Die Grundformation ist ident, die Spielidee fast gleich und die bisherige Performance ähnlich gut - selten ließen sich zwei Mannschaften so gut vergleichen wie der FC Red Bull Salzburg und der SK Sturm Graz vor dem Showdown in der Admiral Bundesliga am kommenden Sonntag (17 Uhr im LIVE-Ticker).
Nur drei Zähler plus Sternchen trennen die beiden österreichischen Spitzenmannschaften drei Spieltage vor Schluss. Mit einem Sieg in der Red Bull Arena können die "Bullen" vorzeitig die Meisterschaft fixieren, die "Blackies" dieselbige bei eigenem Erfolg wieder spannend machen.
Wer momentan das bessere der beiden Teams ist, wird sich am Sonntag entscheiden. Schon jetzt wollen wir aber von dir wissen, wer die besseren Einzelspieler hat.
LAOLA1 vergleicht die erwartete Startelf der beiden Mannschaften Position für Position und lässt dich abstimmen, wen du jeweils für den (zurzeit) besseren Spieler im direkten Head-to-Head hältst:
TOR: PHILIPP KÖHN VS. ARTHUR OKONKWO
Der Schweizer Philipp Köhn hat in dieser Saison nochmal einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht. Von einem zuvor schon recht kompletten Torwart entwickelte sich der 25-Jährige zu einem, der kaum Schwächen hat. Mit einem Zu-Null-Spiel am Sonntag würde Köhn eine Zu-Null-Quote von 50% in dieser Saison aufweisen - eine irre Quote für einen Salzburger Schlussmann. Im kommenden Sommer könnte der gebürtige Deutsche den Sprung in eine größere Liga wagen.
Arthur Okonkwo ist vier Jahre jünger als sein Salzburger Gegenpart - und das merkt man teilweise noch. Dennoch konnte sich der 1,98-Meter-Riese aus dem Arsenal-Nachwuchs bisher für ein längerfristiges Engagement in der Steiermark empfehlen, eine Verlängerung seiner Leihe über den Sommer hinaus würde für alle Beteiligten Sinn machen. Noch kann der Engländer nicht mit dem wohl besten Torhüter der Liga, Philipp Köhn, mithalten. Noch.
LAOLA1-Meinung: Philipp Köhn; Salzburg: 1 - Sturm: 0
RECHTSVERTEIDIGUNG: AMAR DEDIC VS. JUSUF GAZIBEGOVIC
Äußerst talentiert, offensivstark, bosnisch - mit diesen Attributen könnten beide Rechtsverteidiger gemeint sein. Amar Dedic kehrte im vergangenen Sommer von seinem Leih- und Lehrjahr beim WAC in die Mozartstadt zurück und erarbeitete sich prompt einen Stammplatz, den er seither nicht mehr hergab. Der 20-Jährige ist trotz seines jungen Alters einer der konstantesten Salzburger, er verpasst kaum ein Pflichtspiel. Kein Wunder also, dass Spitzenvereine wie der FC Barcelona Interesse bekunden sollen.
Sein drei Jahre älterer Landsmann, Jusuf Gazibegovic, ist ebenfalls ein Dauerläufer, auch er treibt das Spiel seiner Mannschaft mit seinem Offensivdrang von hinten an. Der in Salzburg ausgebildete Außenverteidiger machte in dieser Saison nochmal einen Schritt in seiner Entwicklung nach vorne und ist die unumstrittene Nummer eins in der Rechtsverteidigung bei Sturm. Im bosnischen Nationalteam musste Gazibegovic wegen Dedic allerdings zuletzt auf links ausweichen, auch den direkten Vergleich mit dem Salzburger verliert er nach Meinung von LAOLA1.
LAOLA1-Meinung: Amar Dedic; Salzburg: 2 - Sturm: 0
RECHTE INNENVERTEIDIGUNG: OUMAR SOLET VS. DAVID AFFENGRUBER
Oumar Solet entschied sich im vergangenen Sommer gegen einen Wechsel zum FC Torino und für ein weiteres Jahr in Salzburg. Diese Entscheidung stellte sich als goldrichtig heraus: Nach einer speziell im Herbst hervorragenden Saison sollen mittlerweile größere Serie-A-Kaliber wie Inter Mailand beim 23-jährigen Franzosen anklopfen.
Solets aktuelle Performance ist stark - doch jene von David Affengruber ist noch besser. Der 22-jährige Niederösterreicher legte nach seinem Abgang vom FC Red Bull Salzburg, von dem er acht Jahre lang ausgebildet wurde, eine Entwicklung hin, die den Mozartstädter Verantwortlichen wohl noch heute etwas Herzschmerz bereitet. In einem Vergleich zweier äußerst vielversprechender Innenverteidiger spricht momentan Affengrubers neu entdeckter Torinstinkt - bereits vier Treffer hat er in diesem Frühjahr zu Buche stehen - für den Sturm-Kicker.
