Nicht schon wieder!
Bei Top-Stimmung im Allianz Stadion wurde es plötzlich mucksmäuschenstill. Ausgerechnet Christopher Dibon geht bereits in der fünften Minute nach einem Zweikampf zu Boden, fällt auf sein gezeichnetes und leidgeprüftes Knie.
Verdacht auf Knieverletzung
"Es besteht der Verdacht auf eine Knieverletzung", verrät Trainer Ferdinand Feldhofer die erste Diagnose aus der Rapid-Kabine. "Unglaublich, was für ein Wellenbad der Gefühle für ihn. Er ist ein Super-Typ, eine tolle Person, das tut ihm extrem weh. Jetzt muss man schauen, was jetzt wirklich ist."
Erst vor zwei Wochen feierte der 31-jährige Kapitän des SK Rapid beim 2:1-Heimsieg gegen den WAC sein Comeback bei den Profis - nach zwei Jahren Leidensweg voller Schmerzen, Operationen und Comeback-Versuchen.
"Das ist extrem bitter für ihn, es schmerzt und passt eigentlich zu unseren letzten Auftritten, wo wir immer gleich nach ein paar Minuten wechseln mussten", wirkt Feldhofer traurig.
Tragische Auswechslung des Rapid-Kapitäns
Beim ersten Spiel gegen Sturm Graz vergangene Woche kam er als Joker für die letzten zwei Minuten aufs Feld, im Heimspiel führte er sein Team wieder als Captain auf den Rasen in Wien-Hütteldorf, doch nach wenigen Augenblicken war der Arbeitstag für ihn schon wieder beendet.
Wieder das Knie! Trotz mehrminütiger Behandlung stand schnell fest: Es geht nicht weiter. Dibon testete immer wieder sein Knie, doch das Gefühl der Sicherheit stellte sich nicht ein. Leopold Querfeld kam für ihn in die Partie.
Und Dibon verließ unter Tränen den Platz, zog sich das Trikot über den Kopf, war komplett gebrochen. Trotzdem bedankte er sich bei den Fans, die ihn lautstark verabschiedeten.
Warten auf die Diagnose
Nun regiert im Lager der Grün-Weißen die Hoffnung, dass es Dibon nicht wieder schlimmer erwischt hat. Bereits vor einiger Zeit kündigte der Routinier an, dass es seine letzte Operation gewesen sei und er bei einer weiteren seine Karriere beenden würde.
Ebenfalls meinte er vor kurzem: Entweder Rapid oder ich höre auf! "Man muss jetzt Ruhe bewahren. Wir schauen, was er wirklich hat und dann werden wir erst über die Zukunft nachdenken", stellt Feldhofer klar.
Die Causa geht jedem nahe, schließlich ist Dibon viele Jahre bei Rapid und als ganz wichtige Persönlichkeit im Verein bekannt. Deshalb hofft auch Abwehrkollege Kevin Wimmer bei "Sky" das Beste:
"Es tut jedem von uns sehr weh und sehr leid für ihn. Ich hoffe, dass es nichts Gravierendes ist. Es hat nicht so gut ausgeschaut, wir wissen natürlich seine Vorgeschichte und hoffen, dass es halbwegs okay ist, dass er sich schnell wieder fängt."
Dibons Vertrag läuft im Sommer aus. Eine schlimmere Verletzung würde wohl schneller als gewünscht Licht in die Vertragsverhandlungen bringen.