D-Day für den SK Rapid!
Am Samstag, den 26. November ist es endlich soweit. Nach Wochen und Monaten der fehlenden Entscheidungsfähigkeit wird im Zuge der Ordentlichen Hauptversammlung ein neues Präsidium gewählt.
Der Abschied von Martin Bruckner ist seit der Blamage gegen den FC Vaduz im Conference-League-Playoff ebenso schon besiegelt, wie der Abschied des Geschäftsführers Wirtschaft Christoph Peschek, der vor Kurzem auch schon sein Büro räumte.
Das Chaos in grün-weiß beruhigte sich zuletzt zumindest durch einen sportlich versöhnlichen Endspurt in die Winterpause - unter Interimstrainer Zoran Barisic, dessen Zukunft auch von der neuen Vereinsführung abhängen wird.
Das musst du über Rapids Tag der Wahrheit wissen:
WAHL ODER NICHT WAHL - DAS IST HIER DIE FRAGE:
Die Wahl polarisiert, die Wahl sorgt für Unruhe, die Wahl stellt die Weichen für die Zukunft - aber ist es wirklich eine Wahl? Wie im Kommentar "Der SK Rapid hat (k)eine Wahl!" bereits vor mehr als einem Monat diskutiert, sorgt die Ausbootung mehrerer Listen zur Findung einer vereinten Liste auch unter Mitgliedern für Kopfschütteln.
Zwar soll aus Sicht der Hütteldorfer eine Schlammschlacht wie 2019 zwischen Martin Bruckner und Roland Schmid vermieden werden, allerdings sorgt die Streichung mehrerer Optionen durch ein sechsköpfiges Wahlkomittee nicht gerade für weniger Kritik. Die Gräben wurden so nur schon vor der Wahl geöffnet, einzelne Präsidiumsanwärter sowie die Zusammenstellung des Wahlkomitees hinterfragt. Ob eine Wahl wie diese dem demokratischen Gedanken entspricht, darf jeder für sich selbst entscheiden.
FIX IST DAS NEUE RAPID-PRÄSIDIUM NOCH NICHT:
Bei der Vorstellung von Alexander Wrabetz als auserwählten Präsidentschafts-Kandidaten war der ehemalige ORF-Generaldirektor immer wieder darum bemüht zu betonen, dass alles erst spruchreif wird, wenn seine Liste überhaupt gewählt wird.
Denn in dieser Hinsicht haben die Rapid-Mitglieder schon die Wahl. Die einzige übriggebliebene Liste muss nicht gewählt werden. Nur mit einer Mehrheit von über 50 Prozent bekommen Wrabetz und Co. den Zuschlag. Wird diese Hürde nicht genommen, wäre bei Rapid wieder einmal Feuer am Dach.
Auch wenn es auf den ersten Blick unwahrscheinlich wirkt und sich Steffen Hofmann und Co. sicherlich für genügend Unterstützung seitens der Anhängerschaft stark gemacht haben, könnte dieser Fall eintreten. Rapid würde dadurch aber NICHT führungslos über Weihnachten hinaus sein, da danach Paragraf 14 Ziffer 6 der Satzung greifen würde: "Die Befugnisse des Präsidiums enden erst, wenn ein neues Präsidium gewählt ist."
Zusätzlich würde der Prozess der Kandidatenfindung von Neuem starten inklusive einer Neuansetzung einer Hauptversammlung. Bis dahin müsste Martin Bruckner seine Agenden als noch amtierender Präsident erfüllen - förderlich wäre es in Rapids Situation mit anstehenden Personalentscheidungen aber mit Sicherheit nicht.
DIE PRÄSIDIUMSMITGLIEDER DER LISTE WRABETZ/HOFMANN:
Steffen Hofmann brachte den Ball überhaupt erst ins Rollen. Der grün-weiße Fußballgott suchte sich mit Alexander Wrabetz einen Präsidenten für seine Liste und wird noch bis zur Installierung mithelfen, sich dann aber aus den Präsidiums-Agenden zurückziehen. Intern wurde viel verbrannte Erde hinterlassen, Gerüchte über einen Putschversuch gegen das aktuelle Präsidium kursieren ebenso wie persönliche Eitelkeiten, die angeblich mitspielten.
