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Freund zu Chelsea: Blau-weißer Pulli als Indiz?

Abschied zu Chelsea liegt in der Luft! Wie Trainer und Spieler darüber denken:

Freund zu Chelsea: Blau-weißer Pulli als Indiz? Foto: © GEPA

War das der letzte Auftritt von Christoph Freund in seinem Wohnzimmer Red-Bull-Arena?

Seit 2006 hat er sich dem FC Red Bull Salzburg verschrieben, seit 2015 übt er das Amt als Sportdirektor aus und formte die "Bullen" so, wie sie jetzt dastehen - nämlich erfolgreich auf allen Ebenen.

Das Interesse an seiner Person ist somit wenig überraschend. RB Leipzig war schon öfters ein Thema, diese Woche machte dann das Gerücht mit dem FC Chelsea die Runde, das Freund alles andere als dementierte. Da nun auch Transfer-Experte Fabrizio Romano von einer fixen Einigung schreibt, war der Abgang natürlich auch beim Schlager Salzburg gegen Rapid (Endstand 1:1) DAS Thema.

Auch wenn sein Geschäftsführer-Kollege Stephan Reiter noch gelassen ist und die Causa dementiert. Denn laut ihm habe weder Chelsea noch Freund mit ihm über eine Vertragsauflösung gesprochen. Auch eine Ausstiegsklausel soll es nicht geben.

LAOLA1 hörte sich in Wals-Siezenheim um. Es lag durchaus etwas in der Luft, Abschiedsstimmung machte sich breit. Obwohl Spieler und Trainer den Wechsel nicht bestätigen wollten oder konnten, schwärmten sie von der Arbeit ihres womöglich scheidenden Sportchefs.

"Interesse von absoluten Weltklasse-Teams ist doch logisch"

Wie seine Vorgänger hat Trainer Matthias Jaissle ein sehr enges Verhältnis zum Leoganger, der ihn zum Chefcoach machte. Der 34-jährige Deutsche sucht deshalb nach den passenden Worten.

"Dass Gerüchte da sind, habe ich natürlich mitbekommen, aber das hat mich null tangiert. Er hat zusammen mit Stephan Reiter einen überragenden Job gemacht und diesen Weg hier eingeschlagen - das machen sie top", streut Jaissle seinem Vorgesetzten Rosen.

"Dass Interesse von absoluten Weltklasse-Teams kommt, ist doch logisch. Aber was dran ist, kann ich nicht sagen", steigt der Trainer nach dem aus seiner Sicht nicht ganz zufriedenstellenden 1:1 gegen Rapid auf die Bremse und betont die Maschinerie des Fußball-Business.

Trotzdem erwähnt er, dass er äußerst ungern die Zusammenarbeit mit Freund beenden würde. "Wir arbeiten extrem eng zusammen, haben ein extremes Vertrauensverhältnis. Von dem her bin ich sehr zufrieden, was die Zusammenarbeit angeht. Natürlich wünsche ich mir, weiter mit ihm zu arbeiten. Aber das sind Gerüchte, die ich heute und in Zukunft nicht kommentieren werde."

"Christoph hat jetzt gerne öfter einen blau-weißen Pullover an"

Auch in Spielerkreisen ist die Causa Freund natürlich Thema Nummer eins. Vor allem als in London vor dem Unentschieden an der Stamford Bridge erstmals das Gerücht die Runde machte, sorgte dies in gewisser Weise für Gelächter.

Denn wie die RBS-Profis unisono bestätigen, musste sich Freund den einen oder anderen Scherz auf seine Kosten gefallen lassen, obwohl noch nichts bestätigt ist.

"Wir haben das natürlich mitbekommen, das ist bei jedem im Handy, in den Nachrichten aufgepoppt. Wir haben natürlich darüber geredet. Christoph hat sich den einen oder anderen blöden Schmäh anhören müssen in London und seitdem hat sich das Thema eigentlich erledigt", gesteht der wiedergenesene Maximilian Wöber, der gegen Ex-Klub Rapid sein Comeback feierte.

Kapitän Andreas Ulmer unterstrich danach, in welche Richtung die Scherze gingen. "Im Moment hat er bei uns noch keine Stellungnahme gemacht. Aber ich merke, dass er jetzt gerne öfter einen blau-weißen Pullover anhat, vielleicht ist das schon ein Zeichen, ich weiß noch nicht."

"Freund hat das mitentwickelt, wie Salzburg jetzt dasteht"

Darüber hinaus habe er sich "den einen oder anderen Spruch anhören müssen. Eingehen tut er nicht darauf, er ist dann auch recht lustig und macht noch einen Schmäh dazu. Er hat noch nichts durchklingen lassen…bis auf seinen Pullover", lacht Ulmer.

Das Bild von Freund als Chelsea-Sportdirektor im blau-weißen Pullover bei öffentlichen Auftritten könnte sich in den Köpfen manifestieren, aber noch ist es nicht soweit.

Ulmer weiß am besten, was Freund bei Salzburg schon alles erlebt hat. Der 36-Jährige gilt selbst als Urgestein, das seit 2009 durch dick und dünn mit dem Verein geht. Im Vergleich mit Freund zieht er aber den Kürzeren.

"Er ist länger da als ich…", sorgt Ulmer für schallendes Gelächter, denn diese Aussage sagt mehr als tausend Worte. "Er hat wirklich sehr, sehr viel gesehen. Ich habe sehr viel gesehen, aber er hat noch mal mehr gesehen als ich. Er hat auf jeden Fall viel mitaufgebaut, hat einige Stationen im Klub von den Funktionen her miterlebt. Er hat sicher das mitentwickelt, so wie Salzburg jetzt dasteht und wie die Idee hier ist."

Freund-Abschied? "Klar würde man trauern"

Und wie sieht das ein weitaus jüngerer Kollege wie Amar Dedic? "Mein Verhältnis zu Christoph war immer ganz gut, aber von den Gerüchten habe ich gar keine Ahnung", so der Rechtsverteidiger.

Zur Rolle von Freund innerhalb des Vereins sagt er dann doch etwas, nämlich dass er gerne unter ihm weiterarbeiten würde.

"Klar, wenn man die letzten Jahre sieht, was Christoph für diesen Verein geleistet hat. Natürlich wünscht sich das ein Spieler dann, weil die Zeit sehr erfolgreich war, seit er bei Red Bull ist. Klar würde man trauern", spricht Dedic den möglichen Verlust an.

Österreichischer Sportdirektor von Salzburg zu Chelsea? "Wäre richtig cool"

Beunruhigt ist man im Lager der Salzburger aber keineswegs, zumindest Wöber beantwortet die Frage mit einem "Überhaupt nicht". Der umgängliche Sportdirektor, der für viele Spieler wie - wenig verwunderlich bei seinem Namen - ein Freund ist, hat es allen Beteiligten angetan.

"Christoph ist ein unglaublicher Sportdirektor und was er da mit aufgebaut hat, ist fantastisch. Er hat jetzt Jahre hinweg unglaublich viele junge Talente geholt und entwickelt, fast wie bei eigenen Kinder um sie gesorgt", lobt Abwehrchef Wöber.

"Wenn es dann wirklich so sein sollte, dass er die Möglichkeit hat, das zu machen, dann glaube ich, dass es richtig, richtig cool wäre. Wer kann schon sagen, dass ein österreichischer Sportdirektor von Salzburg zu Chelsea geht." Damit hat Wöber sicherlich recht, Salzburg müsste sich jedoch neu aufstellen.

Noch ist aber nichts bestätigt - das könnte jedoch nur eine Frage von Tagen oder Stunden sein.


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