieg ist ein schöner Sieg."
Kader-Freuden
Beim FAC herrscht also aktuell viel Grund zur Freude. Vor allem über die Zusammenstellung des Kaders sind die Verantwortlichen zufrieden. "Der Kader ist sehr, sehr gut", sagt Trainer Handl. Man habe viel auf Spieler mit Mentalität und der richtigen Einstellung gesetzt. Das sei gelungen, "die Mannschaft hat viel Leidenschaft". Auch die von Fischer bereits angesprochene Breite im Kader ermöglicht dem Coach neue Möglichkeiten. "Es ist schon gut, wenn man breit aufgestellt ist. Wenn einmal drei Spieler ausfallen, dann kann ich das abfedern."
Ein Leistungsträger aus dem Frühjahr ist hingegen nicht mehr in den Reihen des FAC - Ex-Rapidler Philipp Malicsek, der bei seinen 12 Einsätzen (ein Tor, ein Assist) für die Athletiker durchaus überzeugen konnte. Manager Fischer klärt auf: "Prinzipiell war es nur ein Vertrag für ein halbes Jahr, der am Saisonende nicht verlängert wurde, weil Philipp gerne wieder in die Bundesliga wollte. Schade für ihn, dass das nicht so aufgegangen ist."
Der zweifelsfrei talentierte 22-Jährige ist aktuell ohne Verein. Also doch noch Möglichkeit für ein Comeback in Floridsdorf? "Wir sind im Guten auseinandergegangen, aber unser Kader steht. Wir werden am Transfermarkt nichts mehr machen", so Fischer.
Auch aus einer anderen, prominenten Personalie wurde nichts. Der ehemalige polnische Teamspieler und Profi bei Schalke 04 und Bayer Leverkusen, Sebastian Boenisch, ist nicht mehr Trainingsgast beim FAC, wie Fischer bestätigt.
Gegen Wacker war Boenisch auf der Tribüne zu Gast. "Ich bin nur so mit ihm in Kontakt und habe ihn zum Spiel gegen Wacker eingeladen", erklärt der Manager.
Die sportliche Situation beim FAC ist wohl so gut, wie seit langer Zeit nicht mehr. Coach Handl tritt deshalb auch vorsichtshalber gleich einmal auf die Euphoriebremse: "Man muss das alles richtig einordnen können. Der Start ist jetzt einmal geglückt, aber es ist bei uns noch viel Luft nach oben. Wir sollten die Kirche im Dorf lassen."