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Aufreger bei Rapid-Sturm! Elfer, Rote, Verletzte

Das sagen Rapid und Sturm zu den heißesten Szenen wie Elfer und Feldhofer-Rot:

Aufreger bei Rapid-Sturm! Elfer, Rote, Verletzte Foto: © GEPA

Da war einiges los!

Der Schlager zwischen dem SK Rapid und Sturm Graz ließ zwar spielerisch große Glanzlichter vermissen, in puncto Emotionalität, Rivalität und Einsatz schenkten sich die beiden Teams beim 1:1-Unentschieden (Spielbericht >>>) in Wien-Hütteldorf aber wenig bis gar nichts.

Kampf und Krampf stand im Vordergrund und führte zu einer hitzig geführten Partie mit vielen Fouls, Unterbrechungen, Schiedsrichter-Kritik - und Aufregern. Denn einige diskussionswürdige Szenen heizten die von beiden Seiten tolle Fan-Stimmung noch weiter an.

Elfmeter, Gelb-Rot, Verletzte und Ausschluss des Trainers? Das alles hatte das Spitzenspiel vor 20.200 Zuschauern zu bitten. Die Trainer waren bei den Entscheidungen aber nicht immer einer Meinung.

LAOLA1 beleuchtet die Aufreger dieses heiß umkämpften Duells:

  • Elfmeter für Sturm - ja oder nein?

Es war eine knifflige Situation, die das Spiel auf den Kopf stellte und für so manchen Wutausbruch im Lager der Grün-Weißen sorgte. Der früh eingewechselte Leo Querfeld zahlte bei seinem Bundesliga-Debüt Lehrgeld, als sein Zweikampf mit Lukas Jäger im Strafraum gepfiffen wurde. Manprit Sarkaria verwandelte danach den fälligen Elfmeter (75.) zum 1:0 für Sturm, obwohl Rapid in dieser Phase mehr vom Spiel hatte.

Der VAR klopfte in Person von Manuel Schüttengruber bei Schiedsrichter Sebastian Gishamer an, der sich die Szene noch einmal anschaute und auf Strafstoß entschied. So ganz klar war im Nachhinein jedoch nicht, ob er ein Trikotvergehen oder den Kontakt an der Wade sah. "Glücklich, weil Querfeld trifft ihn am Fuß, aber klar zu geben", urteilte Sturm-Coach Christian Ilzer nach dem Spiel.

Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer hatte bei der Pressekonferenz eine etwas andere Sichtweise: "Live dachte ich, es war keiner. Im TV habe ich den Kontakt gesehen, der war da. Trotzdem denke ich, dass es schon sehr hart war, sonst kann man auf beiden Seiten immer wieder Elfer geben", war der Steirer gegen seine Landsleute und seinen Ex-Klub nicht ganz vom Vergehen überzeugt."

Davor bei "Sky" meinte er noch fassungslos: "O weh, oh mein Gott! Wenn man solche Elfer... ja, es ist wahrscheinlich ein Kontakt da, er stolpert auch deswegen. Wir hätten aber jedes Spiel drei bis vier Elfmeter, wenn man das immer gibt." Dabei unterstellt er Sturm Graz durchaus "Fallsucht": "Wir wissen auch, dass die Sturm-Spieler relativ schnell zu Boden gehen, darauf haben wir unsere Spieler vorbereitet. Es ist natürlich doppelt bitter, wenn es dann trotzdem passiert."

Auf LAOLA1-Nachfrage, ob Sturm leichter zu Boden gehe als andere Gegner, meint Feldhofer: "Wir haben probiert, die Standards so gut wie möglich zu verteidigen. Das haben wir gut gelöst. Dass das dann aus dem Nichts ein Elfmeter für Sturm ist, ist halt so. Ein Kontakt war da, den habe ich auch gesehen. Das sind die Fakten!"

  • Ilzer ärgert sich über Gelb-Rot für Wüthrich

Die Partie bekam in der Schlussphase noch einmal eine ganz neue Wendung. Sturm führte mit 1:0, verlor jedoch in der entscheidenden Phase Gregory Wüthrich mit Gelb-Rot. Seit der 68. Minute vorbelastet spielt sich der Innenverteidiger mit der Gefahr eines Ausschlusses.

Über die Gelb-Rote Karte gibt es schlussendlich dann doch ein einstimmiges Urteil. Wüthrich trifft Gegenspieler Max Hofmann übermotiviert nach einem Vorstoß in der gegnerischen Hälfte mit hohem Bein und fliegt in der 82. Minute vom Platz.

"Diese zweite Gelbe Karte ärgert mich, aber ich habe schon mit ihm gesprochen. Das ist im Affekt, er hat den Fuß schon oben gehabt und konnte ihn nicht mehr wegziehen", ärgerte sich Ilzer. "Es ist natürlich bitter, wenn man in der gegnerischen Hälfte die zweite Gelbe kassiert. Aber er hat in diesen zwei Partien enorm starke Leistungen gezeigt. Das passiert halt mal."

  • "Heimvorteil!" Torraub bei Niangbo-Vorstoß?

Die Sturm-Bank wütete, doch die Szene ging etwas unter. In der 23. Minute legte sich Niangbo den Ball vor und wäre womöglich durch gewesen. Rapid-Verteidiger Max Hofmann stand im Weg oder stellte sich in den Weg? Das ist die entscheidende Frage, nachdem der Routinier den Offensivakteur auflaufen ließ.

Das Spiel lief weiter, es gab nicht einmal einen Foulpfiff. Nach dem Spiel war jedoch sogar eine Rote Karte wegen Torraub in dieser Szene Thema. Sturm-Coach Ilzer reagierte darauf angesprochen schnippisch. Er habe es als "Heimvorteil Rapid" wahrgenommen.

"Der Schiedsrichter ist im Affekt einmal ein Thema, wie in der 23. Minute, wenn man sich mal kurz aufregt drüber, was normal ist, um eine Reaktion zu zeigen und zu spüren, dass wir auch da sind und präsent sein wollen. Aber im Endeffekt ist das alles nicht in unserem Einflusskreis", besänftigte Ilzer danach.

  • Unverständnis über Rot für Feldhofer

Weniger versöhnlich endete das Verhältnis zwischen Rapid-Coach Feldhofer und dem Schiedsrichter. Denn der Ex-Profi sah gegen Sturm Graz zum ersten Mal als Trainer die Rote Karte - und wusste nicht einmal genau wofür.

In der 96. Minute gingen die Gemüter noch einmal hoch, in der letzten Minute der Nachspielzeit. Es kam zu einer Meinungsverschiedenheit mit dem vierten Schiedsrichter und mündete in einer glatt Roten Karte, wodurch Feldhofer die letzten Augenblicke nicht mehr von der Bank verfolgen durfte.

Welche Worte genau gefallen waren, ist nicht übermittelt. Was vorgefallen war? Feldhofer schildert die Szene bei "Sky" so: "Gar nichts! Ich war auch sehr überrascht über die Rote. Ich habe eigentlich nur gesagt, dass man das Foul, bevor Druijf auf unsere Latte geschossen hat, auch in unsere Richtung geben hätte können. Das war anscheinend zu viel."

Dabei betont er, dass er überhaupt nur einmal mit dem vierten Offiziellen in Kontakt getreten und prompt bestraft worden sei. Nun droht Feldhofer eine Sperre, zumindest gegen Austria Klagenfurt am Mittwoch wird er nicht an der Seitenlinie stehen dürfen.

  • Verletztenflut auf beiden Seiten

Das Spiel war also nichts für schwache Nerven. Besonders schmerzlich waren die 97 Minuten für beide Teams in Bezug auf neue Verletzte. Der Schock um Rapid-Kapitän Christopher Dibon nach nur vier Minuten traf die Grün-Weißen ins Mark. Nach zwei Jahren Zwangspause droht nun eine neuerliche Knieverletzung - oder sogar das Karriereende (Alle Infos >>>).

Bei Sturm Graz droht sogar drei Akteuren das vorzeitige Saisonende. Gorenc-Stankovic wurde gestützt vom Platz geholfen, es soll sich um eine Knieverletzung handeln. Bei Anderson Niangbo zwicken die Adduktoren. Ähnlich bitter wie Dibon hat es jedoch Otar Kiteishvili getroffen.

Monatelang fiel der Georgier, der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Grazer aus und feierte im Frühjahr ein viel umjubeltes Comeback. Nun scheint die Wadenverletzung erneut aufgebrochen zu sein (Alle Infos >>>).

Ein "teurer Punkt" also für Sturm Graz in einem zerfahrenen Duell gegen Rapid. Tore sind übrigens auch gefallen - der Elfer-Treffer von Sarkaria und der Ausgleich durch Knasmüllner. In Erinnerung bleiben jedoch Kampf, Krampf und viele Aufreger.


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