Die Wiener Austria ist mit dem Trainingsauftakt am Dienstag offiziell in die neue Saison gestartet.
Vor dem ersten Mannschaftstraining auf dem Rasen äußerten sich Neo-Cheftrainer Stephan Helm und Sportvorstand Jürgen Werner zur Personalsituation, dem geplanten Stadionverkauf und realistischen Zielen für die kommende Spielzeit.
"Nicht die mit der größten Brieftasche"
Ein heißes Thema am Verteilerkreis sind Transfers, in den letzten Wochen gab es vor allem Wirbel um den Namen Aleksandar Dragovic. Zuletzt ist es aber wieder ruhiger um den Innenverteidiger geworden.
Werner erklärt: "Das ist ein bisschen eine enge Partie. Wir haben einige Gespräche mit Drago geführt, aber er hat natürlich auch andere Angebote. Wie man weiß, sind wir nicht die mit der größten Brieftasche, aber es ist noch nicht vom Tisch, also schauen wir, was in den nächsten Wochen passiert."
"Kleine Chance" auf weitere Asllani-Leihe
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Doch wie sieht es eigentlich bei den Personalien der letzten Saison aus?
Fix sind die Abgänge von Alexander Schmidt, James Holland, Frans Krätzig, Christian Früchtl (US Lecce, alle Infos >>>), Matthias Braunöder (Como 1907, alle Infos >>>) und wohl auch Can Keles (Karagümrük, alle Infos >>>).
Hoffnung besteht hingegen noch bei Fisnik Asllani. Zwar ist der von Hoffenheim ausgeliehene Deutsche aktuell wieder bei seinem Stammverein, laut dem Sportvorstand bestünde jedoch "eine kleine Chance", den Stürmer für eine weitere Saison an Bord zu holen.
Was mit Problemkind Manuel Polster passiert, ist ebenfalls unklar. Es gebe "Verhandlungen mit einem Klub", so der Sportvorstand.
Weitere Abgänge schließt Werner nicht aus. Verstärkt haben sich die Wiener bereits mit Ex-WAC-Stürmer Maurice Malone sowie dem Brasilianer Cristiano.
Stadionverkauf bis Ende Juni? "Nein, das ist unrealistisch"
Der Vollzug des Stadionverkaufes, welcher der Austria in finanzieller Hinsicht helfen soll, war eigentlich für bis Ende Juni angedacht. Auf Nachfrage, ob dieses Ultimatum noch stünde, erklärt Werner klar: "Nein, das ist unrealistisch".
Man sei aber "auf Schiene", Präsident Kurt Gollowitzer und Finanzvorstand Harald Zagiczek hätten sich darum gekümmert. "Ich denke, dass man das zum richtigen Zeitpunkt schafft und dann zum richtigen Zeitpunkt bekannt gibt."
Für diese Transferperiode wird das allerdings nichts mehr nutzen. Auf dem Transfermarkt konzentriere man sich vor allem auf ablösefreie Spieler, zudem "werden wir weiterhin auch auf junge Austrianer vertrauen", wie der 62-Jährige klarstellt.
Nachholbedarf und Update zu den Sorgenkindern
Auf welchen Positionen will man bei der Austria noch nachlegen, und wie sieht es eigentlich mit den Langzeitverletzten Marko Raguz, Ziad El Sheiwi und Florian Wustinger aus?
Laut Trainer Helm sei man täglich im Austausch, "es wird noch die eine oder andere Personalie dazukommen." Die "Veilchen" wollen in der Offensive aufrüsten, zudem soll nach dem Abgang von Routinier Holland dessen Lücke im Mittelfeld gefüllt werden.
Ein Update gibt Werner zu Raguz, El Sheiwi und Wustinger: "Sie sind alle gesund und trainieren in unterschiedlicher Ausprägung mit. Da sie lange nicht mehr gespielt haben, sind wir der Meinung, dass es mal wichtig ist, dass man über einen Zeitraum 90 Minuten in den Beinen hat, sprich Young Violets oder Kooperationspartner Stripfing, aber wir rechnen damit, dass alle drei im Laufe des Herbstes zu uns stoßen können und auch sowas wie Neuerwerbungen für uns sind."
"Zu Feuer entfachen"
Ein 1:0-Sieg gegen Sturm, ein 0:0 gegen Salzburg - nach verschossenem Elfmeter umso bitterer - diese Ergebnisse haben gezeigt, dass die Austria auch mit den aktuell Stärksten mithalten kann. Nun gilt es, diese Leistungen zu stabilisieren.
Das Vertrauen liegt in dieser Causa bei Stephan Helm und dessen Co-Trainer Christian Wegleitner, der die Austria im Saisonfinish noch in die Conference League-Quali geführt hat.
Den Schwung wolle man jetzt mitnehmen, sagt Helm. "Sie haben einen Funken erzeugt, der war mit den Fans gemeinsam spürbar, und den Funken werden wir zu einem Feuer entfachen und zu dieser Stabilität finden", so der Cheftrainer.
"Es muss einfach das Ziel sein, dass Austria Wien im oberen Playoff ist", so Werner. Ob und wie weit es dann noch nach vorne geht, hänge auch vom finalen Kader ab.