Die Mitgliederzahlen der österreichischen Profivereine

Viele österreichische Amateurvereine leben von ihren Mitgliedern.

Sie unterstützen den Verein finanziell und bekommen dafür oft Mitspracherecht im Klub. Aber wie sieht das eigentlich bei den heimischen Profiklubs aus?

LAOLA1 hat bei den Vereinen der Admiral Bundesliga und Admiral 2. Liga nachgefragt, wie viele Mitglieder sie zählen und in welcher Form diese den Verein mitgestalten können.

Dabei geben einige Vereine sowohl die Zahl zu den ordentlichen Mitgliedern, die zumeist bei diversen Vereinsentscheidungen stimmberechtigt sind, als auch zu den außerordentlichen Mitgliedern, die zwar einen Beitrag entrichten, aber im Gegensatz zu den ordentlichen Mitgliedern über keinerlei Entscheidungsgewalt verfügen, an.

Dabei nennt auch Serienmeister FC Red Bull Salzburg erstmals konkrete Zahlen.

Rapid als einsamer Spitzenreiter

Überlegener Spitzenreiter der Mitgliedertabelle der Admiral Bundesliga ist wenig überraschend der SK Rapid Wien, samt Nachwuchsteam in der Admiral 2. Liga.

So zählen die Hütteldorfer aktuell rund 18.000 zahlende Mitglieder, inklusive den "Greenies", den jüngsten Mitgliedern im Alter von 0-13 Jahren.

Um die Mitgliedschaft möglichst attraktiv zu gestalten, haben alle Beteiligten bei den Grün-Weißen die Möglichkeit, die Zukunft aktiv mitzugestalten und über Anträge in den Hauptversammlungen Ideen einzureichen, über die in weiterer Folge diskutiert und abgestimmt wird.

Des Weiteren sind diese bei der Wahl des Präsidiums, der Wahlkommission und des Beirats miteingebunden und aktiv stimmberechtigt. 

Um auch weiter aktiv Mitglieder anzuwerben, setzt man außerdem auf gezielte Außenwerbung durch verschiedene Events in Wien und Umgebung und Bevorteilungen, wie etwa einem Vorkaufsrecht von Tickets bei Heim- und Auswärtsspielen. 

Stadtrivale Austria mit ebenso vielen Begünstigungen

Zwar deutlich weniger, aber dafür dennoch ebenso bevorteilte Vereinsmitglieder zählt Stadtrivale Austria Wien.

Aus derzeit 5.850 außerordentlichen und 246 ordentlichen besteht die aktuelle Zahl von rund 6.100 zahlenden Mitgliedern der Veilchen, wobei selbige Zahl ebenso für die Young Violets, dem Nachwuchsverein in der Admiral 2.Liga, gilt.

Um aktiv Mitgliederbindung zu betreiben, bieten die Favoritner spezielle Veranstaltungen, wie etwa eine Besichtigung des Fanbusses oder jeweils ein Mitgliederfest für jung und alt, bei dem die Kampfmannschaft aktiv eingebunden wird.

Darüberhinaus haben alle Mitglieder ein Recht auf Mitbestimmung bei diversen Themen, wie etwa der Wahl der Klubhymne oder dem Design der Abokarte. 

Die Wahl des Präsidiums ist bei den Violetten hingegen exklusiv den 246 ordentlichen Mitgliedern vorbehalten. Über den Weg der Neuaufnahme ordentlicher Mitglieder geben die Veilchen, aufgrund derzeitiger Umstrukturierungen, keine Details bekannt. 

Liefering mit mehr Mitgliedern als Salzburg

Besonders bemerkenswert im Ranking ist der österreichische Meister FC Red Bull Salzburg. Dieser nennt gegenüber LAOLA1 eine genau Mitgliederzahl und das, obwohl über diese lange Zeit nur spekuliert wurde.

Die Mozartstädter zählen dabei insgesamt 125 Mitglieder und bilden damit das Schlusslicht jener Profivereine, welche LAOLA1 Auskunft gegeben haben.

Damit befindet sich der Verein auch hinter seinem eigenen Kooperationsverein FC Liefering. Der Klub aus Salzburg ist allerdings in der Admiral 2. Liga auf dem letzten Platz bei den Mitgliederzahlen.

Beide Vereine betonen dabei, dass die Mitglieder des Vereins ein Stimmrecht bei der jeweiligen Hauptversammlung besitzen.

Wer Mitglied beim FC Red Bull Salzburg oder dem FC Liefering werden möchte, muss einen Antrag für die Aufnahme stellen.

Darüber entscheidet in beiden Fällen dann der jeweiligen Vereinsvorstand des Klubs. Wie leicht oder schwer es daher ist, dem Klub beizutreten, ist nicht bekannt.

