Am Freitag wird die neue 2. Liga mit einem echten Kracher eröffnet: Vorwärts Steyr trifft zu Hause auf die SV Ried.
Das Oberösterreich-Derby (19 Uhr, LIVE im LAOLA1-Ticker) bedeutet gleichzeitig die Rückkehr der Hausherren ins fußballerische Rampenlicht des Landes.
Vor 18 Jahren stieg Steyr aus der damaligen 1. Division (später Erste Liga, nun 2. Liga) ab, bereits im Frühjahr wurde damals der Spielbetrieb nach Lizenzentzug eingestellt.
"Es gibt nur einen Fehler, den Vorwärts nie mehr begehen darf: Wir dürfen nicht mehr Geld ausgeben als wir haben", erklärt Präsident Reinhard Schlager im Gespräch mit LAOLA1.
Die Euphorie rund um die Rückkehr des Kultklubs, der zwölf Bundesliga-Saisonen bestritt, in und um die drittgrößte Stadt Oberösterreichs ist nun aber wieder groß - auch weil Steyr im genau richtigen Jahr sein Comeback gibt.
4000 Zuschauer gegen Ried?
"Im Vorverkauf für das Spiel gegen Ried gingen weit über 1000 Karten weg, das Wetter wird gut, ich rechne schon mit 4000 Zuschauern. In der Regionalliga hatten wir einen Schnitt von 1400, am vorletzten Spieltag waren 3000 dabei. Die Gegner können sich also schon auf eine tolle Kulisse in Steyr freuen", schildert Schlager, der beim Saisonauftakt-Event in Wien seinen Trainer Gerald Scheiblehner vertrat.
Steyr kehrt als Amateur-Mannschaft in die Zweitklassigkeit, die ab sofort eine Mischform aus Profis und Amateuren vorsieht, zurück.
"Die Zielsetzung kann bei uns nur ganz klar der Klassenerhalt sein, alles andere wäre vermessen. Wir sind in den meisten Spielen der Underdog, wir haben einen sehr jungen Kader, bei uns geht jeder einem normalen Job nach. Da sind wir gegenüber anderen Teams hinten dran", sagt Schlager über seine Truppe, zu der im Sommer u.a. Lukas Gabriel (BW Linz) und Rexhe Bytyci (St. Florian) stießen.
Getreu dem Motto der neuen 2. Liga, bodenständig und regional zu sein, setzt Steyr auf viele Talente aus der Umgebung und dem Land ob der Enns.
Trainer-Hoffnung Scheiblehner
Mit Scheiblehner haben die Steyrer auch ein regionales Trainer-Talent an der Seitenlinie.
Der 41-Jährige, der einst exakt 15 Minuten für die Profis der Wiener Austria spielte, iat aktuell Teilnehmer im UEFA-Pro-Diplom-Kurs - wie auch seine Liga-Kollegen Gerhard Fellner (Wr. Neustadt), Gernot Plassnegger (Lustenau), Gerhard Struber (Liefering), Ferdinand Feldhofer (Lafnitz) und Thomas Grumser (Wacker Innsbruck II).
"Gerald ist ein akribischer Arbeiter, ein richtiger Pfundskerl, ist besessen vom Fußball, lebt ihn von der Früh bis in die Nacht. Ich bin überzeugt, dass er seinen Weg gehen wird", so Schlager.
Die Vorfreude auf die neue 2. Liga ist spürbar groß. Wir freuen uns riesig und ich hoffe auch unsere Gegner. Im Vorfeld ist es ja so kundgetan worden, dass man sich auf das altehrwürdige Vorwärts-Stadion freut, auch auf die Tradition. Wir sind happy, es ist eine sehr gute Liga für uns. Das Format gefällt uns sehr gut, es gibt attraktive Gegner und viele Derbys."
Vor drei Jahren übernahm Schlager den Kultklub aus Oberösterreich, damals war es unsicher, wie es weiter gehen würde. Jetzt ist Vorwärts wieder zurück im heimischen Fußball-Rampenlicht - und das im Jubiläums-Jahr.
Denn Steyr wird am 14. April 2019, also noch im Laufe der anstehenden Saison, 100 Jahre alt.