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Die 30 Vorgänger von Heiko Vogel in Österreich

So erfolgreich waren deutsche Trainer in der Bundesliga.

Die 30 Vorgänger von Heiko Vogel in Österreich

Am Donnerstag begann eine neue Ära in Graz.

Heiko Vogel leitete sein erstes Training als Coach des SK Sturm.

Seit der Wiedereinführung der Zehnerliga in der Saison 1993/94 waren 30 Trainer aus Deutschland in Österreichs höchster Spielklasse im Amt. Interimistisch, kurz oder für längere Zeit.

Sie alle haben ihre Geschichte. LAOLA1 hat sie - nach Bundesliga-Spielen gereiht - aufgeschrieben.

30. THOMAS LETSCH (FC RED BULL SALZBURG/2015) - 2 Bundesliga-Spiele

1 Sieg, 1 Unentschieden - 2:0 Tore - Punkteschnitt: 2,0

Der langjährige Nachwuchscoach der Salzburger durfte nach dem vorzeitigen Abgang seines Landsmanns Peter Zeidler im Herbst 2015 zwei Spiele lang den Cheftrainer machen. Dabei gelangen ein 0:0 in Mattersburg und ein 2:0 gegen Rapid. Danach ging es zurück zum FC Liefering ehe im Sommer 2017 ein Engagement in Aue jäh endete.

29. THOMAS KRISTL (SK STURM GRAZ/2012) - 7 Bundesliga-Spiele

2 Siege, 4 Unentschieden, 1 Niederlage - 9:9 Tore - Punkteschnitt: 1,43

Die unrühmliche Trennung von Franco Foda im Jahr 2012 hatte zur Folge, dass Thomas Kristl zum Saisonende 2012 kurzzeitig Cheftrainer des SK Sturm wurde. Mit seiner "Danke Franco"-Jacke coachte der treue Gefährte des neuen ÖFB-Teamchefs die Blackies zu zehn Punkten und versaute der Wiener Austria am letzten Spieltag mit einem 3:1-Sieg die Europacup-Teilnahme.

28. BERND KRAUSS (ADMIRA/2004) - 11 Bundesliga-Spiele

6 Siege, 5 Niederlagen - 20:14 Tore - Punkteschnitt: 1,64

Der Deutsch-Österreicher folgte 2004 kurz vor Saisonende auf das Duo Rachimov/Tatar in der Südstadt, bereits im September war seine Zeit bei der Admira aber wieder vorbei. Nach zwei Niederlagen in Folge und dem Cup-Aus bot er von selbst seinen Rücktritt an. Präsident Hans-Werner Weiss konnte ihn nicht umstimmen und Dominik Thalhammer übernahm.

27. RÜDIGER ABRAMCZIK (FC KÄRNTEN/2002-2003) - 14 Bundesliga-Spiele

3 Siege, 2 Unentschieden, 9 Niederlagen - 11:24 Tore - 0,79 Punkte

Der 19-fache Ex-Internationale wollte auf Offensivfußball setzen und bekam nach wenigen Monaten die Rechnung präsentiert. Nach einem 0:3 gegen den GAK im März 2003 wurde Abramczik vor die Tür gesetzt, weil er die Kärntner nicht aus dem Abstiegskampf führen konnte. Nachfolger wurde interimistisch Johannes Haubitz.

27. MIKE BÜSKENS (SK RAPID/2016) - 14 Bundesliga-Spiele

5 Siege, 5 Unentschieden, 4 Niederlagen - 24:14 Tore - Punkteschnitt: 1,43

Mit vollmundigen Meister-Ansagen ging der SK Rapid in die Saison 2016/17 und wurde rasch auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Nach einem peinlichen 0:1 gegen den WAC (Torschütze: Rapid-Leihgabe Prosenik) zogen die Grün-Weißen die Reißleine und setzten neben Büskens auch noch dessen alten Schalke-Freund und Sportdirektor Andreas Müller vor die Tür.

