Endstand
3:0
2:0, 1:0
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Sütcü-Lob für Boateng: "Heute gebe ich ihm einen Einser!"

Die Vienna klettert in der Tabelle aufwärts - nicht zuletzt dank eines glänzend aufgelegten Kelvin Boateng. Was die Döblinger aktuell so gefährlich macht:

Still und heimlich hat sich der First Vienna FC an die Spitzengruppe der Liga herangepirscht!

Der klare 3:0-Heimerfolg (zum Spielbericht >>>) über Bundesliga-Absteiger Austria Lustenau ist der bereits vierte Sieg in Folge für die "Yellow Submarine". Die Döblinger springen dadurch zumindest vorübergehend sogar auf den zweiten Tabellenplatz.

"Eine Momentaufnahme" beschwichtigt Trainer Mehmet Sütcü, der aber auch wissen lässt, dass man "natürlich so weit wie möglich oben sein" wolle. Doch wieso funktioniert es aktuell so gut?

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Der Saisonstart wurde noch in den Sand gesetzt, nach vier Spieltagen standen gerade mal vier Punkte zu Buche. Anschließend gab es drei Siege in Folge, gegen Bregenz und Sturm II wieder einen kurzen Hänger, seit nunmehr vier Spielen ist man ohne Punktverlust.

"Ergebnistechnisch hat es nicht gepasst, das stimmt", so Sütcü über die ersten Spiele. "Wir haben zu viele Tore bekommen, das haben wir in der letzten Länderspielpause auch angesprochen und trainiert."

In der Formation habe man Adaptionen vorgenommen, es zahlte sich aus. "Das fruchtet, die Jungs geben Gas, verteidigen mit allem, was sie haben als Mannschaft."

Gegen zugegebenermaßen nicht allzu gefährliche Vorarlberger stellte man das unter Beweis, die Gäste kamen über 90 Minuten zu keiner klaren Torchance. "Wir haben heute wenig zugelassen, ich könnte mich an keine Situation erinnern, wo ich mal einen höheren Puls gehabt hätte", so Sütcü.

"Da zaubert er auch ein bisschen"

Hinten stehe man gut, und vorne habe man die Qualität. Der Puls des Trainers ist ruhig, die Offensive war es nicht. Joker Gontie Diomandé machte in Minute 83 nach einem der vielen Konter den Deckel drauf, vor allem Kelvin Boateng konnte aber in Hälfte eins auf sich aufmerksam machen.

Nach sechs Minuten brachte er die Vienna in Führung, da stand er goldrichtig am Fünfer. In Minute 24 legte er nach - und bewies ganz viel technische Finesse. "Das war eine Aktion, wo er auch ein bisschen zaubert", so Sütcü.

Eine Kopfballverlängerung legte sich der 24-jährige Ghanaer in der Luft sehenswert per Hacke selbst in den Lauf, ein bisschen Magie versprühte das auf jeden Fall. Im vollen Lauf konnte ihm dann ohnehin keiner folgen, der Abschluss zum 2:0 war unhaltbar.  

"Wenn er ins Laufen kommt, ist er einfach ein Sprinter", so Sütcü. Sein Matchplan ging damit auf, man habe gewusst, dass Lustenau hinten Speedprobleme gegen die eigene Offensive bekommen würde, "weil wir mit Monschein und Boateng einfach zwei richtige Maschinen da vorne haben."

Zwei Maschinen, die zudem auch gut miteinander harmonieren. Während Boateng nun bei sechs Saisontoren (und einem Assist) steht, hält Monschein bei deren drei sowie einer Vorlage.

Doch auch unabhängig der Scorerqualitäten seien beide enorm wichtig für das Spiel. "Sie beide viel gegen den Ball, was von außen vielleicht nicht so ersichtlich ist. Sie nehmen uns dadurch einfach viel Arbeit ab", erklärt Sütcü.

Ein "Sehr gut" mit noch mehr Potenzial

Boateng, der bereits in der vergangenen Saison zehn Ligatore bejubeln konnte, schraubt das Trefferkonto weiter hoch. Das freut auch den Trainer. Am Zenit sei Boateng aber noch nicht.

"Da und dort ist er für meinen Geschmack immer noch ein bisschen zu unsauber, könnte die Bälle besser sichern, klarer spielen" sieht der Trainer noch Luft nach oben. Gibt aber auch zu: "Ich lege die Latte für meine Spieler einfach ziemlich hoch." 

Deshalb: von Spiel zu Spiel schauen. In der Rückblende gab es ohnehin wenig substantielle Kritik. "Wir reden von einem Stürmer, der heute zwei Tore gemacht hat. Für heute gebe ich ihm mal den Einser", so Sütcü lachend.

Seriosität und Klarheit gefordert

Dem Spiel seiner Elf verleiht er eine 9,5 auf der zehnstufigen Skala, "speziell am Ende hätten wir ein paar Aktionen besser ausspielen müssen", so Sütcü. 

Wohin kann es denn mit seiner Vienna noch gehen in dieser Saison, was bedeutet die angesprochene Momentaufnahme?

"Wir wissen, dass diese Liga eine ganz eigene Liga ist, jeder kann jeden schlagen. Man sieht, wie eng das Ganze ist", so Sütcü. Er sagt: "Die Tabelle interessiert mich weniger. Ich will, dass die Jungs das, was sie machen, seriös und klar machen."

So wie gegen Lustenau.

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