Im Endeffekt kam es zur Fusion der Liste Wrabetz mit jener von Stefan Singer, durch die Singer selbst, Michael Hatz und Stefan Kjaer noch die Seiten wechselten. Dadurch entstand ein neunköpfiges Gespann, das durch Hofmanns baldigen Rückzug ins operative Geschäft ohne Nachbesetzung auf acht Vertreter schrumpfen wird.
Das sind die Präsidiumsmitglieder:
DIE PLÄNE DES PRÄSIDIUMS KURZ ZUSAMMENGEFASST:
- voller Fokus auf die Rückkehr zum sportlichen Erfolg
- Personalentscheidungen, wie die Suche nach einem Peschek-Nachfolger als Geschäftsführer Wirtschaft sowie eines Geschäftsführers Sport und wer künftig als Trainer an der Seitenlinie stehen wird, haben Priorität. Die Rolle von Zoran Barisic ist dabei noch offen.
- Gliederung in drei Teams im Präsidium:
- Team Sport (Hofmann, Hatz, Tojner)
- Team Wirtschaft (Wrabetz, Hanappi-Egger, Podoschek, Tojner, Singer)
- Team Organisation und Entwicklung (Podoschek, Yilmaz, Hanappi-Egger, Kjaer)
- Ziel der Budgetsteigerung auf 60 Millionen Euro (30 davon für den Sport)
- Konzentration auf eigenen Nachwuchs sowie Nachschärfung beim Scouting, Trainingszentrum als "Rapid-Schmiede"
- Entwicklung des Frauen-Fußballteams
- Nachhaltigkeit durch neue Prozesse/Strukturen und nachhaltige sportliche Entwicklung (Spielphilosophie) unabhängig von einzelnen Personen
Der Ablauf der Ordentlichen Hauptversammlung:
Beim Warten auf das Ergebnis der Präsidiumswahl ist Geduld gefragt. Der Start der Ordentlichen Hauptversammlung ist am 26. November 2022 um 14 Uhr im Allianz Stadion angesetzt. Die Erfahrung der vergangenen Veranstaltungen lässt jedoch einen verspäteten Beginn erwarten.
Denn die Hauptversammlung ist erst bei Anwesenheit von zwei Drittel der ordentlichen Mitglieder beschlussfähig. Sollte die Beschlussfähigkeit zur angesetzten Stunde nicht erreicht sein, gilt die Hauptversammlung auf 30 Minuten später vertagt. Sie ist dann ohne Rücksicht auf die Zahl der anwesenden ordentlichen Mitglieder beschlussfähig.
Nach den eingangs notwendigen To Do's ist als siebenter Tagesordnungspunkt die "Abschiedsrede des Präsidenten Martin Bruckner" geplant, gleich im Anschluss folgen die Präsentation des Präsidentschaftskandidaten sowie die Neuwahlen der Vereinsfunktionäre. Nach der Wahl des Beirats und der Auszählung der Stimmen folgen als elfter und zwölfter Tagesordnungspunkt die Bekanntgabe des Wahlresultats der Neuwahlen sowie die Ansprache des neuen Präsidenten - sofern Alexander Wrabetz von den Mitgliedern gewählt wird.
Die offizielle Tagesordnung:
1. Eröffnung und Begrüßung
2. Genehmigung des Protokolls der Hauptversammlung vom 27. Juni 2022
3. Gedenken an unsere verstorbenen Funktionäre und Mitglieder
4. Bericht des Finanzreferenten
5. Bericht des Abschlussprüfers
6. Antrag auf Entlastung der Mitglieder des Präsidiums
7. Abschiedsrede des Präsidenten Martin Bruckner
8. Präsentation Präsidentschaftskandidaten
9. Neuwahlen der Vereinsfunktionäre (Präsidium, Kuratorium und Abschlussprüfer)
10. Wahl der von den ordentlichen Mitgliedern entsendeten Vertreter für den Beirat der SK Rapid GmbH
11. Bekanntgabe des Wahlresultats der Neuwahlen
12. Ansprache des neuen Präsidenten
13. Bekanntgabe des Wahlresultats der von den ordentlichen Mitgliedern entsendeten Vertreter für den Beirat der SK Rapid GmbH
14. Sonstige Funktionärs- und Mitgliederanträge
15. Allfälliges