25. JÜRGEN SUNDERMANN (VORWÄRTS STEYR/1999) - 17 Bundesliga-Spiele

2 Siege, 3 Unentschieden, 12 Niederlagen - 14:38 Tore - Punkteschnitt: 0,53

Im Frühjahr 1999 lag eine Mammutaufgabe vor dem SK Vorwärts Steyr. Mit nur fünf Punkten aus 16 Spielen übernahm der frühere Außenläufer die Oberösterreicher. Sundermann holte immerhin zwei Siege, verlor aber zwölf weitere Partien und stieg ab. Danach wurde der Vertrag wenig überraschend nicht verlängert. Es war die letzte Trainerstation Sundermanns.

24. PETER ZEIDLER (RED BULL SALZBURG/2015) - 18 Bundesliga-Spiele

9 Siege, 6 Unentschieden, 3 Niederlagen - 42:23 Tore - Punkteschnitt: 1,83

Zeidler folgte auf den äußerst erfolgreichen Adi Hütter in Salzburg und scheiterte rasch. Der Klub vergeigte nicht nur die CL-, sondern auch die EL-Quali und agierte in der Meisterschaft nicht so souverän wie erhofft. Kurz vor Ende der Herbstsaison setzten die "Bullen" den nunmehrigen Sochaux-Trainer vor die Tür. Er ist damit der erste Trainer der Red-Bull-Ära, der vor dem Frühjahr freigestellt wurde.

23. MATTHIAS HAMANN (LASK/2009) - 19 Bundesliga-Spiele

4 Siege, 6 Unentschieden, 9 Niederlagen - Tore 40:52 - Punkteschnitt: 0,95

Voller Tatendrang wollte der Bruder von Dietmar Hamann beim LASK in eine "ruhige Saison" als Trainer und Sportdirektor starten und um den Titel "best of the rest" mitspielen. Langweilig war der Fußball unter Hamann nie, allerdings nur selten erfolgreich für sein Team. In Erinnerung blieben unter anderem ein 4:5 gegen die Austria oder ein 2:7 in Kapfenberg. Nach 19 Runden war der LASK Vorletzter. Vor Weihnachten wurde Hamann das Amt des Sportdirektors von Präsident Peter-Michael Reichel entzogen, in der Winterpause eskalierte die Situation. Hamann kritisierte die Transferpolitik des Klubs öffentlich, dazu kam es im Trainingslager laut Medienberichten zu einem Saufgelage mit Beteiligung oder zumindest Erlaubnis des Trainerteams. Wenige Tage vor Frühjahrsstart musste Hamann gehen.

22. THOMAS VON HEESEN (KAPFENBERG/2011-2012) - 20 Bundesliga-Spiele

3 Siege, 5 Unentschieden, 12 Niederlagen - 8:27 Tore - Punkteschnitt: 0,70

Mit dem Ende der Ära von Werner Gregoritsch begann der stetige Abstieg des KSV im Profifußball. Von Heesen, der im Dezember 2011 anheuerte, konnte den Gang in die Zweitklassigkeit nicht verhindern und wurde nach einem Fehlstart in der Ersten Liga vom Trainerstuhl entfernt. Kurioserweise blieb er dem Klub danach als Sportlicher Leiter und Berater noch längere Zeit erhalten.

22. MARCO ROSE (RED BULL SALZBURG/seit 2017) - 20 Bundesliga-Spiele

12 Spiele, 7 Unentschieden, 1 Niederlage - 40:14 Tore - Punkteschnitt: 2,15

Der Sieger-Trainer der Youth-League-Mannschaft 2017 legte als Chefbetreuer der "Bullen" einen bemerkenswerten Start hin, auch wenn die Qualifikation für die Champions League einmal mehr danebenging. Trotz Qualitätsverlustes im Sommer liegt Salzburg unter der Ägide des gebürtigen Leipzigers nur einen Punkt hinter Winterkönig Sturm und ist noch in der Europa League dabei.

