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1,95-Meter-Hüne, Modric-Kollege: Das ist Rapids Neo-Stürmer

Er bereitete bereits dem FC Bayern München Probleme. Nun soll Dion Beljo Wien-Hütteldorf in Ekstase versetzen. LAOLA1 stellt Rapids neuen Torjäger vor.

1,95-Meter-Hüne, Modric-Kollege: Das ist Rapids Neo-Stürmer Foto: © getty

Der SK Rapid hat einem ereignisreichen Transfersommer am 9. Juli die Krone aufgesetzt.

Dion Beljo verlässt den FC Augsburg und wechselt leihweise zum Traditionsklub aus Wien-Hütteldorf.

Der Kroate lässt die Deutsche Bundesliga vorerst hinter sich und geht kommende Spielzeit in Grün-Weiß auf Torjagd (Alle Infos >>>).

Eine Neuverpflichtung, die bei näherer Betrachtung definitiv dem Prädikat Transfercoup gerecht wird - denn im zarten Alter von 22 Jahren ärgerte Rapids neuer Mann bereits den deutschen Rekordmeister, schoss seinen Jugendklub zum Aufstieg und spielte Seite an Seite mit einem Weltfußballer.

Doch wer ist Dion Beljo? LAOLA1 stellt euch den Neo-Rapidler vor.

Foto: © getty

Aufstiegsheld als Teenager

Wer sich den Karriereweg des Dion Drena Beljo zu Gemüte führt, erkennt eine klare Tendenz - sein Weg führte ihn zumindest bis vergangene Saison stets nach oben.

Seine ersten fußballerischen Schritte machte der in Zagreb geborene 2002er-Jahrgang bei Cibalia Vinkovci. Bei seinem Jugendklub durchlief der junge Beljo alle Nachwuchsmannschaften, parallel stand er ab der U16 regelmäßig für sämtliche U-Nationalmannschaften Kroatiens auf dem Feld.

Der Sprung in den Erwachsenenfußball ließ nicht lange auf sich warten. Ab der Saison 2018/19 gehörte der damals erst 16-Jährige bereits der Kampfmannschaft des damaligen Drittligisten aus der ostkroatischen Stadt Vinkovci an.

Mit zehn Toren und neun Assists hatte der Teenager einen Löwenanteil am Aufstieg des Klubs in die zweitklassige "1. NL"Mit dem NK Osijek klopfte im darauffolgenden Sommer ein nationaler Spitzenklub an. Ein Wechsel, der logische Schritt für den Youngster, der vor allem körperlich seinem Alter stets voraus war.

Durchbruch im kroatischen Oberhaus

Nach zwei Spielzeiten beim Erstligisten, in denen er primär für die zweite Mannschaft zum Einsatz kam, wagte sich Beljo auf sein erstes Leihabenteuer. Der NK Istra verpflichtete den damals 19-Jährigen für ein Jahr - von da an war Beljo nicht mehr aufzuhalten.

Für den Klub aus Pula traf er in 34 Partien in der Supersport HNL 15 Mal, im Cup gelangen ihm gar fünf Treffer in drei Spielen. Zahlen, die auch Stammklub Osijek und den damaligen Cheftrainer Nenad Bjelica nicht unbeeindruckt ließen.

Nach seinem Leihspiel machte Beljo in Osijek dort weiter, wo er bei Istra aufgehört hatte - fünf Tore schoss er an den ersten sieben Spieltagen. Während Bjelica wenig später seinen Job los war, netzte Beljo als Stammkraft unter dem österreichischen Coach Rene Poms munter weiter und verbuchte in elf Spielen weitere drei Tore und drei Assists in der ersten Liga, darunter gegen Dinamo Zagreb. Kroatien war nicht mehr groß genug, stattdessen ereilte den 20-Jährigen der Ruf Deutschlands.

Beljo - "Power" und die nötige Dosis Spielwitz

3,5 Millionen Euro ließ der FC Augsburg im Jänner 2023 letztendlich springen, um das Stürmer-Juwel in die Deutsche Bundesliga zu lotsen. 

Dass die Fuggerstädter den Zuschlag für die Dienste Beljos erhielten, war alles andere als aufgelegt - mit Borussia Mönchengladbach und dem VfB Stuttgart ritterten auch andere deutsche Traditionsklubs um die Dienste des Shootingstars.

"Wir sind stolz, dass wir Dion Beljo trotz großen Interesses von anderen Klubs von unserem Weg überzeugen konnten und er sich für unseren FCA entschieden hat. Mit ihm erhalten wir einen körperlich starken Mittelstürmer, der mit seinen Qualitäten und seiner Power unser Offensivspiel verstärken wird", schwärmte Augsburgs Geschäftsführer Stefan Reuter damals von der Neuverpflichtung.

"Körperlich stark" und "Power" - Attribute, die sich der 22-Jährige zweifelsohne an die Brust heften darf. Vergleiche mit Superstars wie Erling Haaland und Benjamin Sesko kommen ob des Pakets, das der Kroate mitbringt, nicht von irgendwoher.

1,95 Meter groß, 84 Kilogramm schwer und dennoch mit Athletik und Explosivität gesegnet - Beljo ist ein Kraftpaket, das Paradebeispiel eines Sturmtanks. Allerdings stellt er Gegner nicht nur mit seinen körperlichen Attributen vor Probleme - der Linksfuß verfügt ganz im Stile eines echten Neuners über einen starken Schuss, sowie ausgeprägte Qualitäten im Kopfballspiel und Dribbling.

 

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Märchenhafte Anfangsmonate

Den Vorschusslorbeeren schien Beljo bei seinem neuen Arbeitgeber anfangs auf Anhieb gerecht zu werden.

Unter Trainer Enrico Maaßen etablierte sich der junge Stürmer in seiner ersten Saison abseits der Heimat sofort zum Stammspieler.

Gleich in Runde eins spulte der Youngster bei seinem Debüt gegen Borussia Dortmund 76 Minuten ab und steuerte dabei gleich seinen ersten Assist bei. Im restlichen Frühjahr sollte in der Augsburger Startaufstellung kaum ein Weg an dem im Winter aus Kroatien geholten Stürmertalent vorbeiführen.

Beljo startete in 16 von 19 Partien in der Bundesliga, traf drei Mal, lieferte ebenso viele Vorlagen und verhalf seinem Neo-Klub damit auch zum Klassenerhalt.

Vermeintlich tolle Vorzeichen für die Saison 2023/24 - an Spieltag eins durfte Beljo zwar nur 32 Minuten mitwirken, schickte am zweiten Spieltag im Duell mit dem FC Bayern München aber eine klare Message an Noch-Trainer Enrico Maaßen.

Zwischen Augsburg-Frust und Nationalteam-Ehren

Nach seiner Einwechslung überwand Beljo Bayern-Schlussmann Sven Ulreich und erzielte den 1:3-Ehrentreffer in der Allianz-Arena. Beljo kehrte daraufhin am dritten Spieltag gegen Bochum in die Startelf zurück und traf abermals.

Und dennoch ging es danach nur noch bergab - Förderer Enrico Maaßen musste Anfang Oktober 2023 den Hut nehmen, der Däne Jess Thorup übernahm die Geschicke an der Seitenlinie des Klubs. Während es bei seinem Verein drunter und drüber ging, erfüllte sich im Gegenzug auf Nationalteam-Ebene ein Traum.

Mitte Oktober debütierte Beljo für die kroatische Nationalmannschaft - beim EM-Quali-Spiel gegen die Türkei durfte der Stürmer anstelle von Mateo Kovacic ab der 80. Minute ran. An der 0:1-Niederlage der "Vatreni" gegen die Türkei konnte Beljo Seite an Seite mit Luka Modric, Marcelo Brozovic und Josko Gvardiol allerdings nichts mehr ändern. Drei Tage später durfte Beljo gegen Wales ganze 45 Minuten lang mitwirken.

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Zurück in Augsburg, hieß es für Beljo, zurück in die harte Realität zurückzukehren. Kein einziges Mal stand Beljo im weiteren Saisonverlauf erneut in der Startelf, nicht ein einziger Scorerpunkt gelang ihm in der restlichen Spielzeit unter der Regie des dänischen Neo-Coachs. Am Ende einer gebrauchten Saison standen 590 Spielminuten aus 27 Partien zu Buche. Beljo war in der Stürmerhierarchie schon lange auf Rang vier zurückgefallen.

Re-Start in Wien-Hütteldorf

Beim SK Rapid soll Beljo nun wieder Fuß fassen.

Für eine verhältnismäßig niedrige Leihgebühr sicherte sich Grün-Weiß für die kommende Saison nun die Dienste des in Augsburg vor den Kopf gestoßenen Nationalteam-Kickers.

Eine kolportierte Kaufoption in Höhe von sieben bis neun Millionen Euro könnte Beljo am Ende der Saison womöglich zum teuersten Rapid-Transfer der Vereinsgeschichte machen.

 

 

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