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Vorschau 17/18: WAC

Können die Wolfsberger den Abgang mehrerer Leistungsträger kompensieren? Die LAOLA1-Vorschau:

Vorschau 17/18: WAC Foto: © GEPA

Seit mittlerweile fünf Jahren ist der WAC eine fixe Größe in der Bundesliga.

Nach dem Aufstieg 2012 setzte es die Plätze 5, 7, 5, 6 und 8 - in den letzten drei Jahren ist somit ein kleiner Abwärtstrend erkennbar. Dennoch können die Kärntner mit ihrer soliden Arbeit auf und neben dem Platz - ohne die ganz großen finanziellen Möglichkeiten - nach wie vor als Vorbild für einige kleinere Klubs herangezogen werden.

Wie gut ist der Kader für die kommende Saison? Was kann man von den Wolfsbergern erwarten? Wie sieht die Wunschelf aus?

Diese und mehr Fragen versuchen wir, im LAOLA1-Sommercheck zu beantworten:

Die selbsternannten Ziele, jünger zu werden und den Kader etwas zu verkleinern, wurden im Sommer umgesetzt. Sieben Abgängen stehen nur drei (junge) Neuzugänge gegenüber.

Zugänge Abgänge
Bernd Gschweidl (Wr. Neustadt) Philip Hellquist (unbekannt)
Dominik Frieser (Kapfenberg) Dario Baldauf (unbekannt)
Florian Flecker (Kapfenberg Jacobo (unbekannt)
Tadej Trdina (Allerheiligen)
Peter Tschernegg (St. Gallen)
Joachim Standfest (Karriereende)
Philipp Prosenik (Leih-Ende Rapid)

Mit Bernd Gschweidl, Dominik Frieser und Florian Flecker kamen drei interessante Spieler mit Potenzial aus der Ersten Liga ins Lavanttal. Dafür verloren die "Wölfe" auch einiges an Qualität. Joachim Standfest - der gerne noch weitergemacht hätte - wurde in die Pension geschickt, der langjährige Leistungsträger Jacobo ebenfalls abgegeben.

Auch Philipp Prosenik und Philip Hellquist sowie der zum FC St. Gallen gewechselte Peter Tschernegg hinterlassen Lücken. Diese müssen nun intern gefüllt werden.

WUNSCHELF UND KADERBEWERTUNG

TOR:

Im Kasten sollte es keine gröberen Veränderungen geben. Alexander Kofler ist die Nummer 1, dahinter folgt Christian Dobnik. Der ehemalige Deutschland-Legionär Raphael Sallinger (21) kommt nach, der Youngster soll seinen routinierteren Teamkollegen Dampf machen.

LAOLA1-Bewertung: Sorgen müssen sich die Wolfsberger im Tor zwar keine machen, überaus gut aufgestellt ist man aber auch nicht. Kofler und Dobnik sind keine schlechten Torhüter, allzu viel Luft nach oben haben beide aber wohl nicht.



ABWEHR:

Nemanja Rnic ist in der Innenverteidigung fixe Stammkraft, am Kapitän führt kein Weg vorbei. Sein Vorgänger Michael Sollbauer, der zuvor die Schleife trug, hat bei Heimo Pfeifenberger einen schweren Stand und dürfte zu Beginn wohl nur auf der Ersatzbank sitzen. Es sieht so aus, als würde "Sechser" Boris Hüttenbrenner ins Abwehr-Zentrum rücken. Rechts soll Thomas Zündel in die Fußstapfen von Joachim Standfest treten, auf der anderen Seite steht nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Christian Klem mit Stephan Palla nur ein gelernter Linksverteidiger zur Verfügung. Mittelfeldspieler Christopher Wernitznig wurde deshalb nach hinten gezogen, er könnte diese Rolle zu Saisonbeginn einnehmen. Mit Daniel Drescher steht noch ein weiterer solider Innenverteidiger im Kader, der jederzeit einspringen kann. Außen sieht es dünner aus, Neuzugang Dominik Frieser - eigentlich Mittelfeldspieler - hat aber schon Erste-Liga-Erfahrung als Rechtsverteidiger gesammelt. Zudem scheint es nach wie vor möglich, dass der WAC aufgrund der vielen Zentrumsspieler und der wenigen Außenbahnspieler im 3-5-2 agiert.

LAOLA1-Bewertung: Sowohl bezüglich Qualität als auch Quanität sieht es in der Verteidigung nicht allzu rosig aus. Mehrere Spieler mussten bzw. müssen umgeschult werden oder auf ungewohnten Positionen aushelfen. Das kann zu Problemen führen.

MITTELFELD:

Aufgrund der zahlreichen variabel einsetzbaren Spieler herrscht im Mittelfeld etwas Gedränge. Hüttenbrenner, Mario Leitgeb, Daniel Offenbacher, Christoph Rabitsch und Gerald Nutz sind die Optionen für die zentrale Achse, Letzterer kann aber auch auf den Flügel ausweichen. Zudem wurde mit dem erst 16-jährigen Joshua Steiger (Geburtsdatum 16.4.2001) ein ganz junges Eigengewächs hochgezogen. Außen könnte der von Kapfenberg gekommene Florian Flecker gleich zu Beginn seine Chance bekommen, wenn Wernitznig tatsächlich in die Abwehr rutscht. Auch der andere Kapfenberg-Neuzugang Frieser ist ein Kandidat für den Flügel.

