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Demir? Druijf? So steht's um Rapids Kaderplanung

Demir bei Trabzonspor? Ex-Schützling für Feldhofer? So geht Rapid jetzt vor:

Demir? Druijf? So steht's um Rapids Kaderplanung Foto: © GEPA

Der SK Rapid hat Platz drei ganz fett in der Zielsetzung markiert.

Mit einem Sieg im Wiener Derby gegen Erzrivale Austria Wien könnte am Sonntag (ab 17 Uhr im LIVE-Ticker) ein Riesenschritt gelingen, nachdem der Meistertitel nach Salzburg ging und auch Platz zwei von Sturm Graz weggeschnappt wurde.

Dieser Endrang würde nicht nur eine europäische Gruppenphase garantieren, sondern dem Verein auch finanziell noch mehr Planungssicherheit geben. Auch wenn Sportdirektor Zoran Barisic das Sportliche in den Vordergrund rückt. Was Platz 3 bedeuten würde?

"Sehr viel! Weg von der wirtschaftlichen Seite wäre es vor allem aus sportlicher Sicht sehr wertvoll. Wir hätten wieder die Möglichkeit, uns international zu matchen, weiter zu wachsen, besser zu werden und uns auf das nächste Niveau in unserer eigenen Entwicklung zu hieven."

Platz 3? Finanziell, sportlich und als Transfer-Argument wichtig

Wobei der Geschäftsführer Sport dann doch festhalten muss: "Finanziell auch, eh klar." Dabei könnte gerade in dieser Hinsicht die Endplatzierung auch ein Zünglein an der Waage in der Kaderplanung sein.

Mit einem fixen Europacup-Startplatz würde Rapid über ein Argument mehr verfügen, um wechselwillige Spieler vielleicht doch noch vom Bleiben zu überzeugen.

"Unter anderem würde Platz drei viele Dinge erleichtern. Du brauchst ja kein Prophet zu sein, um zu wissen, dass dir eine fixe Gruppenphase im europäischen Bewerb viele Möglichkeiten eröffnet", holt Barisic aus, wobei ihm wichtig ist, zu betonen:

"Wir haben mit sehr viel Augenmaß gearbeitet und Maßnahmen gesetzt in Zeiten der Pandemie, wo wir nicht nur vorsichtig gewirtschaftet haben, sondern unser Weg im sportlichen Bereich beschleunigt wurde. Nicht, weil wir mussten, sondern weil wir wollten", verweist Barisic auf viele junge Spieler, die ins kalte Wasser geworfen wurden.

Die Ruhe vor dem (offiziellen) Kader-Umbruch

Stand Anfang Mai sind noch viele Fragen offen, wie der zukünftige Kader aussehen wird. Auch wenn mögliche Abschiede und Vertragsverlängerungen intern wohl bereits geregelt wurden, fehlt noch die offizielle Bekanntgabe. Doch der Sportchef bleibt seinem Weg treu und hält sich in vielerlei Hinsicht noch bedeckt.

Nachfragen nach der möglichen fixen Verpflichtung von Ferdy Druijf, dem womöglich schon besiegelten Abschied von Philipp Schobesberger oder der Zukunft der heiß begehrten Akteure wie Yusuf Demir, Marco Grüll, Emanuel Aiwu oder Robert Ljubicic weicht der 51-jährige Wiener aus.

Demir bei Trabzonspor: "Vielleicht Meistertitel gefeiert"

Vor allem die Personalie Demir sorgt wieder einmal für Stirnrunzeln in Hütteldorf. Der Barcelona-Rückkehrer, der bei Rapid noch nicht wieder zur Bestform gefunden hat, wird in türkischen Medien mit einem Wechsel zu Trabzonspor in Verbindung gebracht.

Am Wochenende war er in der Heimatstadt seiner Eltern im Stadion, als Trabzonspor den ersten Meistertitel seit 38 Jahren fixierte.

"Vielleicht hat er mit Trabzonspor den türkischen Meistertitel gefeiert. Die Familienmitglieder sind richtige Trabzon-Fans und kommen auch von dort", meint der Sportchef auf den Türkei-Trip seines Schützlings angesprochen.

