Die SV Ried hat zwei weitere neue Kicker an der Angel.
„Wir stehen mit zwei Spielern vor dem Abschluss, dabei handelt es sich um einen Verteidiger sowie einen Stürmer“, so Manager Stefan Reiter gegenüber LAOLA1 im Rieder Trainingslager in Windischgarsten.
Der Abwehrspieler soll links, aber auch innen spielen können, der Stürmer („Ein richtiger Neuner) soll schnell sein.
„Ich hoffe, beide am Mittwoch unter Vertrag zu nehmen“, so Reiter weiter, für den damit das Transferprogramm abgeschlossen wäre.
Mit Özgur Özdemir (Innenverteidiger), Dennis Chessa (Linksverteidiger) und Peter Zulj (Offensives Mittelfeld) hatte man schon zuvor drei Spieler geholt.
Abgegeben wurden Petar Filipovic (Austria), Daniel Sikorski, Michele Polverino (beide Ziel unbekannt), Jakob Kreuzer (BW Linz), Bernhard Janeczek (möglicherweise Israel) und Denis Streker (FSV Frankfurt). Der Filipovic-Wechsel brachte den Innviertlern auch Geld ein.
Wichtige Transfer-Einnahmen
Wie schon im vergangenen Winter Thomas Murg und Oliver Kragl für Ablöse sorgten. So konnten die Wikinger in einem halben Jahr mit drei Spielern an die 1,5 Millionen Euro verdienen. Für einen Klub mit beschränkten Mitteln nicht unwichtig.
„Wir haben aber schon heuer positiv abgeschlossen und werden auch nächstes Jahr positiv abschließen“, lässt Reiter keinen Spielraum für finanzielle Gerüchte in Ried aufkommen.
„Wir werden ja auch mit 1. Jänner 2017 ausgliedern (Wartungserlass, Anm.) und das ohne negatives Eigenkapital. Das neue Vereins- bzw. Funktionsgebäude gehört ja etwa ganz uns, alleine damit haben wir ein positives Eigenkapital von zwei Millionen.“
Dreierkette über Messi-Entscheidung:
Nun werden noch zwei neue Spieler den Weg nach Oberösterreich finden. Özdemir wurde präventiv verpflichtet.
„Ich dachte mir schon, dass es bei Filipovic in diesem Sommer so weit sein könnte“, musste Reiter mit dem Wechsel des begehrten Abwehrspielers rechnen. Weil Janeczek in seiner Entwicklung stehen blieb, wurde sein Vertrag nicht verlängert.
"Es wird keiner sagen: Wow!"
Die Verteidigung soll aber noch verstärkt werden, zumal Neo-Trainer Christian Benbennek auf eine Viererkette setzt. In der Offensive will man noch einen flexiblen Stürmer finden. Der Abwehrspieler soll aus Deutschland kommen, der Stürmer aus der Ersten Liga, es könnte sich um Wr. Neustadts Daniel Maderner handeln. Die Namen werden wie gewohnt keine großen sein. Ried bleibt Ried.
„Es wird keiner sagen: Wow! Bei Kragl und Filipovic hat ja erst auch keiner 'Wow' geschrien!“, macht Reiter klar und lässt sich auch vom nervösen Umfeld, das für die Saison Schlimmes berfürchtet, nicht anstecken. „Das ist seit 15 Jahren immer so.“
Mit der Arbeit des neuen Trainers zeigt sich Reiter in den ersten Wochen sehr zufrieden. „Er ist sehr akribisch, hat eine gute und klare Ansprache“, so der Manager, der auch auf das Team mit Mario Posch und Thomas Weissenböck verweist.
„Drei Pro-Lizenz-Trainer haben nicht viele Klubs bei einer Kampfmannschaft", grinst Reiter.
Vergangenes Jahr war es mehr eine Notlösung, dieses Mal sind wir einfach anders vorbereitet gewesen.
Und warum geht es dieses Mal gut? Zuletzt war ja Reiters Händchen bei Trainer-Bestellungen nicht allzu glücklich. Aber natürlich war er auch bei Helgi Kolvidsson oder Heinz Fuchsbichler guter Dinge, beide Male ging der Versuch aber fürchterlich schief.
Mit Michael Angerschmid wurde zwischenzeitllich nicht verlängert, Oliver Glasner entschied sich bekanntlich für den LASK.
Vergangenen Saison sprang der nun 70-jährige Paul Gludovatz ein, den man nach dem anstrengenden Kampf gegen den Abstieg auch nicht mehr so leicht reaktivieren wird.
Also, warum geht es mit Benbennek gut?
„Weil der Plan ein klarer und konstruktiv ist – von allen Beteiligten. Vergangenes Jahr war es mehr eine Notlösung, dieses Mal sind wir einfach anders vorbereitet gewesen“, so Reiter, der als Gludovatz-Ersatz am Ende vier Trainer im Auge hatte.
Die Bauchentscheidung fiel auf Marc Kienle, der dann aber absagte. Benbennek bejahte in der Folge. Österreicher kamen auch in Frage, doch dieses Mal fielen die Würfel auf einen Deutschen.
„Ich mache mir keine Sorgen“, geht Reiter optimistisch in die Saison. Und das noch mehr, wenn am Mittwoch seine beiden Wunschspieler einen Vertrag bei den Wikingern unterschreiben würden.