LAOLA1-Meinung: David Affengruber; Salzburg: 2 - Sturm: 1
LINKE INNENVERTEIDIGUNG: STRAHINJA PAVLOVIC VS. GREGORY WÜTHRICH
Die beiden wohl besten Innenverteidiger der Bundesliga gegeneinander antreten zu lassen, mag unfair erscheinen, ist aber notwendig, da sie auf der genau gleichen Position bei ihrem jeweiligen Team zum Einsatz kommen.
Für Strahinja Pavlovic spricht in diesem enorm engen Duell, dass der 21-jährige Serbe trotz seines jungen Alters bereits wie ein absoluter Abwehr-Haudegen auftritt und schier keine Schwächen zu haben scheint, für Gregory Wüthrich, dass er in dieser Saison nochmal eine Schippe auf seine zuvor schon starken Auftritte drauflegte und er einer der Anführer im starken Grazer Team ist. Letztlich entscheidet das enorm hohe Potenzial von Pavlovic nach LAOLA1-Meinung diesen Vergleich zweier Top-Innenverteidiger.
LAOLA1-Meinung: Strahinja Pavlovic; Salzburg: 3 - Sturm: 1
LINKSVERTEIDIGUNG: BERNARDO VS. DAVID SCHNEGG
Über diesem Duell hängt noch ein großes Fragezeichen. Nämlich jenes, ob diese beiden Akteure überhaupt spielen werden bzw. können. Bernardo wird schon die gesamte Saison über seiner Rolle als "Feuerwehrmann" gerecht und half dort aus, wo es gerade brennt. Zuletzt tat er dies nach dem Ausfall von Andreas Ulmer in der Linksverteidigung, der Salzburg-Kapitän könnte allerdings rechtzeitig zum Showdown wieder fit werden.
Auf der anderen Seite ist David Schnegg nach einer Schulterverletzung fraglich, im Fall der Fälle würde der 24-Jährige durch Amadou Dante ersetzt werden. Sollte Schnegg aber fit sein, gibt es momentan kaum formstärkere Linksverteidiger in der Bundesliga zu finden bzw. gar welche mit österreichischem Pass. Der ehemalige Lieferinger wurde im bisherigen Frühjahr quasi von Spiel zu Spiel stärker und ist mit seiner Physis nicht nur bei Standards ein enorm wichtiger Faktor im Sturm-Spiel.
LAOLA1-Meinung: David Schnegg; Salzburg: 3 - Sturm: 2
RECHTES ZENTRALES MITTELFELD: NICOLAS CAPALDO VS. STEFAN HIERLÄNDER
Diese beiden Kicker nehmen bei ihrem jeweiligen Klub eine ähnlich Rolle ein. Beide sind die Arbeiter in ihrem Team, die ihren Offensivstars den Rücken freihalten und für sie Räume zulaufen; beide gehören zu den erfahrensten Akteuren ihres jeweiligen Kaders und demnach zu den Führungsspielern.
Während Nicolas Capaldo mit neun Scorerpunkten zu einem der torgefährlichsten Mittelfeldspieler der Bundesliga zählt, blieb Sturm-Kapitän Stefan Hierländer in dieser Saison noch ohne Scorerpunkt. Sowohl der 24-jährige Argentinier als auch der 32-jährige Kärntner sind enorm wichtig für ihren jeweiligen Verein - Capaldo vielleicht noch um die Spur wichtiger.
LAOLA1-Meinung: Nicolas Capaldo; Salzburg: 4 - Sturm: 2
ZENTRAL DEFENSIVES MITTELFELD: LUCAS GOURNA-DOUATH VS. JON GORENC-STANKOVIC
Das Duell der beiden Anker der jeweiligen Raute. Auf der einen Seite steht mit Lucas Gourna-Douath ein ganz spannender junger Franzose, den die Mozartstädter im vergangenen Sommer zu ihrem Rekordtransfer machten. Teils zeigte der 19-Jährige mehr als nur gute Ansätze, teils war ihm seine Jugend und Unerfahrenheit noch anzumerken. Für die Partie am Sonntag ist er aufgrund von Oberschenkelproblemen noch fraglich.
Auf der anderen Seite steht mit Jon Gorenc-Stankovic der Stratege im Sturm-Spiel - in beide Richtungen. Kann der Slowene nicht spielen, ist der Qualitätsverlust deutlich zu merken. Zum Glück für Sturm ist dies selten der Fall, der 27-Jährige verpasst kaum Spiele und bringt immer seine Leistung. Ganz klarer Sieg für Gorenc-Stankovic in diesem Duell.
LAOLA1-Meinung: Jon Gorenc-Stankovic; Salzburg: 4 - Sturm: 3
LINKES ZENTRALES MITTELFELD: NICOLAS SEIWALD VS. ALEXANDER PRASS
Ähnlich wie in der linken Innenverteidigung stehen sich in diesem Vergleich zwei der besten Spieler der gesamten Liga gegenüber. Nicolas Seiwald gilt bereits seit der Vorsaison als solcher. Der 22-jährige Kuchler legte in dieser Saison auf ein zuvor schon enorm hohes Niveau nochmal eine Schippe drauf, ist mittlerweile Stammspieler im ÖFB-Team und wird ab kommendem Sommer mit RB Leipzig bei einem deutschen Top-Klub andocken.
