Lucas Venuto und Felipe Pires sind ziemlich beste Freunde.
Die beiden Brasilianer kennen sich seit ihrer Zeit bei RB Brasil. Danach ging das Duo zur U19 von RB Leipzig, um schlussendlich gemeinsam nach Salzburg zu übersiedeln.
Doch im Sommer 2015 trennten sich ihre Wege. Während Venuto zum SV Grödig und in Folge im Winter zur Wiener Austria übersiedelte, versuchte Pires beim FSV Frankfurt in der 2. Deutschen Liga sein Glück.
Nachdem Ende Juni der Leihvertrag der Hessen mit Stammverein Hoffenheim (Vertrag bis 2020) auslief, schlug FAK-Sportdirektor Franz Wohlfahrt zu und lotste den Flügelspieler leihweise für zwei Jahre zu den Violetten.
„Lucas hat meine Entscheidung stark beeinflusst“
Venuto hatte zweifelsohne seinen Anteil am Engagement, denn die große Freundschaft war für Pires ein Mitgrund, um in Favoriten anzuheuern. „Lucas hat meine Entscheidung stark beeinflusst. Ich habe mich bei ihm über die Austria erkundet. Er hat nur Gutes erzählt und gesagt: Felipe, bitte komm‘ zur Austria, damit wir wieder gemeinsam in einer Mannschaft spielen. Das ist ein gutes Team“, erzählt das Neo-Veilchen in gutem Deutsch im Gespräch mit LAOLA1.
„Gut“ ist ihm aber zu wenig: „Ich hoffe, dass in zwei, drei Jahren mein Deutsch perfekt sein wird, schließlich lerne ich die Sprache seitdem ich 18 Jahre alt bin.“
Ähnlich ambitioniert sind seine sportlichen Ziele. Pires strebt nach dem Höchsten: „Ich werde 100, nein 1000 Prozent geben und möchte alles gewinnen. Wir können Meister und Cupsieger werden.“
Saison in Frankfurt zum Vergessen
Die letztjährige Saison in Frankfurt möchte er hingegen schnell vergessen. „Es war schwierig. Im Gegensatz zur Bundesliga wird in der zweiten Liga mehr auf das Kämpferische geachtet. Ich bin ein Spieler, der den Ball braucht, doch Frankfurt war keine gute Mannschaft, da wurde sehr viel mit hohen Bällen agiert“, blickt Pires zurück.
Bei 20 Einsätzen brachte er es gerade einmal auf einen Treffer. Der Verein belegte den 17. Tabellenplatz und stieg in die dritte Liga ab.
Doch trotz zahlreicher Angebote aus Deutschland wollte Pires zurück nach Österreich, zur Austria. Und das nicht nur wegen „Buddy“ Venuto.
Dies bestätigt auch Wohlfahrt. „Wir sind mit ihm schon länger in Verhandlungen gewesen und er hat uns immer den Eindruck vermittelt, dass er zu uns wechseln möchte“, erklärt der 52-Jährige.
„Austria ist der beste Verein in Österreich“
Für Pires, der im Cupfinale 2015 das entscheidende 2:0 in der Verlängerung für Salzburg gegen die Austria erzielte, gehört sein neuer Verein zur „Cremè de la Cremè“.
„Austria ist der beste Verein in Österreich. Das sage ich aus voller Überzeugung“. Eine starke Ansage, immerhin kennt der Südamerikaner das Ambiente bei Red Bull.
„Ja, Red Bull mag ein toller Klub sein, aber die Austria hat eine riesengroße Tradition, da kann Red Bull nicht mithalten.“
Guter Einstand
Nach einer zweiwöchigen Eingewöhnungsphase läuft es für ihn bei den Veilchen bestens. Im zweiten Einsatz erzielte er beim 2:1-Testspielsieg gegen die Würzburger Kickers sein Premierentor im violetten Trikot.
„Der Klub hat mich super aufgenommen, ich bin sehr froh und glücklich. Die Austria ist meine neue Familie“, strahlt der Offensivspieler.
Als seine große Stärke bezeichnet der 1,78 m große Kicker Eins-gegen-eins-Situationen. „Das liegt mir, darin bin ich gut.“
Trainer Thorsten Fink sieht Pires als legitimen Nachfolger von Alexander Gorgon am Flügel. „Er ist schnell, hat eine gute Technik“, befindet der Deutsche.
„Wie ein Bruder für mich“
Gemeinsam mit Venuto will er als „brasilianische Flügelzange“ Angst und Schrecken in der Bundesliga verbreiten.
„Es ist jetzt einmal angedacht, dass Lucas rechts und ich auf der linken Seite zum Einsatz komme. Aber das letzte Wort hat der Trainer. Ich spiele überall und freue einfach nur, dass ich wieder mit Lucas zusammenspiele. Er ist wie ein Bruder für mich.“
Ziemlich beste Freunde eben.