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Markus Schopp: Ein großer Macher in Hartberg

Der Cheftrainer gilt als Erfolgsfaktor des TSV Hartberg. Bei LAOLA1 spricht er über die Herausforderungen seiner Arbeit in der Oststeiermark.

Markus Schopp: Ein großer Macher in Hartberg Foto: © GEPA

Markus Schopp und der TSV Hartberg, es passt einfach.

Der 50-Jährige gilt als einer der Macher des Bundesliga-Klubs, kümmert sich um den sportlichen Bereich. Seit Dezember 2022 deckt er in einer Doppelrolle als Sportdirektor und Cheftrainer diesen Bereich ab, und das mit Erfolg. Platz fünf in der abgelaufenen Saison ist ein großes Ausrufezeichen für einen Verein mit bescheidenen Mitteln.

Zufall ist das nicht. Schopp hat eine klare Vision. "Wir wollen eine Plattform sein, die jungen Spielern die Möglichkeit gibt, sich zu entwickeln, unter der Prämisse erfolgreich zu sein", erklärt der 50-Jährige gegenüber LAOLA1

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Jede Menge Bewegung am Transfermarkt

Diese "Plattform" führt zu jeder Menge Bewegung am Transfermarkt. Bereits im Sommer 2023 hatte Markus Schopp zahlreiche Transfers und Leihen abzuwickeln und auch dieses Jahr bewegt sich in Hartberg einiges. 15 Zugänge und 15 Abgänge verbucht der Klub alleine in diesem Transferfenster.

"Es ist auch heuer ein spannendes Zusammenbasteln einer Mannschaft mit österreichischen Spielern, die teilweise gar nicht am Radar sind, Spieler mit jeder Menge Potential den nächsten Schritt zu gehen und Spielern mit mehr Erfahrung", beschreibt der 50-Jährige seine Arbeit am Transfermarkt.

Entrup als Hartberger Erfolgsbeispiel

Schopp muss in seiner Arbeit einige Dinge beachten. Legionäre kann er nur begrenzt verpflichten. Der TSV ist nämlich finanziell auf den Österreicher-Topf der Liga angewiesen. "Es unterscheidet die Herangehensweise in der Transferplanung. Du hast deine gewisse Anzahl an Spielern, die nicht aus Österreich kommen dürfen. Du musst im Vorfeld den österreichischen Markt sehr, sehr gut kennen. Da haben wir letztes Jahr einen richtig guten Job gemacht", so Schopp, der auf Maximilian Entrup verweist.

Schopp holte Entrup aus der Regionalliga. Jetzt spielt der 27-Jährige im Nationalteam.
Foto: © GEPA

Der Angreifer wurde mit 26 Jahren aus der Regionalliga Ost (FC Marchfeld) verpflichtet, zeigte mit 16 Treffern in 28 Partien auf und wurde als ÖFB-Teamspieler gewinnbringend an den LASK weiterverkauft. In der Form soll es weitergehen.

Das spricht sich herum und macht den TSV zu einer interessanten Adresse. Der kroatische Stürmer Patrick Mijic, der in Slowenien NK Rogaska mit drei Treffern zum Cuptitel verholfen hat, dürfte davon Wind bekommen haben. "Er wollte zu uns, es ist eine extrem interessante Entwicklung, dass Spieler nach Hartberg kommen wollen, die schon ein bisschen eine Vita haben. Das ist nicht selbstverständlich", erzählt Schopp.

Heil: "Das wird Zeit brauchen"

Diese hohe Bewegung ist alles andere als einfach für den Coach Markus Schopp. Spieler müssen zusammengeführt und integriert werden. Diesen Prozess erlebt Jürgen Heil hautnah mit. "Großteils wird eine komplett neue Mannschaft auf dem Platz stehen, am ersten Spieltag. Das wird Zeit brauchen. Wir waren letzte Saison zu Beginn auch nicht auf der Höhe, wie wir zum Schluss gespielt haben", so Jürgen Heil gegenüber LAOLA1

Die neuen Spieler muss Heil kennenlernen und führen. "Für mich als Mensch ist es spannend, neue Spieler kennenzulernen. Gewisse Menschen kannst du nicht mit dem ersten Blick einschätzen. Du weißt nicht gleich, ob wer sensibler ist oder du ihn härter angreifen kannst", meint Heil.

"Es haben sich alle sehr, sehr gut integriert. Wir sind wirklich eine Mannschaft, wo du glaubst, die spielen schon länger zusammen. Das ist der wichtigste Schritt."

Kapitän Jürgen Heil

Der erfolgreiche Weg des TSV Hartberg führte den Klub beinahe in den Europacup, erst im Finale des Playoffs gegen die Wiener Austria platzte der Traum. Die Oststeirer wollen in der kommenden Saison mit neuem Personal wieder angreifen. "Es ist eine super spannende Mannschaft mit ganz viel Potenzial.  Wir sind ein bisschen breiter aufgestellt, das ist wichtig. In der letzten Saison hatten wir auf einigen Positionen nicht diese Konkurrenz", freut sich Markus Schopp über mehr Breite im Kader

Auch die Integration dürfte geklappt haben, schenkt man Jürgen Heil Glauben. "Es haben sich alle sehr, sehr gut integriert. Wir sind wirklich eine Mannschaft, wo du glaubst, die spielen schon länger zusammen. Das ist der wichtigste Schritt", erzählt der Kapitän. 

Schopp hofft auf Bestätigung der Vorsaison

Mit der nötigen Anlaufzeit darf also wieder mit den Hartbergern gerechnet werden. Für viele Experten ist der TSV wieder ein heißes Thema für die Meistergruppe. "Gewisse Spieler werden sich entwickeln. Wenn wir in einen guten Lauf kommen, ist sicher viel möglich. Wir werden uns die Ziele nicht zu klein stecken", gibt sich Heil selbstbewusst, der anmerkt: "Es würde keine Welt zusammenbrechen, wenn wir die Top sechs nicht erreichen."

Markus Schopp meint zur bevorstehenden Saison: "Wir werden sehen, wohin der Weg führt. Die Leistungen in der letzten Saison haben gezeigt, wo es hingehen kann. Wir hoffen, dass wir das Ganze heuer bestätigen können."

Für Jürgen Heil ist auf alle Fälle klar, wie wichtig Markus Schopp für den Verein ist: "Er ist mit ein paar anderen der große Macher in Hartberg. Da kann man nur den Hut ziehen."


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