Auch Alexander Prass machte in dieser Spielzeit einen weiteren großen Schritt nach vorne, er ist mittlerweile essenziell für das Grazer Spiel. Zuletzt wurde der 21-Jährige erstmals für das ÖFB-Team einberufen. Seiwalds Vorteil gegenüber Prass ist momentan vor allem das eine zusätzliche Lebensjahr an Erfahrung. Dass sich beide ÖFB-Hoffnungen auf einem richtig guten Weg befinden, steht aber außer Frage.
LAOLA1-Meinung: Nicolas Seiwald; Salzburg: 5 - Sturm: 3
Sie spielten für Sturm Graz und Red Bull Salzburg
ZENTRAL OFFENSIVES MITTELFELD: OSCAR GLOUKH VS. OTAR KITEISHVILI
Auch auf dieser Position ist die genaue Besetzung auf beiden Seiten noch offen. LAOLA1 geht davon aus, dass Sekou Koita bei Salzburg wieder in den Angriff rücken und Oskar Gloukh für ihn auf der Zehn wirbeln wird, und, dass Otar Kiteishvili bei Sturm wie zuletzt den Vorzug gegenüber Tomi Horvat bekommen wird.
Sowohl Gloukh als auch Kiteishvili haben ein ähnliches Spielerprofil. Beide sind kleingewachsene Dribblanskis, die vor allem darin glänzen, ihre Mitspieler an vorderster Front in Szene zu setzen. Was die beiden Zehner trennt, ist ihr Alter. Während der 19-jährige Israeli Gloukh erst im Winter 2023 in der Mozartstadt andockte, sich aber überraschend schnell in die Mannschaft einfügte, kickt der 27-jährige Georgier Kiteishvili schon fast fünf Jahre in Österreich und ist nach vielen, vielen Verletzungen endlich wieder in absoluter Top-Form. Diese Form ist es auch, die diesen engen Vergleich nach LAOLA1-Meinung zugunsten des Grazer Zehners entscheidet.
LAOLA1-Meinung: Otar Kiteishvili; Salzburg: 5 - Sturm: 4
RECHTER STÜRMER: SEKOU KOITA VS. MANPRIT SARKARIA
Auch dieser Vergleich bringt ein verbindendes Element mit: Sowohl Sekou Koita als auch Manprit Sarkaria machten über den Winter einen Riesen-Form-Sprung und gehören mittlerweile zu den wichtigsten Akteuren ihres jeweiligen Teams.
Koita, der im Herbst verletzungsbedingt kaum am Platz stand, rutschte auch aufgrund der aktuellen Salzburger Verletzungsmisere in die Startelf und gab seinen Platz in dieser seither nicht mehr her. Vier Treffer und fünf Assists, davon viele spielentscheidende, konnte der 23-jährige Malier in diesem Kalenderjahr schon verbuchen, damit ist er einer der Schlüsselspieler der "Bullen" auf ihrem Weg zum zehnten Meistertitel in Folge.
Noch erfolgreicher agierte im bisherigen Frühjahr Sarkaria. Elf Scorerpunkte sammelte der flinke Linksfuß bereits, dazu schoss er seine "Blackies" mit einem Doppelpack zum ÖFB-Cup-Titel. Und das, nachdem auch der 26-Jährige im Herbst nicht immer Stammspieler bei Sturm war. Auch in diesem engen Vergleich entscheiden nach Meinung von LAOLA1 Nuancen, nämlich die etwas besseren Scorerpunkte zugunsten von Sarkaria.
LAOLA1-Meinung: Manprit Sarkaria; Salzburg: 5 - Sturm: 5
LINKER STÜRMER: BENJAMIN SESKO VS. EMANUEL EMEGHA
Beide sind blutjung, pfeilschnell und kaum zu verteidigen, doch nur einer trifft in diesem Frühjahr mit einer herausragenden Regelmäßigkeit ins gegnerische Tor: Benjamin Sesko.
Der Slowene kann spät aber doch noch sein fast unausschöpfliches Potenzial in der Mozartstadt zur Schau stellen und ist momentan am besten Wege, Salzburg kurz vor seinem Wechsel zu RB Leipzig fast im Alleingang zum Meistertitel zu schießen. Für zehn der bisher 28 Mozartstädter Treffer im Bundesliga-Frühjahr zeichnete sich der 19-Jährige verantwortlich.
Auch Emanuel Emegha hätte eine ähnlich gute Quote vorweisen können - wenn der 20-jährige Holländer nicht immer wieder an seiner eigenen Chancenverwertung scheitern würde. Der Gewinner in diesem Vergleich kann nur Benjamin Sesko heißen.
LAOLA1-Meinung: Benjamin Sesko; Salzburg: 6 - Sturm: 5
Der Tabellenrechner der Bundesliga-Meistergruppe:
Das Geheimnis der Raute von Salzburg und Sturm im VIDEO:
