Nichts war es für die WSG Wattens, die sicherlich darauf gehofft hatte, dass die SV Ried am Freitag gegen den SC Wiener Neustadt Punkte liegen lässt. Die Innviertler schickten aber eine klare Kampfansage in Richtung Tirol, schossen die Neustädter mit 7:0 aus dem Stadion.
Und so ist der Druck bei den Wattenern vor dem Auswärtsderby beim FC Wacker II (Sonntag, 10:30 Uhr, LIVE-Stream und LIVE-Ticker) noch etwas größer geworden.
WSG-Trainer Thomas Silberberger zeigt in der "Tiroler Tageszeitung" Respekt für den Gegner: "Schon ihre ganze Saison ist bemerkenswert", stellt aber klar, "wir wollen ja unbedingt in die Bundesliga."
Zwischen Freude und Bangen
Wackers Youngsters überzeugen im Frühjahr, entledigten sich schnell der (sportlichen) Abstiegssorgen und sammelten starke 18 Punkte. "Jetzt sind sie keinem Druck mehr von hinten ausgesetzt", sagt Silberberger und will damit verdeutlichen, dass die Innsbrucker befreit aufspielen können.
Aber: Wenn die Kampfmannschaft den bitteren Gang in die 2. Liga antreten muss, steht für Wacker II, egal auf welcher Schlussplatzierung, der Abstieg in die Regionalliga. Daran will Trainer Florian Schwarz aber keinen Gedanken verschwenden.
Besonders die Tatsache, dass Wattens bei eigenem Aufstieg und gleichzeitigem Abstieg von Wacker die neue Nummer eins in Tirol werden könnte, sorgt für Gesprächsstoff.
"Man muss dieses Spiel aber nicht größer machen, als es ist", versucht Schwarz etwas Brisanz aus dem Match zu nehmen. Aufseiten von Wacker würde man "ganz normal über den Gegner sprechen."
Besondere Beziehung
Silberberger und Schwarz verbindet eine besondere Beziehung, als Aktive kickten sie gemeinsam für den FC Tirol und Wörgl. Silberberger spricht in höchsten Tönen von seinem Gegenüber: "Ich mag den Flo narrisch gern. Ich mag seine ehrliche und direkte Art, außerdem hat er auch einen guten Schmäh."
Er würde aber auch wissen, dass Schwarz taktisch und in Sachen Aufstellung immer für Überraschungen gut sei.
Es ist in Tirol also alles angerichtet für einen heißen Tanz im Derby, in das Wacker II trotz Heimvorteil und toller Form als Außenseiter geht. Auch im Innviertel wird man die Partie gespannt verfolgen, aktuell hat die SV Ried zwei Punkte Vorsprung an der Tabellenspitze.
Der Druck liegt bei Wattens, die jungen Innsbrucker hätten aber wohl nichts dagegen, wenn man dem Lokalrivalen sein großes Ziel vermiesen könnte.