LAOLA1-Bewertung: Die Verantwortlichen müssen hoffen, dass die Neuzugänge Frieser und Flecker ähnlich einschlagen, wie in der Vergangenheit Nutz. Erwarten kann man dies von Spielern, die aus der zweiten Leistungsstufe kommen, aber nicht auf Anhieb. Mit Tschernegg und Jacobo wurde viel Qualität abgegeben, was sich in der Bewertung bemerkbar macht.

ANGRIFF:

Issiaka Ouedraogo scheint im Angriff eine Fixgröße zu sein, alleine durch seine Präsenz ist er eine gewährliche Waffe. Allerdings sollte der Mann aus Burkina Faso schleunigst seinen Torriecher wiederfinden, denn seit seiner erneuten Unterschrift im Winter gelang ihm in zehn Bundesliga-Spielen noch kein Tor. Daneben steht Pfeifenberger vor der Wahl zwischen Mihret Topcagic und Bernd Gschweidl. Topcagic kann hohe Bälle besser sichern - Gschweidl ist dafür flinker und geht mehr in die Tiefe. Zudem bewies der 21-Jährige in der Vorsaison bei Wr. Neustadt mit 8 Toren und 7 Assists in 34 Einsätzen, dass er effizient sein kann. Mit Dever Orgill haben die "Wölfe" noch einen weiteren Angreifer in der Hinterhand, der Jamaikaner ist aktuell jedoch verletzt.

LAOLA1-Bewertung: Die drei besten Torschützen der Vorsaison (Prosenik, Tschernegg, Hellquist) sind nicht mehr beim WAC. Es ist kein Spieler in Sicht, dem man Stand jetzt sieben bis zehn Saisontore zutraut. Am ehesten könnte wohl Gschweidl zum Goalgetter avancieren, der muss sich aber erst einmal in der höchsten Spielklasse beweisen.

TRAINER:

Heimo Pfeifenberger ist bei den Wolfsbergern unumstritten und dennoch herrschte in der Vorsaison Unklarheit, ob er an Bord bleiben würde oder nicht. Schließlich hat sich der 50-Jährige aber entschieden, seinen Vertrag zu verlängern. Trotz des Kader-Abbaus und der Verjüngungskur zeigt er sich mit den Transferaktivitäten zufrieden. "Sonst hätte ich nicht unterschrieben", so der Ex-Profi. Vor einem Sportdirektor muss er sich weiterhin nicht rechtfertigen, Präsident Dietmar Riegler hat das Heft in der Hand und ist sein unmittelbarer Vorgesetzter. Pfeifenberger schreckt nicht davor zurück, unpopuläre Maßnahmen zu setzen - siehe die "Pensionierung" von Standfest, die Trennung von Jacobo oder die Degradierung von Sollbauer.

LAOLA1-Bewertung: Lange Zeit galt Christian Ilzer als heimliches "Mastermind" im Hintergrund. Der ehemalige Co-Trainer wanderte im Sommer ab und ist nun Cheftrainer bei Hartberg. Bleibt abzuwarten, wie sich Pfeifenberger ohne seine rechte Hand schlägt. Mit Robert Ibertsberger soll ein prominenter Assistent den Abgang vergessen machen. Pfeifenberger mag kein Konzepttrainer oder Taktikfuchs der allerneuesten Schule sein, aber er hat schon bei Wr. Neustadt und auch beim WAC bewiesen, oft mehr aus einer Mannschaft herauszuholen, als man ihr auf dem Papier zutrauen würde.


SO TIPPT DIE LAOLA1-REDAKTION:

Rietzler Altmann Prantl Karper Wechtl Kastler Terler Nemetz
1. Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg
2. Rapid Rapid Austria Austria Rapid Austria Austria Rapid
3. Austria Austria Rapid Rapid Austria Rapid Rapid Austria
4. Admira Sturm LASK Sturm LASK Sturm LASK LASK
5. Sturm LASK Sturm LASK Sturm LASK Sturm Sturm
6. LASK Admira Mattersburg Admira Admira Admira Admira Admira
7. Altach Altach Admira Mattersburg Mattersburg Mattersburg St. Pölten Mattersburg
8. St. Pölten Mattersburg St. Pölten Altach Altach Altach Altach Altach
9. Mattersburg St. Pölten Altach WAC WAC WAC Mattersburg WAC
10. WAC WAC WAC St. Pölten St. Pölten St. Pölten WAC St. Pölten

FAZIT

Auf den WAC wartet eine Übergangs-Saison - weg von älteren Leistungsträgern und hin zu jüngeren Spielern mit Potenzial. In Kärnten ist man sich bewusst, dass so ein Unterfangen nicht leicht ist. "Für uns ist der Klassenerhalt ganz klar das Saisonziel Nummer eins", sagt Trainer Heimo Pfeifenberger etwa. Es sieht so aus, als würden sich die Wolfsberger auf dem Papier zwischen Rang acht und zehn bewegen. Selbst wenn der Umbruch holprig ausfallen und am Ende der letzte Platz das Resultat sein sollte, könnte der Klassenerhalt in der Relegation immer noch perfekt gemacht werden. Diese kleine Absicherung hat die Verantwortlichen wohl auch dazu bewegt, in diesem Sommer etwas umzukrempeln.


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