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Salzburg und die Meistergruppe: Nahe an der Perfektion

Für Sturm ist der erste Moment der Wahrheit gekommen. Dass Salzburg Meistergruppe kann, ist kein Geheimnis. Wie gut, zeigt folgende Analyse.

Salzburg und die Meistergruppe: Nahe an der Perfektion Foto: © GEPA

Christian Ilzer und Thomas Silberberger werden vermutlich auch noch andere Dinge gemeinsam haben, aber diesen Fakt ganz bestimmt:

Sie sind die einzigen beiden Trainer, denen es bislang gelungen ist, den FC Red Bull Salzburg in einer Meistergruppe zu besiegen.

Ilzer jubelte je ein Mal mit dem WAC und Sturm, Silberberger sorgte im Frühjahr 2021 mit der WSG Tirol für eine Sensation.

Wir befinden uns inzwischen in der sechsten Auflage der Meistergruppe, und immer noch lässt sich die Zahl der "Bullen"-Pleiten in selbiger easy an einer Hand abzählen.

51 Spiele - 39 Siege, 9 Remis und 3 Niederlagen. So lautet die eindrucksvolle Mozartstädter Bilanz in der entscheidenden Phase der Meisterschaft.

Der erste Moment der Wahrheit

Wenn es richtig ernst wird, ist Salzburg immer da, heißt es so schön. Das war auch in der Vorsaison so, als Ilzer mit Sturm dem Serienmeister ein vergleichsweise spannendes Titel-Duell lieferte, das RBS am Ende jedoch mit zwei Siegen in den direkten Meistergruppen-Duellen souverän für sich entschied.

Seit Monaten spricht Sturm davon, dass man besagte direkte Duelle diesmal positiver gestalten müsse, wenn man die "Bullen" tatsächlich entthronen will.

Der erste Moment der Wahrheit ist mit dem Liga-Gipfel am Sonntag (ab 17 Uhr im LIVE-Ticker) gekommen.

Doch auch in den anderen Meistergruppen-Matches wird Sturm nahe an der Perfektion abliefern müssen. Denn Salzburg tut dies für gewöhnlich auch, wie der Blick auf die vergangenen fünf Saisonen beweist:

Saison 2022/23:

Runde Gegner Sieg Remis Niederlage
23 Klagenfurt (a) 3:0
24 Austria (h) 3:3
25 LASK (h) 0:0
26 Sturm (a) 2:0
27 Rapid (a) 1:1
28 Rapid (h) 2:1
29 LASK (a) 1:0
30 Sturm (h) 2:1
31 Klagenfurt (h) 3:2
32 Austria (a) 1:1

Bilanz: 6 Siege - 4 Remis - 0 Niederlagen

Spoiler: Es war die erste und einzige Meistergruppe seit deren Einführung, in welcher die "Bullen" nicht exakt acht Siege feierten.

Vielleicht lag es auch an der für Salzburger Verhältnisse ungewöhnlich hohen Zahl an Unentschieden, dass sich der öffentliche Eindruck manifestierte, die Elf von Matthias Jaissle sei zu erwischen.

Fakt ist allerdings auch, dass sich der Serienmeister in der kompletten Bundesliga-Saison lediglich eine Niederlage erlaubte, und das in Runde 2, als man sich einem Rasmus Hojlund in Überform geschlagen geben musste und bei Sturm mit 1:2 verlor.

Die Grazer spielten ihrerseits eine Saison, die Salzburg zumindest ein wenig ins Schwitzen brachte. Aber eh schon wissen - die direkten Duelle... Den entscheidenden Gipfel entschied Salzburg in Runde 30 nach 0:1-Rückstand noch mit 2:1 für sich.

Saison 2021/22:

Runde Gegner Sieg Remis Niederlage
23 Sturm (h) 1:0
24 WAC (a) 4:1
25 Rapid (h) 2:1
26 Klagenfurt (a) 6:0
27 Austria (a) 2:1
28 Austria (h) 5:0
29 Sturm (a) 1:2
30 WAC (h) 4:0
31 Rapid (a) 1:0
32 Klagenfurt (h) 1:1

Bilanz: 8 Siege - 1 Remis - 1 Niederlage

Es war der 27. April 2022, als Salzburg letztmals eine Partie der Meistergruppe verlor. "Ausgerechnet" gegen Sturm, könnte man jetzt meinen.

Diesen Fakt muss man wohl ein wenig relativieren. Denn es war eine Mittwochs-Partie, drei Tage nachdem die "Bullen" mit einem 5:0-Kantersieg gegen Austria Wien ihren neunten Meistertitel in Folge fixiert hatten.

