Almer; Stryger, Rotpuller, Filipovic, Martschinko; Holzhauser, Serbest; Venuto, Grünwald, Pires; Kayode.
Die erste Elf der Wiener Austria war im vergangenen Herbst praktisch in Stein gemeißelt, andere Spieler kamen nur zum Einsatz, wenn gewechselt werden musste oder den Stammkräften eine Pause gegönnt wurde.
Daran sollte sich auch 2017/18 nichts ändern. Eigentlich. Denn die Pläne der Violetten wurden in der laufenden Transferzeit ordentlich über den Haufen geworfen. Mehr als die Hälfte der Spieler aus der oben erwähnten Stammelf ist nicht mehr beim Klub oder fällt langfristig aus. Ein Umbruch wider Willen.
Die Langzeitverletzten
Robert Almer hat nach seiner schweren Knieverletzung in Rom schon drei Operationen hinter sich. Es ist fraglich, ob der ÖFB-Teamgoalie jemals zu alter Stärke zurückfinden wird, ein Comeback ist jedenfalls noch in weiter Ferne.
Kapitän Alexander Grünwald hat sich indes die x-te Knieverletzung in seiner Karriere zugezogen, ein Knorpelschaden musste operativ behoben werden, im Herbst steht er definitiv nicht mehr zur Verfügung.
Auch Lucas Venuto kämpft mit seinem Knie – in diesem Fall ein Kreuzbandriss. Für den Brasilianer ist ebenfalls erst 2018 wieder Fußball angesagt.
Willkommenes Geld für Kayode
Erwartbar war indes der Abgang von Larry Kayode. Der Nigerianer nutzt nach seinem Torschützenkönig-Titel und den ersten Länderspielen die Gunst der Stunde, um in eine größere Liga zu wechseln.
Manchester City wird den Goalgetter verpflichten und an La-Liga-Aufsteiger FC Girona verleihen. Fast vier Millionen Euro soll der Transfer in die Kassen der Veilchen spülen. Eine höchst willkommene Summe angesichts der finanziellen Anstrengungen, die der Umbau der Generali Arena mit sich bringt.
VIDEO: Wohlfahrt verkündet einen Neuzugang
(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)
Die Stamm-Innenverteidigung ist weg
Überraschender sind da schon die Probleme in der Innenverteidigung. Lukas Rotpuller konnte nicht dazu überredet werden, seinen auslaufenden Vertrag zu verlängern und sucht seit Wochen nach einer neuen Aufgabe außerhalb Wiens.
Mit Petar Filipovic kommt in derselben Transferzeit nun auch jener Mann, der in der Vorsaison neben Rotpuller gesetzt war, abhanden. Der Kroate macht von einer Ausstiegsklausel Gebrauch und übersiedelt in die Türkei zu Konyaspor.
Sportlich ein herber Verlust für die Violetten, die den Abwehrspieler sogar mit einer Gehaltserhöhung zum Bleiben überreden wollten. Finanziell zahlt sich der Wechsel für den FAK indes aus. Angeblich überweist Konyaspor eine Ablösesumme in siebenstelliger Höhe.
Die Personaldecke in der Innenverteidigung ist denkbar dünn, Handlungsbedarf dringend gegeben. Neben Neuzugang Heiko Westermann wird beim Hinspiel des Europa-League-Playoffs gegen Osijek Abdul Kadiri Mohammed auflaufen. Der 21-jährige Ghanaer ist zwar schon ein Jahr in Wien, hat aber erst 13 Pflichtspiele für die Austria absolviert, sechs davon in der Startelf.
Schon im Winter gingen zwei Innenverteidiger
Mit Alexandar Borkovic steht zwar ein hochveranlagter Innenverteidiger im Kader, nachdem sich der 18-Jährige in seinem Maturajahr befindet, kann er aber nicht jedes Training der Profis mitmachen und ist von Trainer Thorsten Fink eigentlich erst in der kommenden Saison so richtig eingeplant.
Spieler wie Stefan Jonovic, Tarkan Serbest, Michael Blauensteiner und Marco Stark haben zwar schon in der defensiven Zentrale gespielt bzw. tun das aktuell bei den Amateuren, sind aber nur Notnägel.
Im vergangenen Winter, also vor einem halben Jahr, wurden übrigens zwei Innenverteidiger abgegeben. Richard Windbichler wechselte mangels Perspektiven unter Fink nach Südkorea zu Ulsan, Patrizio Stronati wurde bis Winter 2017/18 in seine Heimat Tschechien an Mlada Boleslav verliehen.
Es besteht also dringender Handlungsbedarf. Und das nicht nur in der Abwehr. Nach dem Abgang von Kayode, der nur noch Formsache ist, soll auch ein neuer Stürmer kommen. Und für den Flügel wird ebenso ein neuer Mann gesucht.
Zwei Wochen bleiben Franz Wohlfahrt noch, um am Transfermarkt Nägel mit Köpfen zu machen. Es wird wohl eine hektische Zeit. So war das nicht geplant.