Stefan Stangl spricht bei LAOLA1 über seine Gründe, von Rapid zu Red Bull Salzburg zu wechseln.
"Salzburg war sehr bemüht, bietet sehr viele Möglichkeiten und ist auch extrem professionell. Da hat einfach das Gesamtpaket gepasst und ich musste nicht lange überlegen", so der 24-Jährige, der zuletzt beim 1:1 gegen den WAC sein Bundesliga-Debüt für seinen neuen Verein gab.
„Es war ein schönes Gefühl, wieder einmal 90 Minuten am Feld stehen zu dürfen", so der Linksverteidiger.
Stangl beendete seine starke Vorsaison bei den Wienern mit einem Syndesmosebandriss und wochenlanger Pause. Nun fehlt noch etwas die Kraft.
"Die Verletzung war weniger das Problem, mehr die Tatsache, dass ich seit drei Monaten kein Spiel mehr in den Beinen hatte. Da fehlt dann die Kraft, daran habe ich die letzte Zeit gearbeitet und ich glaube, ich bin bald bei 100 Prozent", so der Steirer, der bislang bei zwei Einsätzen für die "Bullen" hält.
Im Cup in Steyr (3:1) und eben gegen den WAC durfte er jeweils 90 Minuten ran. International stand der Neuzugang in dieser Saison noch nicht im Kader. Das stört ihn ob der Umstände nicht.
„Überhaupt nicht. Das habe ich akzeptiert, zumal wir im Kader sehr gute Fußballer haben. Es geht auch manchmal dann schneller als man glaubt", zeigt sich Stangl bereits angriffslustig.
Mit Stangl und Ulmer hat Salzburg die beiden besten Linksverteidiger der Liga vereint. Wie das Urgestein sieht auch Stangl die Situation positiv: "Wir leben vom Konkurrenzkampf, das tut allen gut und so können wir uns alle weiterentwickeln. Bei so einem Verein wie Salzburg ist es klar, dass mehrere gute Spieler auf einer Position da sind.“
Beide sind auf dieser auch Kandidaten für das Nationalteam, nachdem Christian Fuchs zurückgetreten ist. Stangl kämpft um seine Chance: „Es ist mein großes Ziel, für Österreich aufzulaufen. Dafür arbeite ich jeden Tag sehr hart und ich hoffe, dass sich das irgendwann sehr bezahlt macht.“
So wie sich die Arbeit für Stangl bislang bezahlt gemacht hat. Nachdem es bei Sturm Graz nicht klappen wollte, wurde er an Grödig und Horn verliehen. Via Wiener Neustadt gelang der Sprung und dort der große Durchbruch bei Rapid in seiner zweiten Saison.
Die Linksachse mit Florian Kainz war die gefährlichste der Liga, Stangl konnte selbst fünf Tore und zwei Assists beisteuern. Da war die schwere Zeit zuvor längst vergessen.
„Es war keine leichte Zeit damals, wenn man Schritte zurück machen muss, aber auf der anderen Seite war es sehr wichtig, weil ich genau bei diesen Vereinen sehr viel Spielpraxis sammeln konnte. So habe ich mich sehr gut weiterentwickelt und bin sehr glücklich, hier bei Salzburg sein zu dürfen.“
Natürlich freue ich mich. Wenn ich als Fußballer Angst habe, bin ich falsch am Platz.
Salzburg legte mehr als 1,5 Millionen Euro auf den Tisch, um Stangl aus Wien loszueisen. Beim Meister unterschrieb er bis 2020. Nach Stationen bei Klubs wie Grödig, Horn und Wiener Neustadt kann man wohl von einem Karriere-Vertrag sprechen, doch Stangl will hier nicht Wurzeln schlagen.
„Ich sage ja nicht, dass ich meine Karriere in Salzburg beenden möchte. Es geht jetzt einmal darum, dass ich mich in erster Linie hier integriere und dann meine Leistung bringe. Dann werden wir sehen, was sich ergibt", will Stangl Salzburg als weiteres Sprungbrett nützen.
Sportchef Christoph Freund plant allerdings länger mit seinen Neuzugängen: "Wir haben die Spieler langfristig geholt."
In naher Zukunft muss sich Stangl ohnehin seinen Platz in einer Startelf erkämpfen, ob das in dreieinhalb Wochen schon der Fall ist, bleibt abzuwarten. Da gastiert der Meister im neuen Allianz Stadion des SK Rapid. Bei Stangl überwiegt die Vorfreude auf die so genannte "grüne Hölle".
„Natürlich freue ich mich. Wenn ich als Fußballer Angst habe, bin ich falsch am Platz. Aber dieses Spiel ist noch weiter weg."
Aktuell gilt es, sich erst einmal in der neuen Mannschaft zu etablieren.
Stefan Stangl regt zum Sticheln an:
LAOLA1-Dreierkette: Zur Lage der Liga!