In Partylaune waren beide Teams, da Sturm mit diesem Heimsieg bereits drei Runden vor Schluss den Vizemeistertitel eintüten konnte.

Die letzte Startelf, die Salzburg im oberen Playoff besiegen konnte: Siebenhandl; Jäger, Affengruber, Borkovic, Dante; Hierländer, Ljubic, Niangbo, Kuen; Sarkaria, Jantscher.

Für Sturm trafen Jäger (14.) und Jantscher (72.), Sesko (22.) glich zwischendurch aus.

Sie spielten für Sturm Graz und Red Bull Salzburg


Saison 2020/21:

Runde Gegner Sieg Remis Niederlage
23 Sturm (h) 3:1
24 Rapid (a) 3:0
25 LASK (h) 2:0
26 WSG Tirol (a) 2:3
27 WAC (a) 2:1
28 WAC (h) 1:1
29 Sturm (a) 3:1
30 Rapid (h) 2:0
31 LASK (a) 5:2
32 WSG Tirol (h) 4:0

Bilanz: 8 Siege - 1 Remis - 1 Niederlage

15 Punkte betrug am Ende der Salzburger Vorsprung auf die ersten "Verfolger" Rapid und Sturm. Entsprechend kann man bei der einzigen Niederlage von einem klassischen Ausrutscher sprechen.

Denn natürlich war es eine Sensation, dass ausgerechnet Underdog WSG Tirol den "Bullen" drei Punkte abluchste.

Nikolai Baden Frederiksen glich in Minute 76 mit seinem zweiten Tor des Spiels aus, Renny Smith besorgte in Minute 89 den 3:2-Siegtreffer für die Elf von Thomas Silberberger.

Saison 2019/20:

Runde Gegner Sieg Remis Niederlage
23 Rapid (h) 2:0
24 Hartberg (a) 6:0
25 Sturm (a) 5:1
26 LASK (h) 3:1
27 WAC (a) 0:0
28 WAC (h) 2:2
29 Rapid (a) 7:2
30 Hartberg (h) 3:0
31 Sturm (h) 5:2
32 LASK (a) 3:0

Bilanz: 8 Siege - 2 Remis - 0 Niederlagen

Dies war die "Corona"-Meistergruppe, als die Titelentscheidung in vielen englischen Runden vom 3. Juni bis zum 5. Juli durchgepeitscht wurde.

"Titelentscheidung" klingt angesichts von am Ende zwölf Punkten Vorsprung auf Vize Rapid nach unpassender Wortwahl. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass RBS den Grunddurchgang nur als Zweiter sechs Punkte hinter dem LASK abgeschlossen hat.

Dann kam der Lockdown samt verbotener Mannschaftstrainings der Linzer, die mit einem Abzug von vier Punkten bestraft wurden. Der LASK bekam nach dem Restart nur mehr wenig bis gar nichts auf die Reihe und wurde am Ende lediglich Vierter.

Salzburg zeigte der Konkurrenz indes deutlich die Grenzen auf. Lediglich Ferdinand Feldhofer eroberte mit dem WAC jeweils zwei Unentschieden.

Saison 2018/19:

Runde Gegner Sieg Remis Niederlage
23 Austria (h) 5:1
24 LASK (a) 2:0
25 Sturm (h) 3:1
26 St. Pölten (a) 1:1
27 WAC (h) 3:1
28 WAC (a) 1:2
29 Austria (a) 2:1
30 LASK (h) 2:1
31 Sturm (a) 2:1
32 St. Pölten 7:0

Bilanz: 8 Siege - 1 Remis - 1 Niederlage

Im ersten Jahr mit dem neuen Modus samt Punkteteilung half nicht einmal die künstliche Spannung, nachdem Salzburg den Grunddurchgang neun Punkte vor Verfolger LASK und 24 Punkte vor dem Dritten Sturm Graz abgeschlossen hat.

Auch in der Meistergruppe störte eigentlich nur einer den Mozartstädter Triumphmarsch, nämlich ein gewisser Christian Ilzer mit seinem WAC.

Kevin Friesenbichler (35.) und Marcel Ritzmaier (72.) gelangen die beiden Treffer beim 2:1-Heimsieg, Fredrik Gulbrandsen (66.) glich zwischenzeitlich aus.

Dieser Erfolg stellte einen wichtigen Schritt zum dritten Tabellenplatz der Lavanttaler in der Endabrechnung dar - 21 Punkte hinter Salzburg, das mit zwölf Punkten Vorsprung auf den LASK Meister wurde.



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