20. KLAUS SCHEER (AUSTRIA LUSTENAU/1999) - 21 Bundesliga-Spiele

4 Siege, 4 Unentschieden, 13 Niederlagen - 15:38 Tore - Punkteschnitt: 0,76

Fußballfans in Lustenau denken nicht gerne an den Namen Scheer zurück, begann doch unter dem Trainer aus NRW der Abstieg der Austria aus der Bundesliga. Nach einem schwachen Herbst war Lustenau Vorletzter. Als dann auch der Hallencup (vorletzter Platz) völlig daneben ging, hatte Präsident Hubert Nagel am 3. Jänner 2000 genug. Unter Interims-Nachfolger Goran Stanisavljevic stiegen die Vorarlberger sang- und klanglos ab und sind bis heute zweitklassig.

19. MANFRED BENDER (SCR ALTACH/2007) - 23 Bundesliga-Spiele

5 Siege, 8 Unentschieden, 10 Niederlagen - 24:38 Tore - Punkteschnitt: 1,0

"Das ist eine Riesenchance, mich im Profi-Trainergeschäft zu etablieren", sagte Manfred Bender bei seinem Amtsantritt in Altach im Mai 2007. Profitiert von seiner Zeit in Altach haben weder er noch der Verein. Die Rheindörfler überwinterten als Achter, dann stimmte die berühmte "Chemie zwischen Bender, Mannschaft und dem Verein" (O-Ton Präsident Gunz) nicht mehr.

19. CHRISTIAN BENBENNEK (SV RIED/2016-2017) - 23 Bundesliga-Spiele

6 Siege, 2 Unentschieden, 15 Niederlagen - 19:40 Tore - Punkteschnitt: 0,87

Der erste deutsche Trainer in der Vereinsgeschichte der SV Ried brachte den Innviertlern keinen Erfolg. Abgesehen von einem Zwischenhoch im Herbst 2016 war Benbenneks kurze Ära geprägt von - wenn auch oft knappen - Niederlagen. Nach drei Pleiten in Folge zum Frühjahrsauftakt trennte sich, was offensichtlich nicht zusammenpasste. Ried stieg daraufhin ab.

17. CHRISTOPH DAUM (AUSTRIA WIEN/2002-2003) - 24 Bundesliga-Spiele

13 Siege, 4 Unentschieden, 7 Niederlagen - 32:20 Tore - Punkteschnitt: 1,79

Es war eine der spektakulärsten Trainerbestellungen der Liga-Geschichte: Mit vier Punkten Vorsprung auf Pasching führte die Austria die Tabelle an, als Walter Schachner im Oktober 2002 aus heiterem Himmel entlassen wurde. Dieser brach in einem "Kurier"-Interview in Tränen aus und sprach von der schwersten menschlichen Enttäuschung seiner Karriere. Verantwortlich dafür war Frank Stronach, der mit den Adlern kreisen und nicht mit den Hühnern picken wollte. So sah Sturm-Boss Kartnig, der Daum ebenfalls verpflichten wollte, ins Leere. Daum holte zwar das erste Double seit 1992 nach Favoriten, schied aber im UEFA Cup gegen Jose Mourinhos Porto aus. Als ihm nicht mehr jeder Wunsch erfüllt wurde, verließ er die Veilchen und heuerte bei Fenerbahce an.

16. LOTHAR MATTHÄUS (RAPID WIEN/2001-2002) - 27 Bundesliga-Spiele

8 Siege, 8 Unentschieden, 11 Niederlagen - 27:34 Tore - Punkteschnitt: 1,19

Bei Rapid ging im Herbst 2001 die Ära von Ernst Dokupil zu Ende und als Nachfolger erschien ein großer Name in Hütteldorf, der als Trainer aber nicht annähernd so große Erfolge feiern sollte wie als Spieler. Bei Rapid war "Loddar" offiziell nur "Teamchef", da er die Ausbildung zum Fußballlehrer erst im Schnellverfahren 2008 erledigte. Die Erwartungen waren riesig. "Rapid kann sich glücklich schätzen, dass so ein Mann nach Wien gekommen ist. Er wird es sicher auch als Trainer packen", sagte Andi Herzog. Nun ja. Rapid beendete die Saison auf Platz acht - die schlechteste Platzierung der Klubgeschichte. Die Wiener mussten dem Treiben ein Ende setzen. Heiß her ging es danach im "Scheidungskrieg". Matthäus, der sich über eine fette Abfindung freuen konnte, abschließend: "Ich habe immer geglaubt, Bayern München ist eine Schlangengrube, aber jetzt weiß ich, dass die Schlangengrube Rapid noch viel tiefer ist."

15. PETER HYBALLA (SK STURM/2012-2013) - 30 Bundesliga-Spiele

12 Siege, 9 Unentschieden, 9 Niederlagen - 44:41 Tore - Punkteschnitt: 1,50

Lange dauerte das Engagement des Temperamentsbündels aus Bocholt bei den Blackies nicht, in Graz hat Hyballa aufgrund seines vor allem im zwischenmenschlichen Bereich äußerst unglücklichen Auftretens einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sportlich liest sich die Bilanz nicht schlecht, nach dem Herbst hatte Sturm sogar einen Zähler mehr als in der Meistersaison 2010/11. Im Frühjahr 2013 folgten aber nur noch zwei Siege, die Fans waren wütend, die ihm ohnehin nicht wohlgesonnen steirischen Printmedien trugen ihren Teil bei. Und so wurde das Kapitel Hyballa Ende April 2013 geschlossen.

14. HORST KÖPPEL (FC TIROL/1993-1994) - 32 Bundesliga-Spiele

12 Siege, 10 Unentschieden, 10 Niederlagen - 38:30 Tore - Punkteschnitt: 1,44

Mit reichlich Vorschusslorbeeren und jeder Menge Neuverpflichtungen heuerte Horst Köppel - bis dahin nur begeisterter Tirol-Urlauber - im Sommer 1993 in Innsbruck als Trainer an. "Ich will in Deutschland beweisen, dass auch in Österreich guter Fußball gespielt wird", sagte er bei seinem Amtsantritt. Guter Fußball wurde in dieser Spielzeit aber nicht im "heiligen Land" gespielt. Der FC Tirol war im Kampf um den Titel nicht beteiligt, Köppel wurde nach einem 0:1 gegen die Admira in Runde 32 beurlaubt.

13. WOLFGANG FRANK (AUSTRIA WIEN/1997-1998) - 35 Bundesliga-Spiele

13 Siege, 10 Unentschieden, 12 Niederlagen - 44:44 Tore - Punkteschnitt: 1,40

Frank wurde im April 1997 als Nachfolger von Walter Skocik an den Verteilerkreis gelotst und sollte die Veilchen mithilfe neuer Sponsoren wieder zum Blühen bringen. Ein Jahr später stand die Austria auf Platz sieben und Frank, der am Saisonende ohnehin seine Tätigkeit bei der Austria beendet hätte, zog es zurück zum FSV Mainz. Dort übernahm er den Posten eines gewissen Dietmar Constantini. Frank starb 2013 im Alter von 62 Jahren.

12. HANS-ULRICH THOMALE (GAK/1993-1996) - 36 Bundesliga-Spiele

14 Siege, 15 Unentschieden, 7 Niederlagen - 46:36 Tore - Punkteschnitt: 1,58

Unter den großen Trainern des GAK hat der Name Thomale einen Fixplatz, schafften die Rotjacken doch mit dem Ostdeutschen den Aufstieg in die Bundesliga. In der einzigen Saison als Coach in der höchsten Spielklasse setzte sich der Erfolgslauf fort und Thomale führte den GAK auf Platz vier und damit in den UEFA-Cup. Aus privaten Gründen zog es ihn daraufhin zum KFC Uerdingen nach Deutschland. Mit der Ruhe war es bei den Roten daraufhin vorbei. Nachfolger Ljubomir Petrovic wurde nach nur sieben Spielen im Amt gefeuert. Der Grund: Er hatte Boban Dmitrovic nach dessen Gelb-Roter-Karte im Europacup-Spiel gegen Germinal Ekeren im Kabinengang geohrfeigt.

12. FRIEDEL RAUSCH (LASK/1996-1997) - 36 Bundesliga-Spiele

9 Siege, 17 Unentschieden, 10 Niederlagen - 38:47 Tore - Punkteschnitt: 1,22

In Kaiserslautern trat er im März zurück 1993 zurück, zwei Monate später unterschrieb der namhafte Coach in Linz und setzte sich hohe Ziele: "Ich will nicht am sechsten oder siebenten Platz umherkrabbeln." Der LASK wurde Siebenter, fusionierte mit dem FC Linz und Rausch hatte vom österreichischen Fußball genug. Im November 2017 starb Rausch im Alter von 77 Jahren.

12. EGON COORDES (AUSTRIA WIEN/1994-1995) - 36 Bundesliga-Spiele

16 Siege, 11 Unentschieden, 9 Niederlagen - 58:38 Tore - Punkteschnitt: 1,64

Mit dem Ruf als "Schleifer" heuerte Coordes als Nachfolger von Josef Hickersberger im Sommer 1994 bei der Austria an und wirbelte jede Menge Staub auf. Von Beginn an fühlte er sich von den Medien verfolgt. Dazu warf er Andi Ogris zunächst aus dem Kader, um ihn wenig später wieder zu begnadigen. Die Austria wurde Herbstmeister, die Turbulenzen abseits des Platzes hielten aber an. So warf Coordes auch die Talente Michael Zechner und Michael Wagner aus dem Kader. Um sie zu "disziplinieren" rief er beim Bundesheer an, um für die HSNS-Soldaten um "Sonderdienste" zu bitten. Als der Austria-Arzt hinschmiss, verweigerte Coordes dessen Nachfolger den Zutritt zur Kabine. Spieler wie Wohlfahrt, Zsak und Ogris wollten daraufhin nicht mehr die Kapitänsbinde übernehmen. Nach dem Cup-Aus gegen Leoben, wurde die Trennung per Saisonende bekannt. Die Austria belegte Platz vier.

12. HORST HRUBESCH (AUSTRIA WIEN/1995-1996) - 36 Bundesliga-Spiele

14 Siege, 9 Unentschieden, 13 Niederlagen - 42:35 Tore - Punkteschnitt: 1,42

Auch der Nachfolger von Coordes war aus Deutschland, auch er blieb nur eine Saison. Hrubesch kam von Dynamo Dresden und war davor bereits unter Ernst Happel als Co und später als Interimstrainer beim FC Tirol tätig. Wie auch so manch anderer Austria-Betreuer in den 90er-Jahren verfehlte Hrubesch das vom Verein vorgegebene Saisonziel (Europacup-Platz) und musste seine Koffer packen.

8. PETER ASSION (AUSTRIA SALZBURG/2003-2005) - 40 Bundesliga-Spiele

13 Siege, 9 Unentschieden, 18 Niederlagen - 52:53 Tore - Punkteschnitt: 1,20

Als Sportchef stieß der frühere Mittelfeldspieler, der davor schon Austria Lustenau und Schwarz-Weiß Bregenz trainierte, bereits 2003 zu den Salzburgern. Nach einer Niederlagen-Serie unter Lars Söndergaard übernahm er 2003 erstmals interimistisch das Traineramt, ehe Walter Hörmann bis Sommer 2004 unterschrieb. Der Steirer musste aber im März wegen "unüberbrückbarer Differenzen" und einem kapitalen Fehlstart ins Frühjahr wieder gehen, womit Assion erneut übernahm und den Klassenerhalt schaffte. Die Folgesaison durchlief ähnlich durchwachsen, nach einer Negativserie wurde Nikola Jurcevic als Trainer geholt, der aber gerade einmal fünf Ligaspiele bleiben durfte, da im April 2005 Red Bull seinen Einstieg bei den Salzburgern bekanntgab und damit auch Assion in der Mozartstadt Geschichte war.

7. JOACHIM LÖW (FC TIROL/2001-2002 AUSTRIA WIEN/2003-2004) - 48 Bundesliga-Spiele

Tirol: 11 Siege, 4 Unentschieden, 7 Niederlagen - 28:19 Tore - Punkteschnitt: 1,68
FAK: 14 Siege, 7 Unentschieden, 5 Niederlagen - 40:19 Tore - Punkteschnitt: 1,88

Durch den Wechsel von Kurt Jara zum HSV nahm Jogi Löw in Österreich Anlauf für seine bis heute erfolgreiche Zeit beim DFB-Nationalteam. In Innsbruck holte Löw souverän den Titel, ehe den finanzmaroden Innsbruckern die Lizenz entzogen wurde. Ein Jahr darauf folgte Löw in Wien dem abwanderungswilligen Christoph Daum bei der Austria nach und bekam als Einstandsgeschenk Routiniers wie Vastic, Dundee, Kitzbichler und Verlaat. Die Meisterschaft entwickelte sich zum Duell mit dem GAK, nach 26 Runden hatte Frank Stronach aber wieder einmal genug. Trotz Tabellenführung (punktegleich mit dem GAK) musste Löw gehen. Günter Kronsteiner übernahm, die Grazer holten am Ende den Titel und Löw heuerte im Juli beim DFB an.

6. RAINER HÖRGL (GAK/2000 2001-2002/SW BREGENZ) - 66 Bundesliga-Spiele

GAK: 2 Siege, 0 Unentschieden, 4 Niederlagen - 6:16 Tore - Punkteschnitt: 1,0
Bregenz: 17 Siege, 18 Unentschieden, 25 Niederlagen - 74:109 Tore - Punkteschnitt: 1,15

Zwei Tage vor Beginn der Frühjahrssaison 2000 kam dem GAK Erfolgscoach Klaus Augenthaler (wechselte nach Nürnberg) abhanden. Sein bisheriger Co-Trainer war Rainer Hörgl und blieb interimistisch in Graz. Die Erfolge blieben aber aus, unter anderem kassierten die Rotjacken ein 1:6 gegen Stadtrivale Sturm. Nach einem 0:4 zuhause gegen Rapid wurde Hörgl daher gefeuert und durch Werner Gregoritsch ersetzt. Nach einem kurzen Intermezzo in Burghausen schlug Schwarz-Weiß Bregenz in der Winterpause zu. Im Frühjahr 2001 hielten die Vorarlberger als Achter die Klasse, in der Saison darauf folgte Platz sieben. Im Herbst 2002 wurde Hörgl schließlich ein Cup-Out gegen Hartberg zum Verhängnis und Präsident Hans Grill schickte ihn in die Wüste.

5. EDMUND STÖHR (AUSTRIA LUSTENAU/1994-1999) - 72 Bundesliga-Spiele

10 Siege, 25 Unentschieden, 37 Niederlagen - 62:120 Tore - Punkteschnitt: 0,76

Das Lustenauer Urgestein heuerte nach einer Zeit als Co-Trainer bei den Stuttgarter Kickers bereits 1994 bei den Lustenauern an. In der Saison 1996/97 gelang den Vorarlbergern schließlich der Aufstieg in die Bundesliga. Gleich im ersten Spiel als Erstligist schlug die Austria Meister Salzburg durch Tore von Kojoe und Tiefenbach mit 2:0, am Ende reichte es zum sicheren Klassenerhalt. Der gelang, wenn auch weniger souverän, erneut 1998/99. Dennoch ging Stöhr im Streit mit Präsident Hubert Nagel. Eine Saison darauf stieg Lustenau ab.

4. ROGER SCHMIDT (RED BULL SALZBURG/2012-2014) - 72 Bundesliga-Spiele

47 Siege, 16 Unentschieden, 9 Niederlagen - 201:74 Tore - Punkteschnitt: 2,18

Es begann mit einer Blamage und endete mit totaler Dominanz. Roger Schmidt wechselte im Sommer 2012 aus Paderborn nach Salzburg und legte mit dem peinlichen CL-Quali-Aus gegen das "Starensemble" aus Düdelingen einen kapitalen Fehlstart hin. In der Liga lief es besser, auch wenn sich die "Bullen" am Ende einer überragenden Austria geschlagen geben mussten. Eine Saison später folgte eine der bisher beeindruckendsten Saisonen der Red-Bull-Ära: Bereits im März standen die Salzburger als Meister fest, holten 80 Punkte und zogen ins EL-Achtelfinale ein, wo gegen den FC Basel Endstation war. Schmidt empfahl sich für Höheres und heuerte in Leverkusen an.

3. THORSTEN FINK (AUSTRIA WIEN/seit 2015) - 92 Bundesliga-Spiele

44 Siege, 16 Unentschieden, 32 Niederlagen - 167:127 Tore - Punktschnitt: 1,61

Der frühere Bayern-Profi kehrte nach seiner Tätigkeit bei Red Bull Salzburg und den Stationen Ingolstadt, Basel, HSV und Nikosia im Sommer 2015 nach Österreich zurück und wollte den Krösus aus der Mozartstadt fordern. Das gelang in seiner ersten Herbstsaison ganz gut, im Frühjahr reichte es hinter RBS und Rapid aber nur zu Platz drei. In der vergangenen Saison gelang unter Fink der Einzug in die Europa League, wo ein Überwintern durch eine bittere Niederlage in Pilsen verspielt wurde. Dafür stand am Ende der Vizemeistertitel in der Bundesliga und es gelang der erneute Einzug in die EL-Gruppenphase. Begleitet wurde Finks Engagement in Wien immer wieder von Gerüchten um einen Wechsel nach Deutschland oder in die Schweiz. Derzeit ist es aufgrund von Tabellenplatz sechs aber eher ruhig.

2. KLAUS AUGENTHALER (GAK/1997-2000) - 93 Bundesliga-Spiele

47 Siege, 16 Unentschieden, 30 Niederlagen - 124:84 Tore - Punkteschnitt: 1,69

"Ein großer Name, man wird sich wundern!" - Mit diesen Worten kündigte GAK-Präsident Harald Fischl in der ORF-Sendung "Fußball" im Mai 1997 den neuen Betreuer der Rotjacken an, die seit dem Abgang von Hans-Ulrich Thomale am Trainermarkt nicht glücklich wurden. Das Engagement von "Auge" sorgte für Aufbruchsstimmung im Lager der Athletiker. Die Stadioneröffnung in Liebenau ging mit 0:4 gegen Stadtrivale Sturm zwar gehörig daneben, danach hielt sich der GAK aber im Spitzenfeld und erreichte Platz drei. Auch 98/99 landete der GAK auf Platz drei und spielte erneut international. Damit weckte Augenthaler Begehrlichkeiten in Deutschland. Nach Angeboten von Gladbach und Bochum hatte GAK-Boss Svetits genug und ließ den Niederbayern im März 2000, zwei Tage vor Frühjahrsstart, nach Nürnberg ziehen. Der damalige Kapitän Didi Ramusch war geschockt: "Der Zeitpunkt des Wechsels ist ein Wahnsinn." Augenthaler ließ seinen Co-Trainer Rainer Hörgl (siehe Platz 6) in Graz, der aber schnell Geschichte war.

1. FRANCO FODA (SK STURM GRAZ/2002-2003 2006-2012 2014-2017) - 353 Bundesliga-Spiele

161 Siege, 84 Unentschieden, 108 Niederlagen - 534:401 Tore - Punkteschnitt: 1,61

Kaum ein Trainer hat einen Bundesliga-Klub in den vergangenen 16 Jahren so geprägt wie Franco Foda. Nach Erfolgen in schwarz-weiß als Spieler stellte er 2002 infolge des unrühmlichen Abschieds von Legende Ivica Osim sein Talent als Interimscoach unter Beweis. Vier Jahre später war die Zeit für den gebürtigen Mainzer endgültig reif. Trotz arger finanziellen Turbulenzen samt Konkurs-Verfahren und Punkteabzügen hielt Foda Sturm in der Liga und entwickelte eine junge, schlagkräftige Truppe. 2010 gelang der Gewinn des ÖFB-Cups, ein Jahr später der sensationelle Triumph in der Bundesliga. Danach wurde die Stimmung ungemütlicher und infolge eines Cup-Ausscheidens gegen Hartberg musste Foda 2012 gehen. 2014 folgte die überraschende Rückkehr, die in Zusammenarbeit mit Sportchef Günter Kreissl 2016 zum Herbstmeistertitel und 2017 zum Winterkönig führte. Im Herbst trat er seinen neuen Posten als ÖFB-Teamchef an.

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