Konkretes sei aber laut Barisic nicht gegeben. "Ehrlich gesagt habe ich keine E-Mail vom Klub oder eine Anfrage von einem Manager diesbezüglich. Bis jetzt ist noch nichts in meinem Email-Account, was eine Anfrage oder ein Angebot betrifft."

"Es wird viel passieren im Sommer - sehr viel!"

Trotzdem stellt der Sportchef nicht zum ersten Mal klar, dass im Sommer kein Stein auf dem anderen bleiben wird. Der angekündigte große Umbruch steht unmittelbar bevor, auch wenn es ihm schwer fällt, Spieler zu verabschieden.

"Es wird viel passieren im Sommer - sehr viel! Wir hatten sowohl im letzten Sommer als auch im Winter einen kleinen Umbruch und jetzt wird noch ein größerer Umbruch stattfinden", kündigt Barisic an und weist darauf hin, dass Rapid auch weiterhin vorsichtig agieren müsse.

"Trotzdem muss man bedenken, was wir alle erleben mussten in den letzten zwei Jahren. Scheinbar haben das viele vergessen. Schade! Aber es wird sich dann eh bemerkbar machen beim einen oder anderen, wenn die Strom- oder Gasrechnung kommt."

Nachhaltigkeit sei für Rapid der richtige Weg, während andere Klubs in Europa oder auch speziell in Österreich noch Probleme bekommen könnten. Besonders schwer trifft Barisic dabei auch das Aus des FC Wacker Innsbruck im Profi-Fußball, wo er als Kicker selbst ein paar Jahre verbrachte. "Das tut mir sehr weh, das war ein richtig großer Verein."

"Sache, die mir nicht so einfach fällt"

Wenn ein Transfer, eine Vertragsverlängerung oder ein Abschied bevorstehen würde, würde man dies kommunizieren. Aktuell wird alles abgearbeitet, allerdings gibt es noch keine neuen Informationen diesbezüglich.

"Jeder Personalie ist individuell zu betrachten. Ich habe mit den Spielern persönliche Gespräche geführt, die intern bleiben. Es geht dabei um Einzelschicksale. Es ist nicht so einfach, Gespräche zu führen, die für Spieler auch schmerzvoll sein könnten. Es sind zwar Profi-Fußballer, aber hinter jedem steckt auch noch ein Mensch. Das ist eine Sache, die mir nicht so leicht fällt", gibt "Zoki" zu.

Dass es ausgerechnet in dieser Transferperiode Langzeit-Rapidler wie Philipp Schobesberger oder auch Christopher Dibon erwischen könnte, sei dabei nur erwähnt. Bei Ersterem, der Topverdiener ist, dürfte dies wohl unvermeidbar sein.

Ex-Feldhofer-Schützling Peretz noch ein Thema bei Rapid?

Auch in puncto Neuzugänge ist es noch relativ ruhig, nach außen zumindest. Denn offiziell steht nur Admiras Roman Kerschbaum als Neuzugang für die kommende Spielzeit fest.

Gerüchten um ein Engagement von Feldhofers früherem WAC-Kicker Eliel Peretz erteilt der Trainer selbst mehr oder weniger eine Abfuhr. "Ich habe ihn damals sogar verpflichtet, war sehr stolz darauf, weil ich mich frühzeitig um ihn bemüht und den Deal geschafft habe. Das hat ganz gut funktioniert, dann hatte er Rückschläge mit Verletzungen", erinnert sich Feldhofer an den Israeli.

Im Bezug auf einen möglichen Transfer, sagt er: "Für uns ist es ein Gerücht, dazu wollen wir nicht viel sagen. Das schwebt seit meinem Antritt hier herum, es hat sich auch nichts verändert daran." Prinzipiell betont Barisic aber die hervorragende Absprache mit seinem Trainer.

Messi oder Lewandowski? "Wird sich nicht ausgehen"

Dass der Steirer auch Wünsche bezüglich Transfers geäußert hat, steht dabei außer Frage. "Jeden Wunsch kriegt er nicht. Wenn er Messi oder Lewandowski will, wird sich das dann nicht ausgehen", scherzt der Sportdirektor, um dann wieder ernst zu werden, "wir basteln gemeinsam an der Mannschaft und wollen die bestmöglichen Entscheidungen treffen."

Bei nur noch drei ausstehenden Runden kann es nicht mehr lange dauern, ehe die Verantwortlichen Tacheles reden müssen.

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