Die WSG Wattens ist nach einem 2:1-Auswärtssieg beim FC Liefering (Spielbericht >>>) wieder Tabellenführer der HPYBET 2. Liga. Zumindest bis zum Sonntag, dann nämlich kann der große Konkurrent im Aufstiegskampf, die SV Ried, im Heimspiel gegen Austria Klagenfurt (10:30 Uhr, LIVE-Stream und LIVE-Ticker) wieder vorbeiziehen.
Eines ist klar, der Druck liegt nun bei den Innviertlern, die Wattener haben, wenn auch mit Mühe, vorgelegt. Besonders in der ersten Halbzeit hatten die Gäste aus Tirol aber ihre Probleme mit den "Jungbullen".
"Es war megaschwer für uns, aber wir haben die Pflicht erfüllt", sagt WSG-Trainer Thomas Silberberger nach Schlusspfiff am "ORF"-Mikrofon. Vor der Pause sei sein Team für einen Titelanwärter viel zu zaghaft gewesen: "Auf gut tirolerisch: Ich habe ihnen in der Halbzeit einen Einlauf verpasst und das hat gefruchtet", so der Coach.
Licht und Schatten
Er habe in der Pause etwas lautere Worte gefunden, "scheinbar waren es die Richtigen", so Silberberger weiter. Nichtsdestotrotz zeigt sich der Übungsleiter nach dem Spiel wieder etwas versöhnt und durchaus zufrieden. "Es war klar, dass wir hier nicht auf das Torverhältnis schauen, wichtig sind die drei Punkte", so der 45-Jährige. Es war der vierte Sieg in Folge für seine Mannschaft.
Mit einem Vorsprung von drei Punkten nehmen die Tiroler aktuell den Spitzenplatz ein, aus ihrem Ziel, dem erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga haben sie nie ein Geheimnis gemacht.
Trotzdem kann man im Lager des Tabellenführers die Dinge realistisch einschätzen. So findet auch Benjamin Pranter, der mit seinem Elfmetertor zum 1:1 die Wende in Liefering eingeleitet hat, nicht nur positive Worte für die Auftritte der vergangenen Wochen.
Zwar habe man sich im zweiten Durchgang um fast 100 Prozent gesteigert und verdient gewonnen, aber: "Es läuft nicht richtig gut in letzter Zeit, wir sind sehr effektiv, wir gewinnen die Spiele, aber wir spielen teilweise alles andere als gut", so der zwölffache Saisontorschütze.
Das spricht für Wattens
Im Endeffekt sei das aber egal, so Pranter weiter. "Wir machen die drei Punkte und können hoffentlich am Ende die Schale hochheben", ergänzt er.
"Ich glaube, dass es ein Riesen-Vorteil ist, dass wir jetzt vorlegen haben können. Ried muss nachziehen am Sonntag und dann ist es eine Fifty-Fifty-Geschichte", so der Offensivakteur. Sein Trainer stimmt ihm da zu: "Jetzt liegt der Druck einzig und alleine bei Ried am Sonntag."
Silberberger weiß genau, was in den verbleibenden zwei Runden für seine Mannschaft den entscheidenden Unterschied ausmachen kann: "Ich glaube die Moral, dass wir seit Wochen Nerven wie Drahtseile haben. Heute waren wir in Rückstand, vor 14 Tagen bei den Juniors OÖ waren wir in Rückstand und wir haben es immer gedreht", so der WSG-Coach.
Er gibt offen zu, dass seine Mannschaft nicht immer den schönsten Fußball spielen würde, aber dafür einen sehr erfolgreichen. Und: "Genauso wirst du Meister."