Es war wohl die spektakulärste Verpflichtung eines Klubs aus der HPYBET 2. Liga im vergangenen Winter.
Der Tabellenführer WSG Wattens stellt Sinan Kurt als Neuzugang vor. Der 22-Jährige kann trotz seines Alters bereits eine eindrucksvolle Vita vorweisen, stand schon bei Borussia Mönchengladbach, dem FC Bayern und Hertha BSC unter Vertrag.
In einem Interview mit der "SportBild" beklagt sich der WSG-Profi über den Druck, dem Jungprofis in seiner Heimat ausgesetzt werden.
"In Deutschland wird auf junge Spieler ein unfassbar großer Druck aufgebaut. Ich wollte es auf dem Platz immer allen beweisen. Ich wollte zu viel, immer die schwierigen Dinge machen, dabei sind die einfachsten die besten", so der Angreifer.
Kurt schwärmt über Bayern-Zeit
Zuletzt tauchte Kurt bei "Sport1" in einer Diashow über gescheiterte Jungprofis auf. Einen Vorwurf, den er sich nicht gefallen lässt.
"In Gladbach war ich sehr, sehr jung. Da bin ich nicht gescheitert. Bei Bayern war mir immer klar, dass es schwer wird mich durchzusetzen", so Kurt.
Wenn man aber ein Angebot der Bayern bekommen würde, sollte man es, nach Meinung Kurts, auch probieren.
Über die Zeit beim deutschen Rekordmeister, wo er zwischen 2014 und 2016 unter Vertrag stand, kommt der Neo-Wattener ins Schwärmen.
"Da herrscht ein Weltklasse-Niveau. Neben der Jugendzeit in Gladbach war das die schönste Zeit. Ich hatte mit Pep Guardiola den besten Trainer der Welt, der sich auch für mich immer sehr viel Zeit genommen hat."
Kurt, dem immer wieder fehlende Einstellung vorgeworfen wurde, gibt aber auch selbst Fehler zu. Er würde aber jeden Fehler nur einmal machen. Er habe daraus gelernt, stellt der Stürmer klar.
"Der Vorwurf, dass mein Umfeld schlecht ist, ist der größte Blödsinn."
"Kann machen, was ich will"
2015 sorgte Kurt für Schlagzeilen, als er mit einem Helikopter von Cannes nach St. Tropez flog. Die deutsche Boulevardpresse betitelte diesen Ausflug als "Protz-Trip".
Auch zu dieser Episode seiner Karriere hat der ehemalige U19-Teamspieler Deutschlands eine klare Meinung: "Der Flug hat 2.000 Euro gekostet, das ist eine Menge Geld. Aber es war ein Geschenk für mich selbst. Es war in meiner Freizeit, da kann ich machen, was ich will, wenn ich dabei niemanden verletze."
Während er also auf seine Zeit in München durchaus positiv zurückblickt, sind die drei Jahre bei der Hertha ein dunkles Kapitel für Sinan Kurt.
"Da wurde mir der Spaß am Fußball genommen", sagt er. Schuld daran war auch das schlechte Verhältnis zu Trainer Pal Dardai.
"Es ist kein Geheimnis, dass ich mit dem Trainer in Berlin kein gutes Verhältnis hatte. Ich habe nie eine richtige Chance bekommen. Ich war lange im Kader, aber bei Fünf-Minuten-Einsätzen ist es schwer, ein Zeichen zu setzen."
Wattens will er nun als Sprungbrett nutzen, um seine Karriere wieder in Schwung zu bringen. Mit 22 Jahren hat Kurt immer noch die Möglichkeiten eine starke Karriere hinzulegen.
Seit seinem Wechsel nach Tirol stand er in allen sechs Partien der 2. Liga auf dem Feld. Ein Scorerpunkt ist im bisher nicht gelungen.