Cupsieger Sturm mit rasantem Anstieg

Einen deutlichen Aufschwung verzeichnet der frisch gebackene ÖFB-Cupsieger SK Sturm Graz.

In kürzester Zeit schnellten die Mitgliederzahlen nach dem jüngsten sportlichen Höhenflug von rund 5.800 Mitgliedern Ende 2022 nach oben und überschritten zuletzt gar die 7.000er-Marke. 

Dieser Anstieg liegt jedoch nicht nur am sportlichen Erfolgslauf der Grazer, sondern auch an einer erfolgreichen Strategie, um jedem Fan die passende Mitgliedschaft anzubieten.

So gibt es für einen jährlichen Beitrag von 100 Euro die Möglichkeit, als ordentliches Mitglied ("Black Member") aufgenommen zu werden und damit unter anderem aktiv die Zukunft des Vereins mitzubestimmen.

In der etwas weniger kostspieligen Variante hat man als "White Member" unter anderem ein Vorkaufsrecht auf diverse Tickets, zudem bieten die Grazer Familienmitgliedschaften und Angebote für Jugendliche und Kinder. 

Um bei den Blackies als Mitglied aktiv mitzuwirken und die exklusiven Vorteile zu nutzen, muss ein Antrag gestellt, vom Vorstand genehmigt und in weiterer Folge freigegeben werden. 

Klagenfurter Austria als Gegenpol

Einen etwas anderen Weg geht die Klagenfurter Austria.

Die Hauptgesellschafterin SEH Sports & Entertainment hat dort seit 2019 das Sagen. Das Profiteam wurde eigens ausgegliedert. Als Mitglieder zählen im Verein nur Spielerinnen und Spieler des Nachwuchses.

Dabei hat der Klub 450 Kinder und Jugendliche in 23 Mannschaften unter seinen Fittichen. Diese haben in den Entscheidungen des Klubs allerdings nichts zu melden.

Die Geschicke leitet das Präsidium und die Geschäftsführung der Austria Klagenfurt GmbH. Diese versuchen mit der Fanvereinigung Wir.Austrianer zu kooperieren.

So sieht die Mitgliedertabelle der Admiral Bundesliga aus: 

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Blau-Weiß Linz mit intensiver Bindung - LASK ohne Auskunft

Als einziger Verein der Admiral Bundesliga kann der LASK nicht gewertet werden, da es die Oberösterreicher ablehnen, ihre Mitglieder-Zahlen gegenüber LAOLA1 zu nennen.

In der Admiral 2. Liga scheint der FC Blau Weiß Linz besonders intensiv um Mitglieder zu werben. Der Klub versucht, wie er LAOLA1 mitteilt, über verschiedene Maßnahmen und Mitgliederpakete für eine Mitgliedschaft zu begeistern.

Dazu gehören neben einem Stimmrecht bei Hauptversammlungen, auch Rabatte beim Ticketkauf. Wer sich lebenslänglich dem Klub verschreibt, bekommt sogar ein Gratis-VIP-Ticket pro Saison.

Aktuell befinden sich die Linzer mit 251 Mitgliedern noch im ausbaufähigen Bereich. Mit dem möglichen Bundesliga-Aufstieg soll der Klub dabei allerdings in allen Bereichen wachsen.

Mit Ticketermäßigungen, Rabatten und Stimmrecht versuchen fast alle Profivereine Mitglieder zu bekommen.

GAK auch hier Spitzenreiter in der 2. Liga

Auf einen deutlich größeren Mitgliederrückhalt kann sich hingegen der GAK verlassen. Die Grazer zählen nach aktuellem Stand 1.300 Mitglieder, von denen allesamt ordentliche sind.

So sind alle Mitglieder auf der Generalversammlung ab einem Alter von 16 Jahren stimmberechtigt, wobei es bereits ab 10 Prozent der Mitglieder zu einer solchen kommt. 

Aufgrund der Corona-Pandemie wurden Mitgliederaktionen seitens des GAK zwar etwas vernachlässigt, man plant diese jedoch, neben Ermäßigungen im Fanshop und auf Abokarten als weiteren Vorteil einer Mitgliedschaft erneut stärker in den Fokus zu rücken.

Beim FC Dornbirn bleibt unklar, wie sich die Gesamtzahl von 700 Mitgliedern auf ordentliche und außerordentliche aufteilt.

Eine Überraschung gibt es überdies beim SV Lafnitz: Die Oststeirer vermelden auf Nachfrage, keine Mitglieder zu haben, weshalb die Lafnitzer in der untenstehenden Tabelle mit null Mitgliedern auf Rang elf geführt werden. 

Der aus dem Titelrennen ausgeschiedene SKN St. Pölten konnte uns, wie der FAC, aufgrund von internen Umstrukturierungen keine Auskunft über die aktuellen Mitgliederzahlen geben.

So steht es in der Mitgliedertabelle der Admiral 2. Liga: