Die Erleichterung nach dem Fehlstart.
Den Auftakt ins Abenteuer 2. Liga hatte man sich beim SV Lafnitz definitiv ganz anders vorgestellt, umso wichtiger war für die Oststeirer der 3:1-Erfolg bei den Young Violets Austria Wien in der vergangenen Woche.
Der erste Sieg ist also eingefahren. Schon zuvor ging man nach den enttäuschenden Ergebnissen in sich, reflektierte die bisherigen Eindrücke und reagierte auf dem Transfermarkt. Mit Josip Krznaric und Raoul Delgado wurden zwei weitere Profis verpflichtet.
"Die Erkenntnis aus den ersten Spieltagen war, dass wir uns noch verstärken müssen", erklärt Trainer Ferdinand Feldhofer im Gespräch mit LAOLA1.
Sportchef Wolfgang Lechner ergänzt: "Wir haben gesehen, dass wir noch ein bisschen Qualität brauchen, um mehr Stabilität reinzubringen."
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Nachrüsten als logische Konsequenz
Der Plan war bekanntlich ein anderer. Mit Nikola Zivotic, der aus Altach kam, wurde vor Saison-Start nur ein Profi verpflichtet, darüberhinaus kamen hauptsächlich Perspektivspieler. Ansonsten sollten die Aufstiegs-Helden im Mittelpunkt stehen, was sie im Großen und Ganzen auch immer noch tun.
"Wir wollten den Gestandenen das Vertrauen schenken, das haben wir auch gemacht. Wenn wir mehr Punkte geholt hätten, hätten wir vielleicht nicht zwei Spieler geholt, sondern nur einen. Aber in diesem Fall haben wir eben reagiert, weil wir gesehen haben, dass wir wirklich Probleme haben, uns dem Tempo anzupassen und mitzuhalten. Da war das die logische Konsequenz", verdeutlicht Feldhofer.
So helfen Krznaric und Delgado
Krznaric debütierte bereits bei der 0:2-Heimniederlage gegen Horn. "Ein Sechser oder Achter, ein klassischer Box-to-Box-Spieler. Er ist beidbeinig, sehr spielstark und ein sehr intelligenter Spieler", charakterisiert der Coach den Kroaten, der zuletzt bei NK Istra unter Vertrag stand und sich davor bereits in Estland versuchte.
Den Franzosen Delgado, der vergangene Saison bei NK Ankaran in Slowenien spielte, beschreibt Feldhofer als Spieler, der sowohl in der Innenverteidigung als auch im zentralen Mittelfeld zum Einsatz kommen könne. Lechner meint: "Ein sehr robuster und großer Spieler, der hinten in der Abwehr kompromisslos zur Sache geht."
Der 25-Jährige debütierte beim Sieg in der Generali Arena, bei dem er gegen Ende der ersten Halbzeit eingewechselt wurde. Beide Neuzugänge kamen ablösefrei und absolvierten zuvor ein Probetraining.
Vom Debakel in Wattens schocken lassen
"Die Leistungen waren nicht so souverän, wie ich das von unseren Jungs gewohnt war. Einige Spieler hatten mit ihrer Form zu kämpfen. Aber das wird jetzt immer besser."
Nach dem souveränen Meistertitel in der Regionalliga Mitte überraschten die Anlaufschwierigkeiten der Lafnitzer doch ein wenig, auch weil es bis auf Wattens ausschließlich gegen Mitaufsteiger ging. 2017/18 verlor man bekanntlich nur ein Saison-Spiel und zwar den Auftakt gegen die Sturm Amateure. In den 29 folgenden Spielen lernte man das Gefühl einer Niederlage nicht mehr kennen.
Auch in dieser Spielzeit ging die 1. Runde daneben, und zwar mit einem 1:6 in Wattens komplett. "Von diesem Ergebnis haben wir uns definitiv schockieren lassen", glaubt Feldhofer. In Komibination mit dem Druck mit dem ersten Auftritt vor heimischem Publikum auf dieser Liga-Ebene kam man in der Folge weiter aus dem Tritt.
"Von der 2. bis zur 4. Runde haben wir nur einen Punkt gemacht, wir hätten diese drei Spiele aber auch gewinnen können. Im Frühjahr bei unserem Lauf hätten wir die Punkte sicher gemacht, jetzt haben wir sie nicht gemacht. Die Leistungen waren aber auch nicht so souverän, wie ich das von unseren Jungs gewohnt war. Einige Spieler hatten mit ihrer Form zu kämpfen. Aber das wird jetzt immer besser", verdeutlicht Feldhofer.
Matchwinner Tomka kämpft sich zurück
Beides, also sowohl Kampf mit der Form als auch Besserung, trifft auf Julian Tomka zu. Der Innenverteidiger köpfte Lafnitz mit zwei Toren zum Sieg bei den Young Violets. Der 21-Jährige, der in der Vergangenheit auch schon von höherklassigen Vereinen beobachtet wurde, steht sinnbildlich für die ersten Schritte der Oststeirer in der 2. Liga.
"Ich habe ihn damals aus Hartberg geholt, wo er dritter, vierter Innenverteidiger war. Ich habe ihm gesagt, dass er bei mir fast garantiert spielen wird, sonst hätte ich ihn eh nicht gekriegt, und er hat dann auch zwei Jahre immer gespielt und war ein sehr zuverlässiger Spieler", erinnert sich Feldhofer und meint weiter:
"In der Vorbereitung hat er ein bisschen mit der Form zu kämpfen gehabt, aber man kann ihm nur gratulieren, wie er sich zurückgearbeitet hat. Er ist ruhig geblieben und hat im Training konsequent gearbeitet. Dementsprechend habe ich ihn in Wien auch gebracht, weil ich das honorieren wollte. Dann schießt er zwei Tore und zeigt auch in der Defensive eine äußerst starke Leistung - besser geht es nicht!"
Lechner freut vor allem, dass Tomka dem Verein die Treue gehalten hat: "Er ist sehr verbunden mit Lafnitz. Wir führen sehr offene Gespräche und er hat sich ganz klar für unseren Verein entschieden. Umso mehr freut mich, dass er bei der Austria zum Matchwinner geworden ist."
Aufsteiger werden nicht unterschätzt
Gemeinsam mit dem SV Lafnitz als Verein kann Tomka als Spieler in dieser Saison reifen. In der Tabelle fällt die Zweiklassengesellschaft auf. Die Aufsteiger haben sich beinahe durch die Bank in der zweiten Hälfte eingereiht.
Für Feldhofer ist dies keine ganz große Überraschung: "Ich glaube, dass die gestandenen Zweitliga-Vereine gewarnt waren und die Aufsteiger nicht unterschätzt haben. Dementsprechend kristallisiert sich heraus, dass die gestandenen Vereine in der vorderen Hälfte zu finden sind und die anderen hinten."
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